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Politik

CDU-Chefin spricht mit den drei Kandidaten

28. September 2020

Es sind noch zehn Wochen bis zum Parteitag der CDU, auf dem der neue Vorsitzende gewählt wird. Nun haben sich die drei Kandidaten auf Formate für den internen Wahlkampf geeinigt. Als erstes äußerte sich Norbert Röttgen.

Berlin | Norbert Röttgen
Norbert Röttgen nahm Stellung zu den Beratungen über den WahlprozessBild: Michael Kappeler/dpa/picture-alliance

Zwei öffentliche Live-Diskussionen mit den Kandidaten im Internet, dazu CDU-interne Einzel-Talks per Videoschalte und jeweils eine Kandidaten-Mail: Die drei Bewerber für den CDU-Vorsitz haben sich auf einen Fahrplan für die letzten vier Wochen vor dem Anfang Dezember in Stuttgart geplanten Wahlparteitag geeinigt. Wegen der Corona-Pandemie verzichten NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen auf öffentliche Veranstaltungen mit Publikum. Ob es vor dem Parteitag - wie von Röttgen gefordert - ein gemeinsames Fernseh-Streitgespräch gibt, blieb offen.

Laschet und Merz verzichteten sowohl bei ihrer Ankunft vor den etwa eineinhalbstündigen Beratungen mit CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer in der Parteizentrale wie auch bei ihrer Abfahrt auf öffentliche Kommentare. Röttgen sprach im Anschluss von einem guten, sachlichen Gespräch. Bei seiner Ankunft warb er für ein respektvolles, transparentes und öffentliches Verfahren vor dem am 4. Dezember geplanten Parteitag in Stuttgart. Alle CDU-Mitglieder sollten "die Akzentunterschiede, die es gibt, die auch gut sind für eine Partei, auch mitbekommen".

CDU-Generalsekretär ist zufrieden

Kramp-Karrenbauer erklärte nach dem Treffen, es habe ein gutes und konstruktives Gespräch über den weiteren Weg bis zum Parteitag gegeben. "Die Partei will einen fairen Wettbewerb. Ich bin mir sicher, dass das mit den drei Kandidaten und den besprochenen Formaten gut gelingt." CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak betonte, die Parteizentrale werde nun intensiv mit der Detailplanung der Veranstaltungen beginnen. "Die digitalen Formate sind eine sehr gute Lösung - in Zeiten von Corona -, um allen Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, mit den Kandidaten zu diskutieren."

Es gehe um Deutschland, nicht um Parteien oder einzelne Egos, warnte Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (Archiv)Bild: picture alliance/NurPhoto/E. Contini

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) warnte unterdessen vor den Folgen einer Kampfkandidatur um den CDU-Vorsitz. "Andere Parteien definieren sich über Flügel und deren Streitigkeiten. Die Union trägt das Gemeinsame schon im Namen", sagte er "Zeit online". "Wir wollen Einigkeit, gerade in der Krise. Denn es geht um Deutschland, nicht um Parteien oder einzelne Egos." Die Union wolle wieder die nächste Bundesregierung anführen und Politik gestalten. "Das gemeinsame Ziel muss wichtiger sein als ein paar Sekunden Redezeit Einzelner in den Abendnachrichten."

Der Fahrplan bis zum 4. Dezember steht

Zurück in der Landeshauptstadt Düsseldorf, warnte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet vor einer wochenlangen Selbstbeschäftigung der Partei gewarnt. "Das passt nicht in die Zeit." Die drei Kandidaten verständigten sich also auf zwei im Internet übertragene, gemeinsame und öffentliche Live-Gespräche - eines in der ersten Novemberwoche und ein weiteres in der letzten Novemberwoche, also rund eine Woche vor dem Parteitag. Die jeweils etwa 90 Minuten dauernden Diskussionen sollen ohne Publikum in der Parteizentrale stattfinden und live sowie öffentlich im Internet übertragen werden. Parteimitglieder sollen vorab Fragen an die Kandidaten stellen.

Zusätzlich soll es im Internet drei rund 60-minütige, individuelle und CDU-interne Live-Gespräche gegeben, bei denen die Kandidaten einzeln von den Parteimitgliedern vorab oder live befragt werden können. Diese Diskussionsrunden sollen zwischen dem 16. und 20. November organisiert werden. Außerdem wollen sich die Kandidaten in der zweiten Novemberwoche jeweils persönlich in einer Mail an die Parteimitglieder wenden. Zusätzlich soll es auf der CDU-Internetseite Informationen über Kandidaten und Wahlverfahren geben.

Der CDU-Vorsitzende hat traditionell den aussichtsreichsten Zugriff auf die Kanzlerkandidatur der Union, die allerdings von der CSU mitentschieden wird.

nob/ml (rtr, dpa)

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