Champions League: Auftaktsieg für Frauen des VfL Wolfsburg
Stefan Nestler mit dpa, sid
9. Oktober 2025
Die "Wölfinnen" erkämpfen sich in ihrem Auftaktspiel der Champions League einen klaren Erfolg gegen Paris St. Germain. Das Bundesliga-Topduell gegen den FC Bayern kann kommen.
Alexandra Popp (r.) steuerte einen Treffer zum deutlichen Sieg des VfL Wolfsburg gegen Paris St. GermainBild: Susanne Hübner/IMAGO
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Angeführt von der stark aufspielenden Alexandra Popp sind die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg mit einem Heimsieg in die Champions-League-Saison gestartet. Gegen den französischen Vizemeister Paris Saint-Germain gewann die Mannschaft von Trainer Stephan Lerch klar mit 4:0 (2:0).
Die frühere DFB-Kapitänin Popp, die im Herbst 2024 ihre Karriere in der Frauen-Nationalmannschaft beendet hatte, leitete die ersten beiden Treffer ein und sorgte in der Schlussphase der Partie mit ihrem Tor zum 3:0 für die endgültige Entscheidung. "Das war extrem wichtig für das Selbstbewusstsein", freute sich Popp nach der Partie.
Die weiteren Treffer für die leidenschaftlich kämpfenden Gastgeberinnen aus Wolfsburg erzielten PSG-Spielerin Jackie Groenen per Eigentor, Ella Peddemors und VfL-Kapitänin Janina Minge.
Trainer Lerch: "Mit großer Mentalität gespielt
"Das war harte Arbeit. Wir kämpfen füreinander, das haben wir heute gezeigt", sagte Torschützin Peddemors. Auch der Trainer war zufrieden. "Wir haben mit großer Mentalität und Haltung gespielt und auch die schwierigen Phasen bravourös als Team gemeistert", so Lerch. "In den wilden Momenten brauchen wir noch etwas mehr Ruhe, aber das ist Teil unseres Entwicklungsprozesses. Vier Tore gegen Paris, das ist ein starkes Ergebnis, auf das wir wirklich stolz sein können."
Zwei, die für viele Wolfsburger Erfolge der vergangenen Jahre stehen: Trainer Lerch (2.v.r.) und Torjägerin Popp (r.)Bild: Memmler/Eibner-Pressefoto/IMAGO
Lerch war zum Saisonstart zu den "Wölfinnen" zurückgekehrt. Als Trainer hatte er sie zwischen 2017 und 2021 zu drei deutschen Meisterschaften und vier DFB-Pokalsiegen geführt.
Mit Selbstvertrauen ins Topspiel gegen Bayern-Frauen
Der Tabellenführer der Bundesliga feierte mit dem deutlichen Sieg gegen PSG den sechsten Pflichtspielerfolg in Folge und zeigte sich gut gerüstet für das "Gipfeltreffen" der Liga am kommenden Samstag gegen den punktgleichen Zweiten FC Bayern München.
FC Barcelona - FC Bayern München 7:1 (4:1)
Tore: 1:0 Alexia (4.), 2:0 Pajor (12.), 3:0 Brugts (27.), 3:1 Bühl (32.), 4:1 Paralluelo (45.+1), 5:1 Pajor (56.), 6:1 Pina (88.), 7:1 Pina (90.+2)
Die übrigen Ergebnisse des ersten Spieltags:
FC Twente - Chelsea FC 1:1 (0:0)
Real Madrid - AS Rom 6:2 (3:2)
SKN St. Pölten - Atletico Madrid 0:6 (0:4)
Manchester United - Valerenga IF 1:0 (1:0)
Juventus FC - SL Benfica 2:1 (1:1)
Arsenal WFC - OL Lyonnes 1:2 (1:2)
Paris FC - Oud-Heverlee Leuven 2:2 (2:0)
Die Rekordspielerinnen der Champions League
Unter den Fußballerinnen mit den meisten Einsätzen in der Champions League sind Top-Stars wie Alexandra Popp, Wendie Renard und Saki Kumagai. Welche anderen Spielerinnen gehören zu den Top Ten?
Bild: Daniela Porcelli/Zumapress/picture alliance
Amandine Henry - 83 Spiele
Siebenmal darf Amandine Henry mit Olympique Lyon den Siegerpokal in die Höhe stemmen (2011, 2012, 2016, 2018, 2019, 2020 und 2022). Den Finalsieg 2017 "verpasst" Henry, weil sie ein Jahr lang in den USA für Portland Thorns aufläuft und in der US-Saisonpause an Paris St. Germain ausgeliehen ist. Seit 2023 ist sie für den US-Klub Angel City FC aktiv.
