Der FC Bayern München steht nach dem klaren Sieg gegen Bayer Leverkusen mit einem Bein im Viertelfinale der Champions League. Borussia Dortmund muss um den Einzug in die nächste Runde bangen.
Bayern-Torjäger Harry Kane gelang gegen Leverkusen ein Doppelpack Bild: Bahho Kara/Kirchner-Media/IMAGO
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Nach ihrer Machtdemonstration tanzten die Profis des FC Bayern vor ihren Fans und genossen den Riesenschritt Richtung Viertelfinale der Champions League. Die Münchener gewannen das Achtelfinal-Hinspiel gegen den deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen klar und deutlich mit 3:0 (1:0) und profitierten dabei gleich von mehreren "Geschenken" der Werkself.
"Der Job ist zur Hälfte erledigt, jetzt freuen wir uns auf die nächste Woche", sagte Bayern-Torjäger Harry Kane. Der Brite hatte die Münchener bereits früh mit einem platzierten Kopfball (9. Minute) in Führung gebracht und mit einem verwandelten Foulelfmeter (75.) den 3:0-Endstand erzielt. Es waren Kanes Treffer Nummer acht und neun in dieser Champions-League-Saison.
Jamal Musiala steuerte das zweite Tor für die Münchener bei. Als Bayer-Torhüter Mateij Kovar einen eigentlich ungefährlichen, hohen Ball nicht festhalten konnte, stand der 22-Jährige goldrichtig und schob den Ball ins Netz (54.). Kurz nachdem Bayerns Torwart und Kapitän Manuel Neuer angeschlagen ausgewechselt werden musste und Ersatztorwart Jonas Urbig ins Tor musste, schwächte sich Leverkusen erneut selbst: Verteidiger Nordi Mukiele trat Kingsley Coman auf Höhe der Mittellinie von hinten auf die Ferse und flog mit Gelb-Rot vom Platz (62.).
Statt nochmal anzugreifen, musste Leverkusen das Ergebnis nun in Unterzahl über die Zeit bringen. Endgültig entschieden war das Spiel, als Bayers Edmond Tapsoba Kane im eigenen Strafraum von hinten umarmte und den Stürmer zu Boden rang. Nach Eingriff des Videoschiedsrichters gab es Strafstoß und Kane traf zum 3:0-Endstand. Der Einzug in die nächste Runde im Rückspiel am kommenden Dienstag (11. März, 21 Uhr MEZ) scheint damit für die Bayern nur noch Formsache zu sein.
Durchhalteparolen der Leverkusener
"Wir brauchen fast ein Wunder", gab Bayer-Trainer Xavi Alonso nach dem Spiel zu, fügte aber trotzig hinzu: "Es ist nicht vorbei, bis es vorbei ist. Wir müssen zurückkommen." Es war die erste Niederlage für den Spanier als Leverkusener Trainer im siebten Duell gegen die Münchener, für die Alonso zu seiner aktiven Zeit selbst gespielt hatte.
"Heute lief alles gegen uns, woran wir auch selbst schuld waren", räumte Alonso ein. Mittelfeldspieler Granit Xhaka, der ebenso wie Offensivstar Florian Wirtz diesmal blass blieb, sprach von einem "bitteren Abend". Man werde aber nicht aufgeben. Ähnlich äußerte sich Bayer-Kapitän Jonathan Tah. "Natürlich habe ich noch Glauben und Hoffnung zu Hause", sagte der Verteidiger der deutschen Fußballnationalmannschaft. Allerdings sei das Rückspiel nun "eine Riesen-Challenge".
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BVB bricht gegen Lille in der zweiten Hälfte ein
Nicht ganz so riesig, aber groß genug ist die Herausforderung für Borussia Dortmund im Rückspiel beim französischen Klub OSC Lille am Mittwoch kommender Woche (12. März). Dem Team von Trainer Niko Kovac droht nach dem mageren 1:1 (1:0)-Unentschieden im Hinspiel in Dortmund der K.o. im Achtelfinale. "Wir haben nicht unser bestes Spiel gezeigt. Es war schwierig, Torchancen zu kreieren", sagte BVB-Torschütze Karim Adeyemi nach dem Abpfiff. "Das nächste Spiel ist umso wichtiger, dann holen wir es halt bei denen zu Hause."
Adeyemi hatte die vor der Pause spielbestimmenden Dortmunder mit einem Schuss aus 18 Metern in Führung gebracht (22.). Es war das fünfte Champions-League-Tor des deutschen Nationalstürmers in dieser Saison. Nach der Pause traf Hakon Haraldsson (68.) für die nun stärkeren Gäste zum Ausgleich.
