Mit hoher Effizienz setzt sich Paris Saint-Germain gegen den FC Arsenal durch und erreicht das Endspiel der Champions League. Entscheidend ist die Leistung von Torwart Gianluigi Donnarumma.
Jubel bei den Spielern von Paris Saint-Germain - nach einer starken Leistung gegen Arsenal stehen sie im FinaleBild: Benoit Tessier/REUTERS
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11:19 Torschüsse, 4:21 Flanken und 2:6 Ecken - eigentlich schnitt Paris Saint-Germain im Halbfinal-Rückspiel der Champions League in fast allen relevanten Statistik-Kategorien schlechter ab als Gegner FC Arsenal, trotzdem hieß es am Ende 2:1 für die Franzosen. Nach dem 1:0-Auswärtserfolg im Hinspiel in London stehen sie damit im Endspiel der Königsklasse.
Donnarumma verhindert frühe Arsenal-Führung
Tatsächlich war die Überlegenheit Arsenals nicht nur in den Statistiken, sondern auch auf dem Platz spürbar. Vor 47.500 Zuschauern dominierten die "Gunners" das Spiel im Prinzenpark-Stadion in Paris von Anfang an und bedrängten das Tor von PSG.
Torhüter Gianluigi Donnarumma musste früh zwei gefährliche Abschlüsse von Gabriel Martinelli (4. Minute) und Martin Ödegaard (8.) parieren. Dazu verfehlte Declan Rice mit einem Kopfball das Tor nur sehr knapp (3.).
Gianluigi Donnarumma taucht ab und lenkt den harten Schuss von Arsenal-Kapitän Martin Ödegaard (r.) noch um den PfostenBild: Shutterstock/Imago
PSG setzte auf überfallartige Konter - und erzeugte damit immer wieder große Gefahr. Chwischa Kwaratschelia traf mit einem Distanzschuss den Pfosten (17.), Desiré Doué brachte allein vor Arsenal-Torwart David Raya nur einen schwachen Schuss zustande (23.). Vier Minuten später hämmerte Fabian Ruiz den Ball nach einer Freistoßflanke von der Strafraumgrenze zum 1:0 für Paris ins Tor (27.).
Saka vergibt Chance auf den Ausgleich
Arsenal gab trotz des Rückstands nicht auf und rannte weiter an, scheiterte aber erneut mehrfach an Donnarumma. Nach einem Schuss von PSG-Verteidiger Achraf Hakimi, der die ausgestreckte Hand von Arsenals Myles Lewis-Skelly gestreift hatte, entschied der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer nach Videobeweis auf Elfmeter. Jedoch scheiterte Vitinha mit einem schwachen Versuch an Raya (69.).
Nicht drin? Arsenals Stürmer Bukayo Saka kann es nicht fassen, dass sein Schuss über das Tor gegangen istBild: Neal Simpson/Imago Images
Wenig später fiel dann aber doch die Vorentscheidung: Hakimi, der früher bei Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga spielte, eroberte am gegnerischen Strafraum den Ball und erzielte mit einem platzierten Schuss das 2:0 (72.).
Der Anschlusstreffer durch Bukayo Saka (75.) ließ bei Arsenal noch einmal Hoffnung aufkeimen, jedoch vergab der englische Nationalspieler wenige Minuten später die Riesenchance auf das schnelle 2:2. Nachdem Donnarumma eine scharfe Hereingabe nicht ganz erreichen konnte, setze Saka den Ball aus acht Metern Torentfernung knapp über das leere Tor (80.).
"Ich bin aufgeregt, ich werde viele meiner Teamkollegen aus der Nationalmannschaft herausfordern, es wird spannend", sagte Matchwinner Donnarumma bei Amazon Prime. Der 26-Jährige hatte von 2015 bis 2021 als Profi für den Lokalrivalen AC Mailand das Tor gehütet. "Ich werde Freunde treffen, meinen alten Torwarttrainer", freute sich Donnarumma dennoch. "Gegen Inter wird es hart, aber sehr schön."