Bild: Daniela Porcelli/Zuma/picture alliance
Kim Little - 84 Spiele*
Die langjährige Kapitänin des FC Arsenal spielt seit 2008 mit kurzen Unterbrechungen für die "Gunners" und gewinnt 2025 erstmals die UEFA Women’s Champions League - 18 Jahre nach dem letzten Triumph des Klubs. Die schottische Mittelfeldspielerin prägt das Team seit Jahren, ist Taktgeberin aber immer wieder auch Torschützin für den Klub aus London. (*Stand: 8. Oktober 2025)
Bild: Andrea Amato/NurPhoto/picture alliance
Sarah Bouhaddi - 86 Spiele
Die langjährige französische Nationalkeeperin spielt von 2009 bis 2022 für Olympique Lyon und ist daher achtfache Champions-League-Siegerin. Nach dreizehn äußerst erfolgreichen Jahren bei OL wechselt die vierfache Welttorhüterin des Jahres im Sommer 2022 zu Paris St. Germain und zieht nach anderthalb Jahren erst zum FC Arsenal dann nach Saudi-Arabien weiter.
Bild: Jonathan Moscrop/Newscom/picture alliance
Caroline Graham Hansen - 87 Spiele*
Die Norwegerin absolviert ihre ersten Einsätze in der Champions League für Stabaek FK (Norwegen) und Tyresö FF (Schweden). Von 2014 bis 2019 spielt sie für den VfL Wolfsburg und erreicht zwei Champions-League-Finals. Nach dem Wechsel zum FC Barcelona im Jahr 2019 wird sie zu einer der Stützen des erfolgreichen Barça-Teams und holt dreimal den Titel (2021, 2023, 2024). (Stand: 7. Oktober 2025)
Bild: LLUIS GENE/AFP/Getty Images
Marta Torrejon - 88 Spiele*
Die ehemalige spanische Rekord-Nationalspielerin startet ihre Karriere bei Espanyol Barcelona, wo sie 2004 bereits mit 14 Jahren Profi wird. 2013 wechselt sie zum Stadtrivalen FC Barcelona und erlebt dort nach längerer Anlaufzeit ihre erfolgreichste Zeit. 2021, 2023 und 2024 gewinnt Torrjon mit Barça die Champions League. (*Stand: 8. Oktober 2025)
Bild: picture alliance/ANP
Ramona Bachmann - 95 Spiele
Die Schweizerin kommt in ihrer Karriere weit herum und spielt für fünf Klubs in der Champions League. Nach Stationen bei Umea IK und FC Rosengard in Schweden ist sie anderthalb Saisons lang in Wolfsburg aktiv (2015-2017). Dann wechselt sie zum FC Chelsea und später zu PSG. Gewonnen hat Bachmann die Champions League allerdings nie. Seite 2024 spielt sie in den USA für Houston Dash.
Bild: Antoine Massinon/DPPI media/picture alliance
Saki Kumagai - 96 Spiele
Die Weltmeisterin von 2011 aus Japan gewinnt die Champions League mit Olympique Lyon fünfmal in Folge (2016-2020). Davor und danach ist sie mit dem 1. FFC Frankfurt (2011-2013) und dem FC Bayern (2021-2023) in der Königsklasse aktiv. Von 2023 bis 2025 spielt sie für die AS Rom in der Champions League. Mittlerweile steht Kumagai bei London City unter Vertrag.
Bild: Ulrich Wagner/picture alliance
Eugénie Le Sommer-Dariel - 102 Spiele*
Die Stürmerin spielt seit 2010 für Olympique Lyon und hat mit dem Klub achtmal die Champions League gewonnen. Die französische Nationalspielerin ist auch abseits des Platzes im Fußball aktiv: 2018 wird sie als erste Frau in die Führung der französischen Profifußballergewerkschaft gewählt und wird 2020 deren Generalsekretärin. (*Stand: 8. Oktober 2025)
Bild: Francesco Scaccianoce/ipa/picture alliance
Alexandra Popp - 106 Spiele*
Die deutsche Torjägerin bestreitet ihre ersten Spiele in der Königinnenklasse ab 2008 für den FCR Duisburg, mit dem sie den UEFA Women's Cup 2009 gewinnt. 2012 wechselt Popp zum VfL Wolfsburg und gewinnt die Champions League mit den "Wölfinnen" noch zweimal (2013, 2014). 2016, 2018 und 2020 scheitert sie mit Wolfsburg jeweils im Finale an Lyon, 2023 am FC Barcelona. (*Stand: 8. Oktober 2025)
Die ehemalige Abwehrchefin der französischen Nationalmannschaft, die auf dem Platz meist sehr ernst, ja fast schon grimmig wirkt, ist mit Abstand die Erfahrenste in der Champions League. Renard, die seit 2007 für Olympique Lyon spielt, ist neben Bouhaddi und Le Sommer-Dariel die dritte Frau, die den Wettbewerb achtmal gewonnen hat. (*Stand: 8. Oktober 2025)