Am 3. Spieltag der Champions League kassiert der FC Bayern München eine bittere Niederlage beim FC Barcelona. Meister Bayer Leverkusen ärgert sich nach dem Remis bei Stade Brest über den Schiedsrichter.
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"Ich bin stolz auf das, was die Mannschaft geleistet hat", sagte der frühere FC-Bayern-Trainer Hansi Flick nach dem deutlichen 4:1-Erfolg seines FC Barcelona gegen die Münchener. Er wolle "überhaupt nicht von Genugtuung" sprechen, so der Ex-Bundestrainer, der in seiner Zeit bei den Bayern 2020 das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokalsieg und Champions-League-Triumph geholt hatte. "Es gibt heute null Ausreden", bilanzierte der aktuelle Münchener Trainer Vincent Kompany nach der Pleite in Barcelona. Seine Mannschaft sei "in den entscheidenden Momenten einen Schritt zu spät" gekommen.
Raphinha gelang gegen die Bayern ein Dreierpack (1., 45. und 56. Minute), zudem traf der frühere Ex-Münchener Robert Lewandowski (36.) für Barça. Bayern-Torjäger Harry Kane gelang nur der zwischenzeitliche Ausgleich zum 1:1 (18.).
Meister Bayer 04 Leverkusen musste sich bei Stade Brest mit einem 1:1 zufrieden geben. Florian Wirtz brachte die Werkself in Führung (24.), Pierre Lees-Melou glich für die Franzosen aus. Die Leverkusener fühlten sich in zwei Situationen um Elfmeter gebracht, der Schiedsrichter-Pfiff blieb aus. "Ich verstehe es nicht", sagte Bayer-Stürmer Jonas Hofmann, der kurz vor Schluss im Strafraum von den Beinen geholt worden war (89.). Zuvor hatte der Schiedsrichter bereits ein Handspiel von Lees-Melou (68.) nicht für elfmeterwürdig gehalten.
RB Leipzig kassierte mit dem 0:1 gegen den FC Liverpool die dritte Niederlage im dritten Spiel der Champions-League-Saison. Darwin Núñez (27.) erzielte das entscheidende Tor für den Ex-Klub von Trainer Jürgen Klopp, der im kommenden Jahr als Fußballchef beim Konzern Red Bull anheuert.
Taktikfehler kostet BVB den Sieg in Madrid
Am Dienstag hatte Borussia Dortmund bei Real Madrid am Ende deutlich mit 2:5 verloren. Dabei hatten Donyell Malen (30.) und Jamie Gittens (34.) den BVB zunächst mit 2:0 in Führung gebracht. Eine Revanche für das verlorene Finale der Champions League im Juni schien möglich - bis Borussia DortmundsTrainer Nuri Sahin die Taktik änderte.
Nach 55 Minuten brachte er Abwehrspieler Waldemar Anton für Gittens und verordnete seinem Team eine defensive Taktik, um den Sieg abzusichern. Das ging jedoch nicht auf: Innerhalb von nur sieben Minuten glichen die "Königlichen" durch die Tore des deutschen Nationalspielers Antonio Rüdiger (60.) und Vinicius Junior (62.) aus. Danach war Madrid überlegen und ließ weitere Treffer von Lucas Vasquez (83.) und Vinicius Junior folgen (86./90.3.).
"Natürlich, wenn du verlierst, ist die Umstellung nicht richtig, kann man sagen", räumte Sahin nach der Partie ein. "Ich glaube aber nicht, dass es an dem Systemwechsel lag, sondern daran, dass wir keinen Zugriff mehr hatten und vorne nicht die Pressing-Momente."
Stuttgart siegt verdient bei Juventus
Der VfB Stuttgart konnte dagegen am 3. Spieltag der Champions League seinen ersten Sieg feiern - und das auf eindrucksvolle Weise. Der deutsche Vizemeister, der am Wochenende in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Bayern noch deutlich mit 0:4 verloren hatte, war beim italienischen Topklub Juventus Turin klar die bessere Mannschaft und gewann verdient mit 1:0.
