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BVB spielt gegen die Krise an

Marko Langer (mit dpa, SID)
27. November 2021

Das Derby zwischen Köln und Mönchengladbach ist packend und hat einen klaren Sieger. Dem BVB gelingt nach dem Aus in der Champions League ein Zeichen gegen die Krise. Und: Leipzig verliert erneut.

1. Bundesliga | VfL Wolfsburg v Borussia Dortmund | Tor (1:2)
Malen (rechts) feiert das Führungstor in WolfsburgBild: Martin Rose/Getty Images

In der 72. Spielminute huschte ein Lächeln über die Gesichter aller BVB-Fans: Erling Haaland, der so lange verletzte Topstürmer von Borussia Dortmund, betrat den Rasen im Spiel gegen den VfL Wolfsburg. Mit ihm verbunden ist die Hoffnung auf bessere Zeiten, nachdem sein Klub sich so ruhmlos aus der Champions League verabschiedet hat. Doch seine Mitspieler hatten in der Auswärtspartie beim VfL Wolfsburg mit einer beherzten Leistung ohnehin schon ein (Ausrufe-)Zeichen gegen die Krise gesetzt. Durch den Elfmeter-Treffer von Can (35.) hatte man den frühen Rückstand, den Weghorst (2.) kurz nach Spielbeginn bereitet hatte, ausgeglichen. Den Führungstreffer zum 1:2 hatte der Niederländer Malen (55.) erzielt, bevor Haaland bei seiner ersten Ballberührung sein nächstes Tor erzielte (81.) "Wir müssen besser werden", hatte Trainer Marco Rose als Parole ausgegeben. Die Richtung stimmte an diesem Nachmittag beim 1:3. Vorübergehend rückt der BVB an die Tabellenspitze. 

Wieder auf dem Platz und das nächste Tor: BVB-Star Erling HaalandBild: Martin Rose/Getty Images

Aber eben nur vorübergehend. Denn der FC Bayern hat zwar beim Abendspiel gegen die tapfer verteidigenden und aufopferungsvoll rennenden Bielefelder eine Menge Arbeit, lässt aber die Punkte nicht liegen. Es dauert allerdings bis zur 71. Spielminute, bis Leroy Sané die Münchner in der Partie gegen Arminia erlöst. Der kurz zuvor eingewechselte Jamal Musiala hatte die Offensivaktion eingeleitet und erneut seine Qualität unter Beweise gestellt. Das 1:0 gegen Arminia Bielefeld brachte der Elf von Julian Nagelsmann vor dem bevorstehenden Spitzenspiel gegen den BVB wieder die Führungsposition. 

Sané mit Handschuhen und dem Treffer - Musiala und Müller (im Hintergrund) hatten ihn in aussichtsreicher Position "bedient"Bild: Sebastian Widmann/Getty Images

In Köln stellte sich zum Ende des Derbys gegen Borussia Mönchengladbach die erhoffte, vorkarnevalistische Party-Stimmung ein. Durch Treffer von Ljubicic (55.), Uth (77.) und Duda (78.) und schließlich durch Anderson in der Nachspielzeit setzte sich der 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach durch. Die "Fohlen" hatten zwischenzeitlich durch Hofmann (74.) ausgeglichen und bis zuletzt gekämpft - am Ende konnten sich die Gladbacher aber bei ihrem Keeper Yann Sommer bedanken, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. 

Der Kölner Duda (vorne) feiert seinen Treffer mit den Mitspielern und den Fans im Rheinenergie-StadionBild: Thilo Schmuelgen/REUTERS

Apropos hohe Niederlage: Auch gegen die TSG Hoffenheim konnten die Aufsteiger von Greuther Fürth nicht punkten. Zwar wehrten sie sich wacker gegen das Desaster durch die Tore von Leweling (22.), Tilmann (46.) und Hrgota (67.), aber kamen dann doch gewaltig unter die Räder: Der Hattrick von Bebou (32., 62., 80.), den Zweier von Rutter (40. und 55.) und ein unglückliches Eigentor der Fürther Hintermannschaft ließen am Ende keinen Zweifel am Klassenunterschied aufkommen. 

Erst hofften die Fürther nach dem Tor durch Leweling ....Bild: Alexandra Beier/Getty Images

Zum Jubiläum mit dem 300. Spiel für den Übungsleiter gab es wieder eine unglückliche Niederlage für Christian Streich und seinen SC Freiburg im Spiel beim VfL Bochum. Lienhard hatte die Badener zunächst in Führung gebracht, bis die Gastgeber in der zweiten Hälfte durch die Treffer von Polter (54.) und Pantovic (80.) die Sache klar machten. 

Im buchstäblich letzten Moment, nämlich in der siebten Minute der Nachspielzeit, machte der Augsburger Gregoritsch die Hoffnung auf einen Heimsieg für die Anhänger von Hertha BSC Berlin zunichte. Vielleicht hatte sich der Hauptstadt-Klub schon zu sehr als Sieger in der Kabine gesehen, die turbulente Schlussphase überforderte die Hertha aber, die durch Richter (40.) in Führung gegangen war. 

.... aber dann machten die in Rot gekleideten Hoffenheimer doch einige Tore mehr Bild: Alexandra Beier/Getty Images

Der zurückgekehrte Hoffnungsträger Silas Katompa Mvumpa ließ sich beim Sieg des VfB Stuttgart im Freitagsspiel feiern. Mit dem 2:1 (1:1) gegen den 1. FSV Mainz 05 beendeten die Schwaben ihre Negativserie in der Liga, in der sie zuvor dreimal nacheinander verloren hatten, und kletterten zumindest vorübergehend vom 16. auf den 13. Tabellenplatz. Silas, der in der 85. Minute sein Comeback nach achtmonatiger Verletzungspause gegeben hatte, spielte dabei allerdings nur eine Nebenrolle.

Die Verteidiger machen die Tore

Gegen Mainz waren es wieder mal die Verteidiger, die für die offensiv lädierten Stuttgarter die Tore schießen mussten. Erst traf Hiroki Ito mit einem Schlenzer (21.), dann Sosa aus spitzem Winkel unter die Latte (51.). Acht der 18 Liga-Treffer des VfB in dieser Saison gehen damit auf das Konto von Abwehrspielern. Topstürmer Sasa Kalajdzic, der vergangene Spielzeit 16 Tore erzielte, wird dem VfB infolge einer Schulter-OP noch bis Jahresende fehlen. Der Ausgleich durch Alexander Hack (39.) blieb am Ende Ergebnis-Kosmetik.

Frankfurt gewinnt in der Nachspielzeit

Tatsächlich - gewonnen: die Frankfurter feiern den Sieg über Union BerlinBild: Daniel Roland/AFP/Getty Images

Erst in der letzten Minute der Nachspielzeit konnte Eintracht Frankfurt den lange ersehnten Heimsieg klarmachen - allerdings war die Leistung der Frankfurter im Spiel gegen den 1. FC Union Berlin über weite Strecken der Partie überlegen. Und der 2:1-Sieg durch die Tore von Sow (22.) und Ndicka (90.+5) ging somit in Ordnung. Bei Union reichte es nur für ein Aufbäumen, das im Elfmeter-Treffer von Max Kruse (62.) nach Foulspiel schon seinen Höhepunkt fand. 

Leipzig verliert zu Hause 

Vizemeister RB Leipzig bekommt einfach keine Konstanz in seine Leistungen und hat in der Fußball-Bundesliga gegen Bayer Leverkusen verdient mit 1:3 verloren. Vier Tage nach dem 5:0 beim FC Brügge war das erneut von Co-Trainer Achim Beierlorzer betreute Team nicht wiederzuerkennen und lag schon zur Halbzeit durch Tore des Bayer-Duos Wirtz (21.) und Diaby (34.) zurück. André Silva (62.) verkürzte zwar, doch Frimpong (64.) sorgte kurz darauf für die Entscheidung.  In der 88. Minute traf Leipzigs Dominik Szoboszlai mit einem Handelfmeter nur den Pfosten. Durch die Niederlage verpasste es RB, auf einen Königsklassen-Platz zu springen und Leverkusen zu
überholen. 

 

Der 13. Bundesliga-Spieltag in Zahlen:

VfB Stuttgart - 1 . FSV Mainz 05 2:1 (1:1)
Tore: 1:0 Ito (21.), 1:1 Hack (31.), 2:1 Sosa (51.)

VfL Wolfburg - Borussia Dortmund 1:3 (1:1)
Tore: 1:0 Weghorst (2.), 1:1 Can (35.), 1:2 Malen (55.), 1:3 Haaland (81.)

Hertha BSC - FC Augsburg 1:1 (1:0)
Tore: 1:0 Richter (40.), 1:1 (90.+7) Gregoritsch
Rote Karte: Neuendorf (Co-Trainer Hertha BSC)

1. FC Köln - Borussia Mönchengladbach 4:1 (0:0)
Tore: 1:0 Ljubicic (55.), 1:1 Hofmann (74.), 2:1 Uth (77.), 3:1 Duda (78.), 4:1 Anderson (90.+3.)

VfL Bochum - SC Freiburg 2:1 (0:0)
Tore: 0:1 Lienhard (51.), 1:1 Polter (54.), 2:1 Pantovic (82.)

Greuther Fürth - TSG Hoffenheim 3:6 (1:2)
Tore: 1:0 Leweling (22.), 1:1 Bebou (32.), 1:2 Rutter (40.), 2:2 Tillman (46.), 2:3 Rutter (55.), 2:4 Bebou (62.), 2:5 Meyerhöfer (ET 67.), 3:5 Hrgota (67.), 3:6 Bebou (80.)

Bayern München - Arminia Bielefeld 1:0 (0:0)
Tore: 
1:0 Sané (71.)

Eintracht Frankfurt - 1. FC Union Berlin 2:1 (1:0)
Tore:
 1:0 Sow (22.), 1:1 Kruse (62.), 2:1 Ndicka (90.+5)

RB Leipzig - Bayern Leverkusen 1:3 (0:2)
Tore: 
0:1 Wiertz (21.), 0:2 Diaby (34.), 1:2 Silva (62.), 1:3 Frimpong (64.)