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Todesurteil

24. Juni 2007

Das irakische Sondertribunal für Regimeverbrechen hat Ali Hassan al- Madschid alias "Chemical Ali" und zwei weitere Angeklagte wegen Völkermords an den Kurden zum Tode verurteilt.

Ali Hassan al-Madschid 2002 in BagdadBild: picture-alliance/dpa

Das Gericht in Bagdad verurteilte den Cousin des früheren irakischen Staatschefs Saddam Hussein am Sonntag (24.6.) zum Tod am Galgen. Neben Ali Hassan al-Madschid sollen wegen ihrer Beteiligung an einem Militäreinsatz gegen die Kurden in den 1980er Jahren auch Saddam Husseins früherer Verteidigungsminister Sultan Haschim Ahmad al Tai und der ehemalige stellvertretende Einsatzleiter der Streitkräfte, Hussein Raschid Mohammed, gehängt werden. Al-Madschid erhielt den Beinamen "Chemie-Ali", weil er den rücksichtslosen Einsatz von Giftgas gegen kurdische Zivilisten angeordnet hatte.

Bis zu 180.000 Tote

Beim Prozess in arabischer KluftBild: picture-alliance/dpa

Wegen der Massenerschießungen, Folterungen und Vertreibungen im Rahmen der Anfal-Kampagne im Nordirak, denen in den Jahren 1987 und 1988 nach unterschiedlichen Schätzungen 50.000 bis 180.000 Kurden zum Opfer gefallen waren, wurden zwei weitere Angeklagte zu lebenslänglichen Gefängnisstrafen verurteilt. Ein sechster ehemaliger Regime-Funktionär wurde wegen Mangels an Beweisen freigesprochen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig und müssen noch von einer Berufungskammer bestätigt werden.

Der Hauptangeklagte in dem im August des Vorjahrs eröffneten Prozess war anfangs Saddam Hussein selbst gewesen. Das Verfahren gegen ihn wurde aber eingestellt, nachdem er auf Grund des Urteils in einem anderen Prozess am 30. Dezember des Vorjahrs hingerichtet worden war. (sams)

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