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China feiert "Meilenstein" der Raumfahrt

25. Juli 2019

Ein Start-up aus Peking schickt die erste kommerzielle Trägerrakete ins All - und die Staatsmedien jubeln mit. Doch im Wettlauf mit privaten Firmen aus den USA wirken die chinesischen Wettbewerber noch flügellahm.

China iSpace schickt Rakete ins All
Bild: picture-alliance/dpa/CHINATOPIX

Erstmals ist einem privaten chinesischen Raumfahrtunternehmen der Start einer Trägerrakete in die Erdumlaufbahn gelungen. Die selbst entwickelte Rakete der Pekinger Firma iSpace hob vom Raumfahrtzentrum Jiuquan in der Wüste Gobi ab, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet. Demnach brachte die "Hyperbola-1" zwei Satelliten in den Orbit.

Zuvor waren die chinesischen Unternehmen LandSpace und OneSpace am Versuch gescheitert, Trägerraketen in die Erdumlaufbahn zu bringen. Chinesische Staatsmedien bezeichneten den jüngsten Start daher als "Meilenstein" für Chinas private Raumfahrtindustrie.

Rover für den Roten Planeten

2014 hatte die Staatsführung der Privatwirtschaft erlaubt, in die Raumfahrt einzusteigen. Inzwischen wetteifern Dutzende Firmen auf diesem Feld. Noch immer wird das Weltraumprogramm aber vor allem durch das Militär vorangetrieben. Die Regierung hat ambitionierte Pläne im All: Neben weiteren Flügen zum Mond ist auch eine Marsmission geplant, bei der ein Landefahrzeug samt Rover auf dem Roten Planeten abgesetzt werden soll. Auch plant China den Bau einer eigenen Raumstation.

Private Raumfahrtunternehmen in den USA sind den Chinesen freilich weit voraus. Das von US-Mogul Elon Musk im Jahr 2002 gegründete SpaceX hat mit seinen Raketen bereits zahlreiche Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht und Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation ISS durchgeführt. Auch Amazon-Chef Jeff Bezos arbeitet mit seiner Firma Blue Origin an ambitionierten Raumfahrtplänen.

Schuhkarton-Satelliten

Das nun erfolgreiche Unternehmen iSpace kontert, man konzentriere sich vor allem auf den Transport von Mikrosatelliten, die gewöhnlich nicht größer als ein Schuhkarton sind. Sie werden für Wetterbeobachtungen, die Überwachung von Katastrophengebieten oder Forschungsprojekte genutzt - und sie sind billiger als traditionelle Satelliten. Derzeit beherrscht Indien diesen hochspezialisierten Markt.

jj/uh (dpa, afp)

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