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China fürchtet Kapital-Exodus

4. April 2014

Chinas staatliches Devisenamt sieht das Risiko eines stärkeren Kapitalabflusses – was nicht nur etwas mit einer strafferen US-Geldpolitik zu tun hat, sondern zum Teil auch hausgemacht ist.

Symbolbild Export China (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Wie die Behörde am Freitag mitteilte, könnten Spekulationen über eine straffere Geldpolitik in den USA dazu führen, dass im Jahresverlauf abermals vermehrt Mittel aus den Schwellenländern abgezogen werden. Dies könnte nun zunehmend auch China treffen. Bereits Mitte 2013 hatten Investoren massiv Geld aus aufstrebenden Staaten wie Indien, Indonesien oder Brasilien abgezogen, nachdem die US-Notenbank Fed eine weniger lockere Geldpolitik in Aussicht gestellt hatte. China war davon aber verschont geblieben. Andere asiatische Währungen gerieten in heftige Turbulenzen.

Die gegenwärtige Rückführung der Wertpapierkäufe durch die Federal Reserve sei zwar nicht gleichbedeutend mit einer strafferen Geldpolitik, heißt es in der Mitteilung des Devisenamts. Die Ungewissheit über Geschwindigkeit und Auswirkungen der abnehmenden Geldschwemme gehe jedoch mit großen Unsicherheiten einher.

Die Fed hatte im Dezember damit begonnen, ihre zur Konjunkturbelebung aufgelegten Wertpapierkäufe schrittweise zurückzuführen. Eine erste Leitzinserhöhung hat Fed-Chefin Janet Yellen unlängst für das erste Halbjahr 2015 in Aussicht gestellt.

Kampf gegen spekulatives Kapital

Bereits jetzt hat sich der jahrelange Kapitalzufluss nach China deutlich abgeschwächt. Dies hat nach Einschätzung von Beobachtern jedoch andere Gründe als die amerikanische Geldpolitik. So gehen Regierung und Notenbank verstärkt gegen den Zufluss spekulativen Kapitals vor, um eine Überhitzung der heimischen Vermögensmärkte zu verhindern.

Unter anderem lässt es die chinesische Notenbank zu, dass die Landeswährung Renminbi deutlich an Wert verliert. Zusammen mit den im Bankensektor schlummernden Risiken dürfte dies den Kapitalstrom nach China weiter bremsen, meinen Experten.

In größeren Schwellenländern setzte Mitte vergangenen Jahres eine Kapitalflucht in erheblichem Ausmaß ein, die zeitweilig zu starkem Wertverlust der Währungen dieser Staaten führte. Die Schwellenländer stemmen sich mit aller Macht gegen den Abzug des Kapitals, das ihren Wirtschaftsboom in der Vergangenheit stark angeheizt hatte.

wen/wl (dpa,rtr)

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