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Reise

Keine Normalisierung an Flughäfen in Sicht

20. Juli 2022

Lange Wartezeiten, Verspätungen und Flugausfälle - auf absehbare Zeit bleibt die Lage an Deutschlands Flughäfen angespannt. Die Rekrutierung von Aushilfspersonal aus der Türkei kommt laut einem Bericht nicht voran.

Deutschland Flughafen Köln-Bonn Chaos Personal Wartezeiten
Fluggäste beschweren sich über stundenlange Verzögerungen bei den Standardabläufen Bild: Christoph Hardt/Panama Pictures/picture alliance

Die deutschen Flughafenbetreiber vermelden eine "Stabilisierung" inmitten teils chaotischer Engpässe bei der Abfertigung. "Die eingeleiteten Ad-hoc-Maßnahmen zeigen Wirkung", zitierte die Zeitung "Welt" den Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel. "Dennoch sind wir nicht zufrieden. Die aktuellen Bedingungen entsprechen nicht unseren Ansprüchen." Erst ab Oktober könne mit Verbesserungen gerechnet werden, sagte Beisel der "Welt". Dann sei die Hauptreisezeit vorbei.

Noch keine Anträge aus der Türkei

Das eingeführte Notfallprotokoll sieht vor, dass bis zu 2000 türkische Mitarbeiter vorübergehend angeworben werden und in der Gepäckverladung eingesetzt werden. Die zuständigen Behörden für die Flughäfen Frankfurt, Berlin, München und Düsseldorf haben laut dem "Welt"-Bericht jedoch noch keine Anträge aus der Türkei vorliegen. Nur auf deren Basis können sie die sogenannten Zuverlässigkeitsüberprüfungen (ZÜP) durchführen, die für die Arbeit an Flughäfen nötig sind. Diese dauern in der Regel mehrere Wochen.

Wegen der annähenden Reisewelle drängt die Luftfahrt-Branche die Behörden, diese ZÜP so schnell wie möglich durchzuführen, sobald Anträge aus der Türkei eintreffen. Die Bearbeitung könne kaum vereinfacht oder beschleunigt werden, wie die zuständigen Luftfahrtbehörden angaben.

Weitere Bundesländer starten in die Ferien

Am kommenden Wochenende beginnen in mehreren weiteren deutschen Bundesländern die Sommerferien. Ursache für die seit Wochen andauernden Engpässe, die auch in anderen Ländern in ähnlicher Form auftreten, ist der teils gravierende Personalmangel: Viele Flughäfen und Airlines hatten infolge der wegen weltweiter Reisebeschränkungen eingebrochenen Nachfrage Teile ihres Luft- und Bodenpersonals entlassen. Seit Beginn der Corona-Pandemie sei die Zahl der Beschäftigten um rund 7200 zurückgegangen, teilte das Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) mit Verweis auf eine Studie mit.

Nun halten die verringerten Personalkapazitäten nicht mehr mit der sprunghaft wieder gestiegenen Nachfrage der Reisenden Schritt. Drehkreuze wie der Frankfurter Flughafen mussten bereits die Anzahl ihrer Start- und Landeslots reduzieren. Fluggesellschaften wie die Lufthansa strichen ihre Flugpläne zusammen.

laa/ehl (rtr, welt.de)

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