Das entscheidende Tor durch El Bilal Touré fiel allerdings erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Zuvor war ein Treffer von Nationalstürmer Deniz Undav wegen Handspiels nach Videobeweis aberkannt worden (48.). Außerdem verschoss Enzo Millot einen Foulelfmeter (86.) für die Stuttgarter.
"Das fühlt sich überragend an. Wir haben so viel investiert. Wir waren klar die bessere Mannschaft", sagte Undav im TV-Interview. "Dramatischer hätte es nicht sein können, aber der Sieg war hochverdient."
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Der 3. Spieltag der Champions League im Überblick:
Mittwoch, 23. Oktober 2024:
Atalanta Bergamo - Celtic Glasgow 0:0
Stade Brest - Bayer Leverkusen 1:1 (1:1)
Atlético Madrid - OSC Lille 1:3 (1:0)
Benfica Lissabon - Feyenoord Rotterdam 1:3 (0:2)
FC Barcelona - Bayern München 4:1 (3:1)
Manchester City - Sparta Prag 5:0 (1:0)
RB Leipzig - FC Liverpool 0:1 (0:1)
RB Salzburg - Dinamo Zagreb 0:2 (0:0)
Young Boys Bern - Inter Mailand 0:1 (0:0)
Dienstag, 22. Oktober 2024:
AS Monaco - Roter Stern Belgrad 5:1 (2:1)
AC Mailand - FC Brügge 3:1 (1:0)
Sturm Graz - Sporting Lissabon 0:2 (0:1)
FC Girona - Slovan Bratislava 2:0 (1:0)
Aston Villa - FC Bologna 2:0 (0:0)
Paris Saint-Germain - PSV Eindhoven 1:1 (0:1)
Real Madrid - Borussia Dortmund 5:2 (0:2)
Juventus Turin - VfB Stuttgart 0:1 (0:0)
FC Arsenal - Schachtar Donezk 1:0 (1:0)
Der Artikel wurde nach den Spielen vom Mittwoch aktualisiert.
Die Top-Torjäger der Champions League
In der Königsklasse des Fußballs knackt Kylian Mbappé die 50-Tore-Marke. Auch Thomas Müller trifft weiter. Beide gehören zu den zehn erfolgreichsten Torschützen der Champions-League-Historie.
Bild: Bernat Armangue/AP/dpa/picture alliance
Alfredo di Stefano - 49 Tore
Elf Jahre lang spielt der argentinische Stürmer für Real Madrid. Die Champions League heißt damals noch Europapokal der Landesmeister. Fünfmal in Serie, von 1956 bis 1960, triumphieren die "Königlichen" in der Königsklasse - nicht zuletzt dank der 49 Tore Alfredo di Stefanos. Der Argentinier, der 2014 verstirbt, gehört damals zu den besten Spielern der Welt.
Bild: picture-alliance/dpa
Thierry Henry - 50 Tore
Ein halbes Hundert Treffer in der Champions League steuert der Stürmer aus Frankreich in seiner langen Karriere bei: für die AS Monaco (7), den FC Arsenal (35) und den FC Barcelona (8). Einmal - mit Barça - gewinnt der Weltmeister von 1998 auch die Trophäe. Am Stadion des FC Arsenal steht eine Bronzestatue Henrys. Der Franzose ist Rekordtorschütze der "Gunners".
Bild: augenklick/firo Sportphoto/picture alliance
Kylian Mbappé - 50 Tore*
Der Weltmeister von 2018 aus Frankreich spielt und trifft in der Königsklasse für die AS Monaco, Paris St. Germain und Real Madrid. Seinen ersten Treffer erzielt er 2017 als 18-Jähriger im Achtelfinale für Monaco gegen Manchester City. 2020 steht er mit PSG sogar im Finale, dass der französische Top-Klub aber knapp mit 0:1 gegen den FC Bayern verliert. (*Stand 11. Dezember 2024)
Die Champions League und Thomas Müller, das scheint zu passen. Gleich bei seinem Debüt in der Königsklasse, beim 7:1 des FC Bayern gegen Sporting Lissabon im März 2009, erzielt der damals 19-Jährige den ersten seiner bislang 53 Champions-League-Treffer. Zweimal - 2013 und 2020 - gewinnt er mit den Münchenern die begehrte Trophäe. (*Stand 11. Dezember 2024)
Bild: Andreas Gebert/REUTERS
Ruud van Nistelrooy - 56 Tore
Für drei Vereine trifft der niederländische Mittelstürmer Rutgerus Johannes Martinus van Nistelrooij, wie er eigentlich korrekt heißt, in der Champions League: erst für die PSV Eindhoven (8 Tore), dann für Manchester United (35) und schließlich auch für Real Madrid (13). Zu einem Champions-League-Titel reicht es für van Nistelrooy nicht, in drei Saisons wird er aber Torschützenkönig.
Bild: Martin Rickett/empics/picture alliance
Raúl Gonzalez Blanco - 71 Tore
Raúl ist bei Real Madrid eine Legende. Der langjährige Kapitän bestreitet für die "Königlichen" so viele Spiele wie kaum ein anderer Fußballer: allein 550 Partien in der spanischen Liga und 132 in der Champions League. Dreimal gewinnt er mit Real den Titel. Fünf seiner 71 Champions-League-Tore erzielt Raúl bei seinem zweijährigen Gastspiel für den FC Schalke 04.
Bild: Daniel Ochoa de Olza/AP/picture alliance
Karim Benzema - 90 Tore
Mit 18 Jahren gelingt dem Franzosen sein erstes Champions-League-Tor für Olympique Lyon. Von 2009 bis 2023 triumphiert Benzema mit den "Königlichen" aus Madrid fünfmal in der Königsklasse. Benzema spielt nach einem Fingerbruch im Januar 2019 stets mit Handbandage - ob aus Aberglaube oder medizinischer Notwendigkeit, bleibt Spekulation. 2023 verlässt er Europa in Richtung Saudi-Arabien.
Bild: Pierre-Philippe Marcou/AFP
Robert Lewandowski - 101 Tore*
Der Ex-Bayern-Torjäger ist Champions-League-Sieger (2020) und zweimaliger Weltfußballer (2020+2021). 2020 wird somit für ihn zu einem überragenden Jahr, zudem wird er auch noch Torschützenkönig der Champions League. In seiner Karriere trifft er für Borussia Dortmund, den FC Bayern und den FC Barcelona in der "Königsklasse". (*Stand 11. Dezember 2024)
Bild: MATTHEW CHILDS/POOL/AFP
Lionel Messi - 129 Tore
Wenn der FC Barcelona sich zwischen 2004 und 2021 auf etwas verlassen kann, dann auf den Torinstinkt Lionel Messis. 120-mal trifft der Argentinier für die Katalanen in der Königsklasse, danach geht er zwei Saisons lang für PSG auf Torejagd. Sechsmal wird der achtfache Weltfußballer bester Torjäger der Champions League. Viermal holt er mit Barça den Henkelpott. Seit 2023 spielt er in den USA.
Bild: Sebastian Frej/imago images
Cristiano Ronaldo - 140 Tore
Sogar fünfmal gewinnt der Superstar aus Portugal die Champions League. Egal für wen er aufläuft, ob für Manchester United, Real Madrid oder Juventus Turin, Cristiano Ronaldo trifft zuverlässig. Souverän führt der fünfmalige Weltfußballer, der seine Karriere in Saudi-Arabien ausklingen lässt, die "ewige" Torjägerliste in Europas Königsklasse an.