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Rolfö schießt Wolfsburg ins Finale

27. August 2020

Die Frauen des VfL Wolfsburg bezwingen den FC Barcelona und stehen im Endspiel der Königsklasse. Ein Treffer von Fridolina Rolfö entscheidet das Spiel. Die Schwedin hat oft bewiesen, dass sie weiß, wo das Tor steht.

Fußball Frauen CL | VfL Wolfsburg - FC Barcelona | Tor (1:0)
Bild: picture-alliance/AP Photo/G. Bouys

Zwei Abwehrspielerinnen des FC Barcelona mit dem Knie, dazwischen ein Fallrückzieher von Wolfsburgs Mittelfeldspielerin Ewa Pajor - auf diese kaum vorherzusehende Art und Weise gelangte der Ball in der 59. Spielminute vor die Füße von VfL-Stürmerin Fridolina Rolfö. Die Schwedin reagierte schneller als die Defensive der Katalaninnen und staubte erfolgreich zum 1:0 ab. Der Treffer der schwedischen Nationalspielerin sollte letztlich der einzige bleiben, in einem Spiel, das von seiner Intensität, vielen Zweikämpfen und dem absoluten Siegeswillen beider Teams lebte. Am Ende aber jubelte die reifere Mannschaft.

Die Frauen des FC Barcelona, dem Verein, der während des Spiels bestätigte, dass Superstar Lionel Messi den Klub verlassen will, waren nicht chancenlos. Der Unterschied war jedoch, dass keine der Spanierinnen so zielsicher vor dem gegnerischen Tor agierte wie Rolfö auf der anderen Seite. Durch das 1:0 (0:0) hat der VfL Wolfsburg das Endspiel der Champions League erreicht. Die "Wölfinnen" - in Deutschland so etwas wie der FC Bayern des Frauenfußballs - stehen zum fünften Mal in ihrer Vereinsgeschichte im Endspiel um Europas Krone. 2013 und 2014 konnten sie die begehrte Trophäe gewinnen. 

Stetig auf dem Weg nach oben

Die 26-jährige Fridolina Rolfö war damals noch nicht dabei, auch wenn sie mittlerweile bereits seit neun Jahren Fußballprofi ist. Bis 2016 kickte die hochgewachsene Angreiferin aber noch in ihrer Heimat und bewies zunächst bei Jitex BK, dann beim Spitzenklub Linköpings FC, dass sie für eine Karriere in einer der großen europäischen Ligen bereit war. Zweimal gewann sie mit Linköping den schwedischen Pokal, 2016 holte sie zum krönenden Abschluss die schwedische Meisterschaft.

Es folgte der Schritt nach Deutschland, wo Rolfö zwei Jahre lang für den FC Bayern auf Torejagd ging. 18 Treffer in 40 Bundesligaspielen - eine Quote, die sie auch auf die Wunschzettel der Wolfsburger Scouts brachte. 2019 verpflichtete der VfL die Schwedin, die vor ihrem Umzug von München nach Norddeutschland aber noch für hängende Köpfe im deutschen Frauenfußball sorgte: Im Juni 2019 stand sie bei der Frauenfußball-WM in Frankreich auf dem Platz, als Favorit Deutschland bereits im Viertelfinale gegen Schweden ausschied. Die Schwedinnen verloren zwar das nächste Spiel gegen die Niederlande, sicherten sich aber anschließend gegen England Rang drei.

Zu stark für die DFB-Frauen: Fridolina Rolfö (l.) zog mit Schweden 2019 ins WM-Halbfinale einBild: picture-alliance/dpa/S. Gollnow

Seit Sommer 2019 steht Fridolina Rolfö nun für den VfL Wolfsburg auf dem Platz. Trotz einer Sehnenverletzung am Fuß, wegen der sie wochenlang nicht mitspielen konnte, machte sie in ihrer Debütsaison bei Deutschlands stärkster Mannschaft in nur zehn Bundesligaspielen sechs Tore und trug mit dazu bei, dass Wolfsburg neben der Meisterschaft auch den DFB-Pokal gewann. Nun - dank eines weiteren wichtigen Rolfö-Treffers - ist sogar das Triple noch drin.

Treffen mit Bekannten

Bevor sich VfL-Sportdirektor Ralf Kellermann und sein Team aber auch über die dritte Trophäe der Saison freuen dürfen, wartet in jedem Fall noch eine schwierige Aufgabe, denn im Endspiel am Sonntag treffen die "Wölfinnen" auf Titelträger und Bayern-Bezwinger Olympique Lyon, bei dem auch die deutsche Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan spielt. Der Seriensieger setzte sich im umkämpften französischen Halbfinale gegen Paris St. Germain mit 1:0 durch. Kapitänin Wendie Renard sorgte in Bilbao für die Entscheidung zugunsten von OL..

In den vergangenen vier Jahren gewann jeweils Lyon die Königsklasse der Frauen. 2016 und 2018 hieß der Gegner VfL Wolfsburg. Beide Male gab es nach 90 Minuten keinen Sieger. 2016 verloren die Wolfsburgerinnen im Elfmeterschießen, zwei Jahre später in der Verlängerung. Keine schönen Erinnerungen - allerdings trug damals ja auch Fridolina Rolfö noch nicht das grün-weiße Trikot der "Wölfinnen".

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