Lange Gesichter bei den Dortmunder Spielern nach dem Unentschieden gegen LilleBild: Federico Gambarini/dpa/picture alliance
"Wir waren in der zweiten Halbzeit viel zu passiv", räumte BVB-Kapitän Emre Can ein. "Wir sind nicht dahin gegangen, wo es weh tut. Wir müssen mutiger sein. Das können wir besser." Dennoch fahre die Mannschaft "mit breiter Brust nach Lille", so der Abwehrchef: "Wir glauben dran, dass wir dort weiterkommen können."
BVB-Neuzugang Daniel Svensson verletzt
Für Ärger bei den Dortmundern sorgte ein Tritt gegen Winter-Neuzugang Daniel Svensson. Der Schwede musste in der Schlussphase ausgewechselt werden, nachdem ihn der Portugiese André Gomes in die Hacken getreten hatte. Svensson zog sich eine Innenbandverletzung im Knie zu und fällt vorerst aus.
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl kritisierte den Schiedsrichter: "So wie die Aktion war, hätte er sie auf jeden Fall überprüfen sollen. Das hat er am Ende nicht getan." Gomes erhielt für seine Aktion nicht einmal die Gelbe Karte.
Die Ergebnisse der Achtelfinal-Hinspiele:
Dienstag, 4. März 2025
FC Brügge - Aston Villa 1:3 (1:1)
Borussia Dortmund - OSC Lille 1:1 (1:0)
Real Madrid - Atletico Madrid 2:1 (1:1)
PSV Eindhoven - FC Arsenal 1:7 (1:3)
Mittwoch, 5. März 2025
Feyenoord Rotterdam - Inter Mailand 0:2 (0:1)
Bayern München - Bayer 04 Leverkusen 3:0 (1:0)
Benfica Lissabon - FC Barcelona 0:1 (0:0)
Paris Saint-Germain - FC Liverpool 0:1 (0:0)
Die Rekordspieler der Champions League
Die Königsklasse des Fußballs ist das Wunschziel aller Profis. Ausnahmefußballer wie Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Toni Kroos haben den Wettbewerb geprägt. Wer von ihnen stand am häufigsten auf dem Platz?
Bild: Kirsty Wigglesworth/AP/picture alliance
Luka Modric - 142 Spiele*
Sechsmal darf der Mittelfeldregisseur von Real Madrid den Siegerpokal der Champions League in die Höhe stemmen. 2014, 2016, 2017, 2018, 2022 und 2024 gewinnt Modric den Wettbewerb mit den "Königlichen". Real ist aber nicht der einzige Verein, für den Modric in der Königsklasse aufläuft. Seine ersten acht Auftritte hat der Kroate im Trikot von Tottenham Hotspur. (*Stand: 29. April 2025)
Bild: Robert Michael/dpa/picture alliance
Sergio Ramos - 142 Spiele
Der Spanier absolviert den Großteil seiner Einsätze in der Königsklasse zwischen 2005 und 2021 für Real Madrid. Mit den "Königlichen" gewinnt er 2014, 2016, 2017 und 2018 den Titel. Von 2021 bis 2023 spielt Ramos bei Paris St. Germain und wechselt dann zurück zu seinem Jugendverein FC Sevilla, mit dem er ebenfalls Einsätze in der Champions League sammelt. Seit 2025 spielt er in Mexiko.
Bild: picture alliance/AFP7
Raúl - 142 Spiele
Von 1994 bis 2010 läuft Raúl für seinen Jugendklub Real Madrid in der Champions League auf. Dreimal gewinnt er den Wettbewerb mit den "Königlichen" (1998, 2000, 2002). Nach seiner langen Zeit bei den Madrilenen wechselt der Spanier im Herbst seiner Karriere zu Schalke 04 in die Bundesliga. Auch für die Königsblauen spielt er in der Saison 2010/2011 einige Male in der Königsklasse.
Bild: Daniel Ochoa de Olza/AP/picture alliance
Ryan Giggs - 145 Spiele
Wohl kaum ein anderer Spieler ist in der Champions League so oft den linken Flügel entlang gesprintet wie der Waliser. Giggs wird an seinem 17. Geburtstag Profi bei Manchester United und macht 2014 mit 40 sein letztes Spiel für die "Red Devils". Unter Trainer Alex Ferguson gewinnt Giggs mit der Generation um David Beckham insgesamt 36 Titel, darunter zweimal die Champions League (1999, 2008).
Bild: JON SUPER/AP Photo/picture alliance
Manuel Neuer - 150 Spiele*
Seine ersten 22 Einsätze in der Königsklasse bestreitet der Weltmeister von 2014 noch im Trikot des FC Schalke 04, der 2007/2008 und 2010/2011 in der Champions League dabei ist. Seit 2011 steht Manuel Neuer beim FC Bayern im Tor. Mit den Münchenern gewinnt er den Wettbewerb zweimal: 2013 im Finale gegen Borussia Dortmund und 2020 gegen Paris St. Germain. (*Stand: 29. April 2025)
Bild: Ulrich Wagner/picture alliance
Toni Kroos - 151 Spiele
Toni Kroos legt eine unglaubliche Karriere in der Champions League hin. 41 Spiele macht er für den FC Bayern, mit dem er 2013 den Titel gewinnt. Nach seinem Wechsel zu Real Madrid dreht Kroos richtig auf und holt mit den "Königlichen" fünf weitere Male den begehrtesten Pokal in Europas Klubfußball (2016, 2017, 2018, 2022, 2024). Bis zu seinem Karriereende 2024 ist er eine Säule der Mannschaft.
Bild: Manuel Reino Berengui/DeFodi Images/picture alliance
Xavi - 151 Spiele
Der Welt- und Europameister ist von 1998 bis 2015 beim FC Barcelona aktiv und bildet dort mit Andrés Iniesta ein kongeniales Mittelfeld-Duo. Xavi ist die zentrale Figur im Tiki-Taka-System Barças. Unter Pep Guardiola gewinnt er die Champions League dreimal (2006, 2009, 2011). 2015 kommt unter Luis Enrique ein weiterer Königsklassen-Titel hinzu.
Bild: Jonathan Brady/dpa/picture alliance
Karim Benzema - 152 Spiele
Der Mittelstürmer spielt für Olympique Lyon und Real Madrid in der Champions League. Nach dem Abgang Cristiano Ronaldos entwickelt sich der Franzose zur zentralen Figur in der Real-Offensive. Benzema ist einer der erfolgreichsten Torschützen des Wettbewerbs und gewinnt die Königsklasse mit Real fünfmal (2014, 2016, 2017, 2018, 2022). 2023 wechselt er nach Saudi-Arabien.
Bild: picture alliance / Newscom
Lionel Messi - 163 Spiele
Als hängende Spitze hat Barcelonas Superstar Lionel Messi zu Barças Hochzeiten alle Freiheiten - und nutzt sie. Der Argentinier, der ab 2004 17 Jahre lang als Profi für Barcelona spielt, ist vierfacher Champions-League-Sieger (2006, 2009, 2011, 2015). Von 2021 bis 2023 trägt Messi das Trikot von Paris St. Germain. Danach zieht es ihn in die USA zu Inter Miami.
Bild: Sebastian Frej/imago images
Thomas Müller - 163 Spiele*
Der Angreifer des FC Bayern macht sein erstes Champions-League-Spiel im März 2009 als 19-Jähriger. Nicht nur bei der Anzahl der absolvierten Einsätze, sondern auch bei den Torjägern rangiert Müller unter den Top-Ten. Gewonnen hat er die Königsklasse mit den Bayern zweimal: 2013 im Finale gegen Dortmund und 2020 gegen PSG. (*Stand: 29. April 2025)
Bild: Matthias Schrader/AP Photo/picture alliance
Iker Casillas - 177 Spiele
Der nur 1,82 Meter große Torwart wird bereits als 16-Jähriger in den Profikader von Real Madrid aufgenommen. Zwei Jahre später verdrängt Casillas den deutschen Weltmeister Bodo Illgner als Stammtorhüter. Dreimal gewinnt er mit Real die Champions League (2000, 2002, 2014). 2015 verlässt er seinen Jugendklub im Streit und absolviert seine letzten 27 Auftritte in der Königsklasse für den FC Porto.
Bild: Jürgen Fromme/augenklick/firo Sportphoto/picture alliance
Cristiano Ronaldo - 183 Spiele
Der Portugiese, der im Laufe seiner Karriere mit Manchester United, Real Madrid und Juventus Turin in der Champions League antritt, ist Rekordspieler und Rekordtorschütze der Königsklasse. Ronaldo gewinnt die Champions League erstmals 2008 mit Manchester. Mit Real folgen vier weitere Titel (2014, 2016, 2017, 2018). Seit 2023 verdient Ronaldo in Saudi-Arabien sein Geld.