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BVB wird zur leichten Beute

28. Oktober 2017

Borussia Dortmund muss mit der Niederlage bei Hannover 96 einen weiteren Dämpfer wegstecken. Die Euphorie des Saisonstarts ist verflogen, Trainer Peter Bosz muss sich Fragen nach seinem Spielsystem gefallen lassen.

Frustrierter BVB-Trainer Peter Bosz. Foto: Getty Images
Bild: Getty Images/Bongarts/M. Rose

Drei Spiele ohne Sieg, die Tabellenführung ist weg, der BVB steckt in der Krise. Nach der 2:3-Heimniederlage gegen RB Leipzig, dem mageren 2:2-Unentschieden bei Eintracht Frankfurt nach einer 2:0-Führung folgte der nächste Niederschlag in der Bundesliga: eine unerwartete 2:4-Niederlage bei Aufsteiger Hannover 96. Die Spieler versuchten auch gar nicht erst, die Schlappe schönzureden. "Das kann nicht unser Anspruch sein", sagte BVB-Kapitän Marcel Schmelzer nach dem enttäuschenden Auftritt in Hannover. "Wir müssen uns hinterfragen, was da läuft." Die Analyse kann eigentlich nur ein Ergebnis liefern: Dortmund verliert seine Spiele in der löchrigen Abwehr.

Naiv in den Zweikämpfen

Das hat auch Torwart Roman Bürki erkannt, der wieder einmal unsicher wirkte. "Wir haben überhaupt nicht gut verteidigt", sagte der Schweizer und schloss sich selbst in die Kritik ein. "Wir waren zu naiv in den Zweikämpfen. Da spreche ich von allen, mir inklusive. Da kriegst du halt gegen einen guten Gegner, der einen guten Tag erwischt, so eine Klatsche." Hannover 96 lieferte gegen die Dortmunder in der Tat eine "beeindruckende Leistung" ab, wie André Breitenreiter, der Trainer der Niedersachsen, hinterher feststellte. Doch der BVB machte es dem Aufsteiger auch leicht. Hannover war deutlich bissiger in den Zweikämpfen als der BVB und nutzte die Räume, die ihm die Gäste ließen, für pfeilschnelle Angriffe.

BVB-Torwart Bürki foult Hannovers Klaus - die Folge: Strafstoß, 1:0 für Hannover Bild: picture alliance/dpa/C. Jaspersen

Gipfeltreffen am nächsten Spieltag

Dortmunds Trainer Peter Bosz muss sich fragen lassen, ob es schlau ist, sein auf Offensive ausgerichtetes Spielsystem durchzuziehen, wenn seine Spieler nach hinten derart arglos agieren. Der Niederländer reagiert inzwischen dünnhäutig auf Fragen nach seiner Taktik. "Das Problem heute war nicht die Balance", sagte Bosz. "Hannover war viel aggressiver, das war das Problem. Das hat wirklich nichts mit Räumen zu tun. Man kann über Systeme reden, aber wenn man nicht aggressiv spielt, dann kann man kein System spielen." Viel Zeit, diese Fehler zu beseitigen oder sogar das System umzustellen, bleibt dem BVB nicht. Am Mittwoch wartet das Champions-League-Heimspiel gegen APOEL Nikosia. Und drei Tage später folgt das Bundesliga-Gipfeltreffen gegen den unter Jupp Heynckes wieder erstarkten FC Bayern. In der aktuellen Form wären die Dortmunder eine leichte Beute für die Münchener. 

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