1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KonflikteTaiwan

China hält Militärmanöver rund um Taiwan ab

19. August 2023

Die Militärübung ist eine Reaktion auf einen Zwischenstopp von Taiwans Vizepräsidenten William Lai in den USA. Peking bezeichnete Lai als "Unruhestifter".

Blick aus dem Cockpit eines Kampfflugzeugs, links davon fliegt eine weitere Maschine
Mit Flugzeugen und Schiffen absolviert China Militärübungen nahe Taiwan - hier der Blick aus dem Cockpit eines chinesischen KampfflugzeugsBild: EASTERN THEATRE COMMAND/REUTERS

Bei den Militärübungen rund um Taiwan handele sich um eine "ernste Warnung an Taiwans Separatisten, die sich zur Provokation mit externen Kräften zusammentun", hieß es in einer Erklärung des chinesischen Militärs. Bei dem Manöver gehe es um die Koordinierung von Schiffen und Flugzeugen und deren Fähigkeit, Luft- und Seeräume zu kontrollieren. Außerdem würden die "tatsächlichen Kampffähigkeiten" der Streitkräfte getestet.

Taipeh: China mehrfach in Luftverteidigungszone

Taiwans Verteidigungsministerium verurteilte die "irrationalen provokativen Aktivitäten" Chinas. Taipeh zufolge drangen Kampfflugzeuge 42 Mal in die taiwanische Luftverteidigungszone ein. "Der Beginn der Militärübungen trägt nicht zu Frieden und Stabilität in der Straße von Taiwan bei", so das Ministerium. Streitkräfte seien zur Verteidigung der Freiheit, Demokratie und Souveränität des Landes entsandt worden.

Bei seinem Aufenthalt in New York City in den USA wurde Vizepräsident William Lai von Anhängern begrüßtBild: Taiwan Presidential/Shufu Liu/Zuma Wire/IMAGO

Chinas Militärübungen sind eine allgemein erwartete Reaktion auf den Besuch von Vizepräsident William Lai in den USA. Dabei handelte es sich offiziell um einen Zwischenstopp auf dem Flug von und nach Paraguay, der Lai allerdings die Möglichkeit gab, US-Vertreter zu treffen. Er kehrte am Freitag nach Taiwan zurück.

Die kommunistische Führung in Peking betrachtet die selbstverwaltete Insel als Teil Chinas und droht mit einer Eroberung. China versucht, Taiwan international zu isolieren und lehnt offizielle Kontakte anderer Länder mit Taiwan strikt ab. Paraguay ist das einzige Land in Südamerika, das Taiwan als eigenständigen Staat anerkennt. Wie die meisten Länder der Welt unterhalten auch die USA keine Botschaft in Taiwan. Allerdings gibt es eine Vielzahl informeller Kontakte, die Peking ebenfalls verärgern.

Taiwans Vizepräsident William Lai reiste nach Paraguay, um an der Amtseinführung des neuen Präsidenten Santiago Pena teilzunehmen Bild: Taiwan Presidential Office/REUTERS

Im April reagierte Peking mit Militärübungen, als Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen bei einem Zwischenstopp in den USA den Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, traf.

In Taiwan finden im Januar Präsidentschaftswahlen statt. Dabei will Lai die Nachfolge von Tsai antreten. Er liegt derzeit in den meisten Umfragen vorn.

ust/se (dpa, afp, rtr)

Taiwan: Militär und Zivilschutz proben für den Ernstfall

01:53

This browser does not support the video element.

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen