1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

China macht laut USA Druck

28. April 2017

Im Atomkonflikt mit Nordkorea sendet die internationale Gemeinschaft deutliche Signale. China hat Kim Jong Un nach US-Darstellung mit Sanktionen gedroht. Putin und Abe fordern das abgeschottete Land zur Mäßigung auf.

Nordkorea Militärparade in Pjöngjang Kim Jong Un
Machthaber Kim Jong Un lässt sich feiern - hier bei der Parade zum 105. Geburtstag seines Großvaters, Nordkoreas Staatsgründer Kim Il SungBild: picture-alliance/dpa/W. Maye-E

Die Regierung in Peking habe Nordkorea klar gemacht, dass sie als letzter wichtiger Verbündeter des abgeschotteten Landes eigenständig Sanktionen verhängen werde, sollte es abermals einen Nuklearsprengkopf testen, sagte US-Außenminister Rex Tillerson im US-Fernsehsender "Fox News". Das habe die chinesische Führung den USA bestätigt.

Er werte das als Beleg dafür, dass Peking bereit sei, mit der amerikanischen Regierung zusammenzuarbeiten, um den Druck auf das isolierte kommunistische Land zu erhöhen. Die USA gehen davon aus, dass Peking großen Einfluss auf Pjöngjang hat.

Trump: "Sehr schwierig"

US-Präsident Donald Trump warnte erneut vor einer militärischen Eskalation. Eigentlich strebe er eine diplomatische Lösung des Streits um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm an, aber das sei sehr schwierig, sagte Trump der Nachrichtenagentur Reuters. Es bestehe die Möglichkeit, "dass wir am Ende einen großen, großen Konflikt mit Nordkorea haben".

Trump hatte sich vor drei Wochen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping getroffen und dabei auch über den Konflikt beraten. Beide Länder haben Nordkorea in den vergangenen Tagen immer wieder vor neuen Provokationen gewarnt. Tillerson sagte im US-Fernsehen weiter, Geheimdiensterkenntnissen zufolge sei der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un kein Irrer, sondern vermutlich ein rationaler Mensch, mit dem verhandelt werden könne.

Putin und Abe fordern Nordkorea zu Mäßigung auf

Russlands Präsident Wladimir Putin und der japanische Regierungschef Shinzo Abe forderten Nordkorea zur Mäßigung auf, um den Atomkonflikt nicht weiter anzuheizen. Russland und Japan hätten eine enge Zusammenarbeit bei der Entschärfung der Spannungen vereinbart, sagten beide Politiker nach Gesprächen in Moskau. Putin schlug vor, die internationalen Sechs-Parteien-Gespräche zum Nordkorea-Konflikt wieder aufzunehmen.

Nordkorea, Thema im Sicherheitsrat

Der UN-Sicherheitsrat berät an diesem Freitag über den Konflikt. Bei der Sitzung soll UN-Generalsekretär António Guterres das Gremium über die Lage informieren. Für die USA, die derzeit den monatlich rotierenden Vorsitz des Rats innehaben, nimmt Tillerson teil.

Der Konflikt hat sich zuletzt immer weiter hochgeschaukelt. Trotz internationaler Kritik und verschärften UN-Sanktionen treibt das kommunistische Land sein Atom- und Raketenprogramm voran. In den vergangenen Monaten hat Nordkorea verstärkt Raketen getestet, nachdem es im vorigen Jahr zwei Atomtests durchgeführt hatte. Nordkorea erklärte, solange die USA ihre "feindliche Aggression" fortsetzten, werde es weiter Atom- und Raketentests unternehmen.

Trump hatte ein härteres Vorgehen gegen Nordkorea als seine Vorgänger angekündigt und schloss auch einen Militärschlag nicht aus. Zu Wochenbeginn machte ein amerikanisches Atom-U-Boot in Südkorea fest. Ein US-Flugzeugträger ist auf dem Weg in koreanische Gewässer. Zudem treiben die USA den Aufbau eines Raketenabwehrsystems in Südkorea voran.

qu/jj/rk (rtr, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen