Mit drei Toren begeistert Karim Adeyemi die Fans von Borussia Dortmund beim zweiten Sieg in der Königsklasse. Dann verletzt er sich. Bayer Leverkusen hat gegen die AC Mailand die volle Kontrolle. Stuttgart enttäuscht.
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Erst war er der strahlende, dann der tragische Held: Fußball-Nationalspieler Karim Adeyemi von Borussia Dortmund zeigte beim Champions-League-Heimspiel gegen den schottischen Meister Celtic Glasgow eine herausragende Leistung und schoss noch vor der Pause drei Tore. Kurz nach dem Seitenwechsel war die Adeyemi-Gala dann aber abrupt vorbei: Der 22-Jährige musste mit einer Muskelverletzung ausgewechselt werden und verursachte damit Sorgenfalten bei den Dortmundern, die sich ansonsten über einen klaren 7:1 (5:1)-Erfolg freuten.
"Für mich war es ein besonderes Spiel, der erste Hattrick. Heute ist jeder Schuss reingegangen", sagte Adeyemi nach dem Spiel, konnte aber noch nicht einschätzen, wie schwer seine Verletzung ist. "Ich musste raus, der Oberschenkel. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist. Hoffentlich bin ich schnell wieder da."
Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel setzt sich der BVB vorerst in der Spitzengruppe der reformierten Champions League fest. 36 Teams sind dabei, die besten acht nach den acht Spielrunden der Vorrunde sind direkt für das Achtelfinale qualifiziert.
Xabi Alonso: "Seriös und erwachsen"
Ebenfalls seinen zweiten Erfolg feierte der deutsche Double-Sieger Bayer 04 Leverkusen. Das Team von Trainer Xabi Alonso hatte in der Partie gegen die AC Mailand deutlich mehr Kontrolle als noch zuletzt im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga bei Bayern München. "Ich glaube, das Spiel gegen Bayern kann man ein bisschen ausklammern", sagte Nationalspieler Jonathan Tah: "Ein Spiel, in dem wir so viel verteidigt haben, gab es lange nicht mehr von uns. Deswegen war es jetzt nicht schwierig, wieder in unseren normalen Modus zu switchen und wieder dominanter mit dem Ball zu sein."
Die Werkself hatte zahlreiche Chancen, gewann aber letztlich nur mit 1:0 (0:0). Das einzige Tor der Partie erzielte der Stürmer Victor Boniface. Ein weiterer Treffer des Nigerianers zählte wegen einer Abseitsstellung nicht. "Es ist ein Super-Sieg", lobte Alonso seine Mannschaft. "Es war eine sehr seriöse und erwachsene Leistung. Wir haben intelligent auf unseren Moment gewartet und sind am Ende sehr zufrieden."
Stuttgart belohnt sich nicht
Das konnte der Trainer des VfB Stuttgart nicht von sich behaupten. Zwar sah Sebastian Hoeneß, dass seine Mannschaft im Heimspiel gegen Sparta Prag mit 71 Prozent Ballbesitz, 680 Pässen, 25 Schüssen und 10:0 Ecken eklatant überlegen war, dennoch hieß es am Ende nur 1:1 (1:1). "Wir hatten genug Chancen, um den einen Treffer mehr als der Gegner zu erzielen. Leider haben wir uns letztlich nicht belohnt", sagte Hoeneß, dessen Team nach zwei Spielrunden erst einen Punkt gewonnen hat.
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Die 2. Spielrunde der Champions League im Überblick:
Dienstag, 01.10.2024:
RB Salzburg - Stade Brest 0:4 (0:1)
VfB Stuttgart - Sparta Prag 1:1 (1:1)
Bayer Leverkusen - AC Mailand 1:0 (1:0)
Borussia Dortmund - Celtic Glasgow 7:1 (5:1)
FC Arsenal - Paris Saint-Germain 2:0 (2:0)
FC Barcelona - Young Boys Bern 5:0 (3:0)
Inter Mailand - Roter Stern Belgrad 4:0 (1:0)
PSV Eindhoven - Sporting Lissabon 1:1 (1:0)
Slovan Bratislava - Manchester City 0:4 (0:2)
Mittwoch, 02.10.2024:
FC Girona - Feyenoord Rotterdam 18.45 Uhr MESZ
Schachtar Donezk - Atalanta Bergamo 18.45
Aston Villa - Bayern München 21.00
Benfica Lissabon - Atlético Madrid 21.00
Dinamo Zagreb - AS Monaco 21.00
FC Liverpool - FC Bologna 21.00
OSC Lille - Real Madrid 21.00
RB Leipzig - Juventus Turin 21.00
Sturm Graz - FC Brügge 21.00
Die Top-Torjäger der Champions League
Nachdem mit Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Karim Benzema drei der Top-Torjäger der Champions League Europa verlassen haben, sind mit Thomas Müller und Robert Lewandowski zwei Stürmer der ewigen Top-Ten noch aktiv.
Bild: Ulrich Hufnagel/IMAGO
Zlatan Ibrahimovic - 48 Tore
Der schwedische Stürmer ist ein Wandervogel. Da überrascht es kaum, dass Zlatan Ibrahimovic seine insgesamt 48 Treffer in der Champions League für sechs verschiedene Vereine erzielt: Ajax Amsterdam (6), Juventus Turin (3), Inter Mailand (6), FC Barcelona (4), AC Mailand (9) und Paris St. Germain (20). Gewinnen kann er die Champions League aber nie.
Bild: Reuters
Andriy Shevchenko - 48 Tore
Der Ukrainer trifft - wie Ibrahimovic - in der Champions League 48-mal. Im Unterschied zum Schweden darf Shevchenko den "Henkelpott" aber einmal als Sieger in die Höhe stemmen: 2003 mit der AC Mailand. 29 Champions-League-Tore erzielt der Stürmer für Milan, 15 für Dynamo Kiew und vier für den FC Chelsea.
Bild: Sergey Dolzhenko/epa/dpa/picture-alliance
Alfredo di Stefano - 49 Tore
Elf Jahre lang spielt der argentinische Stürmer für Real Madrid. Die Champions League heißt damals noch Europapokal der Landesmeister. Fünfmal in Serie, von 1956 bis 1960, triumphieren die "Königlichen" in der Königsklasse - nicht zuletzt dank der 49 Tore Alfredo di Stefanos. Der Argentinier, der 2014 verstirbt, gehört damals zu den besten Spielern der Welt.
Bild: picture-alliance/dpa
Thierry Henry - 50 Tore
Ein halbes Hundert Treffer in der Champions League steuert der Stürmer aus Frankreich in seiner langen Karriere bei: für die AS Monaco (7), den FC Arsenal (35) und den FC Barcelona (8). Einmal - mit Barça - gewinnt der Weltmeister von 1998 auch die Trophäe. Am Stadion des FC Arsenal steht eine Bronzestatue Henrys. Der Franzose ist Rekordtorschütze der "Gunners".
Bild: augenklick/firo Sportphoto/picture alliance
Thomas Müller - 54 Tore*
Die Champions League und Thomas Müller, das scheint zu passen. Gleich bei seinem Debüt in der Königsklasse, beim 7:1 des FC Bayern gegen Sporting Lissabon im März 2009, erzielt der damals 19-Jährige den ersten seiner bislang 53 Champions-League-Treffer. Zweimal - 2013 und 2020 - gewinnt er mit den Münchenern die begehrte Trophäe. (*Stand 1. Oktober 2024)
Bild: Andreas Gebert/REUTERS
Ruud van Nistelrooy - 56 Tore
Für drei Vereine trifft der niederländische Mittelstürmer Rutgerus Johannes Martinus van Nistelrooij, wie er eigentlich korrekt heißt, in der Champions League: erst für die PSV Eindhoven (8 Tore), dann für Manchester United (35) und schließlich auch für Real Madrid (13). Zu einem Champions-League-Titel reicht es für van Nistelrooy nicht, in drei Saisons wird er aber Torschützenkönig.
Bild: Martin Rickett/empics/picture alliance
Raúl Gonzalez Blanco - 71 Tore
Raúl ist bei Real Madrid eine Legende. Der langjährige Kapitän bestreitet für die "Königlichen" so viele Spiele wie kaum ein anderer Fußballer: allein 550 Partien in der spanischen Liga und 132 in der Champions League. Dreimal gewinnt er mit Real den Titel. Fünf seiner 71 Champions-League-Tore erzielt Raúl bei seinem zweijährigen Gastspiel für den FC Schalke 04.
Bild: Daniel Ochoa de Olza/AP/picture alliance
Karim Benzema - 90 Tore
Mit 18 Jahren gelingt dem Franzosen sein erstes Champions-League-Tor für Olympique Lyon. Von 2009 bis 2023 triumphiert Benzema mit den "Königlichen" aus Madrid fünfmal in der Königsklasse. Benzema spielt nach einem Fingerbruch im Januar 2019 stets mit Handbandage - ob aus Aberglaube oder medizinischer Notwendigkeit, bleibt Spekulation. 2023 verlässt er Europa in Richtung Saudi-Arabien.
Bild: Pierre-Philippe Marcou/AFP
Robert Lewandowski - 96 Tore*
Der Ex-Bayern-Torjäger ist Champions-League-Sieger (2020) und zweimaliger Weltfußballer (2020+2021). 2020 wird somit für ihn zu einem überragenden Jahr, zudem wird er auch noch Torschützenkönig der Champions League. In seiner Karriere trifft er für Borussia Dortmund, den FC Bayern und den FC Barcelona in der "Königsklasse". (*Stand 1. Oktober 2024)
Bild: MATTHEW CHILDS/POOL/AFP
Lionel Messi - 129 Tore
Wenn der FC Barcelona sich zwischen 2004 und 2021 auf etwas verlassen kann, dann auf den Torinstinkt Lionel Messis. 120-mal trifft der Argentinier für die Katalanen in der Königsklasse, danach geht er zwei Saisons lang für PSG auf Torejagd. Sechsmal wird der achtfache Weltfußballer bester Torjäger der Champions League. Viermal holt er mit Barça den Henkelpott. Seit 2023 spielt er in den USA.
Bild: Sebastian Frej/imago images
Cristiano Ronaldo - 140 Tore
Sogar fünfmal gewinnt der Superstar aus Portugal die Champions League. Egal für wen er aufläuft, ob für Manchester United, Real Madrid oder Juventus Turin, Cristiano Ronaldo trifft zuverlässig. Souverän führt der fünfmalige Weltfußballer, der seine Karriere in Saudi-Arabien ausklingen lässt, die "ewige" Torjägerliste in Europas Königsklasse an.