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CeBIT-Neuheiten

2. März 2011

Auf der CeBIT reden in diesem Jahr alle über die "Wolke" - das sogenannte Cloud-Computing. Freunde der Technik können aber auch über noch ganz andere technische Neuheiten staunen.

Ein Roboter im CeBIT Pressezentrum (Foto: Nicolas Martin/DW)
Roboter kommen gut an bei den JournalistenBild: DW
Das Cockpit als SprachgenieBild: DW

Viel wird dieser Tage gesprochen auf der CeBIT. Einseitig wird die Kommunikation allerdings immer dann, wenn einem ein Roboter die bahnbrechende Information "I’m a robot" ins Ohr schreit. Damit das nicht alles ist und bei der Kommunikation auch für die Beteiligten noch etwas herausspringt, stellt der Autohersteller Ford dieses Jahr sein Sprachsteuerungssystem Sync auf der CeBIT vor. Ohne die Hände vom Lenkrad zu nehmen, kann der Fahrer über ein Spracherkennungssystem beispielsweise seinem Navigationssystem die Adresse diktieren, oder sich einfach ein Lied aus seiner Playlist wünschen.

19 Sprachen beherrscht das Sync-System bereits und es reagiert auf 10.000 Befehle. Über einen mobilen Hotspot gibt es die Möglichkeit, eine Internetverbindung aufzubauen, die das ganze Auto in eine Wlan-Zone verwandelt. Doch damit noch nicht genug: Über Bluetooth synchronisieren sich auch die Informationen des Handys mit dem Auto. So kann der Sprachcomputer eingehende SMS und Emails während der Fahrt vorlesen. Bis 2015 will Ford über zwei Millionen der sprechenden Automobile in Europa verkaufen.

In Krisensituationen schneller handeln

Kühlen Kopf bewahren in der vernetzten KommandozentraleBild: DW

Weniger spielerisch geht es am Stand des Fraunhofer-Instituts zu. Hier forscht man an der Zukunft des Katastrophenmanagements. Dafür wurde eigens eine Kommandozentrale der Feuerwehr nachgebaut. In dem voll digitalisierten Raum des Krisenstabs findet die Kommunikation über Touchscreens an den Wänden und über im Raum installierte Monitore statt.

Kameras verfolgen jegliche Aktion der Anwesenden: "Durch die Interpretation von Gesten und Tätigkeiten kann der Computer dann die Menschen bei ihrer Arbeit unterstützen", erklärt Florian van de Camp, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts. Damit sollen Rettungskräfte vor allem in hektischen Momenten, wie beispielsweise einer Umweltkatastrophe oder einem Anschlag unterstützt werden. Die intuitive Kommandozentrale ist allerdings noch Zukunftsmusik, denn die Forschungsarbeiten werden voraussichtlich erst in zweieinhalb Jahren komplett abgeschlossen sein.

Mobiles Internet wird doppelt so schnell

Dirk Ellenbeck: Videos und Hörfunk ohne WartezeitenBild: DW

Bereits einsatzfähig ist dagegen der neue Mobilfunkstandard LTE (Long-Term-Evolution), den Vodafone auf der Cebit präsentiert. Wer gerne mobil mit dem Notebook oder einem Tablet Computer surft, der wird sich freuen: "Wo wir heute mit 20 Megabit pro Sekunde unterwegs sind, reden wir bei LTE von 50 Megabit pro Sekunde und zukünftig noch mehr", sagt Dirk Ellenbeck, Leiter der Vodafone Innovationsabteilung. "Man kann also Videos aus dem Internet laden und Hörfunk über das Internet hören und hat dabei keinerlei Wartezeiten mehr."

Vodafone bietet momentan als einziges Unternehmen den LTE-Standard in kleinen ausgewählten Gemeinden an. Bis zum Ende des Jahres will Vodafone aber auch die LTE-Netze in Berlin, Hamburg und Bremen schalten. Auch die Telekom plant in diesem Jahr zehn Städte mit dem superschnellen Datenstandard abzudecken. Smartphonenutzer müssen allerdings noch etwas länger warten, denn selbst die neueren Handys hinken dem LTE-Standard technisch noch hinterher.

Kreidetafel adieu?

Mit diesem Stift lässt sich jeder Lehrer beeindruckenBild: DW

Geht es nach dem taiwanesischen Elektronik-Hersteller BenQ, wird sich in diesem Jahr eine Revolution im Klassenzimmer abspielen. Ein neu entwickelter Projektor von BenQ soll es möglich machen. Der Projektor ist in der Lage, direkt mit einem Stift zu kommunizieren. Dieser Stift hat eine Kamera integriert, mit deren Hilfe dann die Befehle über den Projektor direkt auf eine weiße Klassentafel geschickt werden. Die Schüler können so von ihrem Platz gemeinsam Rechenaufgaben an der Tafel lösen.

BenQ-Geschäftsführer Oliver Barz preist die Vorteile des Projektors: "Es ist ein sehr viel interessanteres Lernen und Arbeiten. Wir reden nicht mehr vom Overheadprojektor oder von einer Kreidetafel, sondern hier kann man in der ganzen Klasse interaktiv agieren. Und man kann auch schnell Bilder und Filme integrieren." Der BenQ-Manager erklärt allerdings nicht, wie er sich dann den Unterricht genau vorstellt, wenn alle Schüler die Möglichkeit haben, mit einem digitalen Stift das Geschehen an der Tafel zu beeinflussen. Lösungen hierfür finden sich dann wahrscheinlich im nächsten Jahr auf der Bildungsmesse Didacta.

Autor: Nicolas Martin, z. Zt. Hannover

Redaktion: Klaus Ulrich

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