Arsenals Trainer Mikel Arteta (2.v.l.) erkannte die gute Leistungs PSGs an - Nationalspieler Kai Havertz (l.) fehlte verletztBild: maxppp/Imago
Von Arsenal gab es Lob für Donnarummas Leistung: "Wenn man sich ansieht, wer in den beiden Spielen ihr bester Spieler auf dem Platz war, dann war es ihr Torwart", sagte Arsenal-Trainer Mikel Arteta. "Er hat den Unterschied für sie ausgemacht." Auch Mittelfeldspieler Rice sagte: "Es war eine dieser Nächte, wo der Torhüter unglaubliche Paraden hatte."
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PSG ohne Superstars erfolgreicher?
PSG hat in der K.o.-Phase der Champions League nun dreimal in Folge ein Team aus der englischen Premier League besiegt: im Achtelfinale den FC Liverpool, im Viertelfinale Aston Villa, nun Arsenal. Der Lohn ist die zweite Finalteilnahme nach 2020. Damals verlor PSG das Endspiel gegen den FC Bayern München.
Nach dem Abgang aller Superstars ist es in dieser Saison das starke Kollektiv gut miteinander harmonierender Spieler, das PSG gegen Inter fast ein wenig zum Favoriten macht. Mit Kylian Mbappé, Lionel Messi, Neymar und Zlatan Ibrahimovic im Team konnten die Pariser den Titel nie in die französische Hauptstadt holen. Möglicherweise gelingt es in diesem Jahr.
"Der Spirit hat sich bei uns verändert. Wir treten jetzt viel mehr als ein Team auf. Wir spielen füreinander", sagte Donnarumma zur neuen Stärke. "Aktuell steht die Mannschaft eng zusammen, es läuft gut. So haben wir mit Italien die Europameisterschaft gewonnen. Das macht in jedem Team den Unterschied."
Und zur Not steht ganz hinten immer noch ein herausragend guter Torwart.
Die Rekordspieler der Champions League
Die Königsklasse des Fußballs ist das Wunschziel aller Profis. Ausnahmefußballer wie Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Toni Kroos haben den Wettbewerb geprägt. Wer von ihnen stand am häufigsten auf dem Platz?
Bild: Kirsty Wigglesworth/AP/picture alliance
Luka Modric - 142 Spiele*
Sechsmal darf der Mittelfeldregisseur von Real Madrid den Siegerpokal der Champions League in die Höhe stemmen. 2014, 2016, 2017, 2018, 2022 und 2024 gewinnt Modric den Wettbewerb mit den "Königlichen". Real ist aber nicht der einzige Verein, für den Modric in der Königsklasse aufläuft. Seine ersten acht Auftritte hat der Kroate im Trikot von Tottenham Hotspur. (*Stand: 29. April 2025)
Bild: Robert Michael/dpa/picture alliance
Sergio Ramos - 142 Spiele
Der Spanier absolviert den Großteil seiner Einsätze in der Königsklasse zwischen 2005 und 2021 für Real Madrid. Mit den "Königlichen" gewinnt er 2014, 2016, 2017 und 2018 den Titel. Von 2021 bis 2023 spielt Ramos bei Paris St. Germain und wechselt dann zurück zu seinem Jugendverein FC Sevilla, mit dem er ebenfalls Einsätze in der Champions League sammelt. Seit 2025 spielt er in Mexiko.
Bild: picture alliance/AFP7
Raúl - 142 Spiele
Von 1994 bis 2010 läuft Raúl für seinen Jugendklub Real Madrid in der Champions League auf. Dreimal gewinnt er den Wettbewerb mit den "Königlichen" (1998, 2000, 2002). Nach seiner langen Zeit bei den Madrilenen wechselt der Spanier im Herbst seiner Karriere zu Schalke 04 in die Bundesliga. Auch für die Königsblauen spielt er in der Saison 2010/2011 einige Male in der Königsklasse.
Bild: Daniel Ochoa de Olza/AP/picture alliance
Ryan Giggs - 145 Spiele
Wohl kaum ein anderer Spieler ist in der Champions League so oft den linken Flügel entlang gesprintet wie der Waliser. Giggs wird an seinem 17. Geburtstag Profi bei Manchester United und macht 2014 mit 40 sein letztes Spiel für die "Red Devils". Unter Trainer Alex Ferguson gewinnt Giggs mit der Generation um David Beckham insgesamt 36 Titel, darunter zweimal die Champions League (1999, 2008).
Bild: JON SUPER/AP Photo/picture alliance
Manuel Neuer - 150 Spiele*
Seine ersten 22 Einsätze in der Königsklasse bestreitet der Weltmeister von 2014 noch im Trikot des FC Schalke 04, der 2007/2008 und 2010/2011 in der Champions League dabei ist. Seit 2011 steht Manuel Neuer beim FC Bayern im Tor. Mit den Münchenern gewinnt er den Wettbewerb zweimal: 2013 im Finale gegen Borussia Dortmund und 2020 gegen Paris St. Germain. (*Stand: 29. April 2025)
Bild: Ulrich Wagner/picture alliance
Toni Kroos - 151 Spiele
Toni Kroos legt eine unglaubliche Karriere in der Champions League hin. 41 Spiele macht er für den FC Bayern, mit dem er 2013 den Titel gewinnt. Nach seinem Wechsel zu Real Madrid dreht Kroos richtig auf und holt mit den "Königlichen" fünf weitere Male den begehrtesten Pokal in Europas Klubfußball (2016, 2017, 2018, 2022, 2024). Bis zu seinem Karriereende 2024 ist er eine Säule der Mannschaft.
Bild: Manuel Reino Berengui/DeFodi Images/picture alliance
Xavi - 151 Spiele
Der Welt- und Europameister ist von 1998 bis 2015 beim FC Barcelona aktiv und bildet dort mit Andrés Iniesta ein kongeniales Mittelfeld-Duo. Xavi ist die zentrale Figur im Tiki-Taka-System Barças. Unter Pep Guardiola gewinnt er die Champions League dreimal (2006, 2009, 2011). 2015 kommt unter Luis Enrique ein weiterer Königsklassen-Titel hinzu.
Bild: Jonathan Brady/dpa/picture alliance
Karim Benzema - 152 Spiele
Der Mittelstürmer spielt für Olympique Lyon und Real Madrid in der Champions League. Nach dem Abgang Cristiano Ronaldos entwickelt sich der Franzose zur zentralen Figur in der Real-Offensive. Benzema ist einer der erfolgreichsten Torschützen des Wettbewerbs und gewinnt die Königsklasse mit Real fünfmal (2014, 2016, 2017, 2018, 2022). 2023 wechselt er nach Saudi-Arabien.
Bild: picture alliance / Newscom
Lionel Messi - 163 Spiele
Als hängende Spitze hat Barcelonas Superstar Lionel Messi zu Barças Hochzeiten alle Freiheiten - und nutzt sie. Der Argentinier, der ab 2004 17 Jahre lang als Profi für Barcelona spielt, ist vierfacher Champions-League-Sieger (2006, 2009, 2011, 2015). Von 2021 bis 2023 trägt Messi das Trikot von Paris St. Germain. Danach zieht es ihn in die USA zu Inter Miami.
Bild: Sebastian Frej/imago images
Thomas Müller - 163 Spiele*
Der Angreifer des FC Bayern macht sein erstes Champions-League-Spiel im März 2009 als 19-Jähriger. Nicht nur bei der Anzahl der absolvierten Einsätze, sondern auch bei den Torjägern rangiert Müller unter den Top-Ten. Gewonnen hat er die Königsklasse mit den Bayern zweimal: 2013 im Finale gegen Dortmund und 2020 gegen PSG. (*Stand: 29. April 2025)
Bild: Matthias Schrader/AP Photo/picture alliance
Iker Casillas - 177 Spiele
Der nur 1,82 Meter große Torwart wird bereits als 16-Jähriger in den Profikader von Real Madrid aufgenommen. Zwei Jahre später verdrängt Casillas den deutschen Weltmeister Bodo Illgner als Stammtorhüter. Dreimal gewinnt er mit Real die Champions League (2000, 2002, 2014). 2015 verlässt er seinen Jugendklub im Streit und absolviert seine letzten 27 Auftritte in der Königsklasse für den FC Porto.
Bild: Jürgen Fromme/augenklick/firo Sportphoto/picture alliance
Cristiano Ronaldo - 183 Spiele
Der Portugiese, der im Laufe seiner Karriere mit Manchester United, Real Madrid und Juventus Turin in der Champions League antritt, ist Rekordspieler und Rekordtorschütze der Königsklasse. Ronaldo gewinnt die Champions League erstmals 2008 mit Manchester. Mit Real folgen vier weitere Titel (2014, 2016, 2017, 2018). Seit 2023 verdient Ronaldo in Saudi-Arabien sein Geld.