Der Abgeordnete im Europäischen Parlament, Cem Özdemir (Die Grü­nen/Freie Europäische Allianz), geht davon aus, dass der türkische Au­ßenminister Abdullah Gül spätestens am 28. August von der Mehrheit des türkischen Parlaments zum neuen Präsidenten gewählt wird. In einem In­terview der Deutschen Welle sagte Özdemir: „Bei europäischen Politikern, etwa Erweiterungskommissar Olli Rehn, genießt Gül sehr hohes Ansehen. Er gilt als verlässlicher Partner. Im Ausland schlägt ihm weniger Misstrauen entgegen als in seinem eigenen Land.“ Diejenigen, die Gül als neuen Prä­sidenten verhindern wollten, „stehen für Ultranationalismus. Gül steht für eine liberale Öffnung der Türkei. Er tritt auch in Menschenrechtsfragen für Reformen ein“, so Özdemir.

Mit Blick auf die Beitrittsambitionen der Türkei zur Europäischen Union würde die Wahl Güls zum Staatspräsidenten „vieles leichter machen. Man darf nicht vergessen, dass der jetzige Amtsinhaber Sezer viele wichtige Reformen in der Türkei blockiert hat. Ein Reformen gegenüber aufge­schlossener Präsident würde die Regierungsarbeit erleichtern“, so der EU-Politiker im deutschen Auslandsrundfunk.

21. August 2007
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