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China holt Online-Händler in erste Privatbanken

11. März 2014

Fünf private Banken will China im Zuge seiner Finanzmarktreform zulassen. Nun stehen für das Pilotprojekt einige Investoren fest.

China Volkskongress in Peking (Foto: ap)
Bild: dapd

In einem Pilotprojekt wird die zweitgrößte Volkswirtschafts der Welt fünf private Banken zulassen, nachdem Peking im letzten Jahr angekündigt hatte, dass Marktkräfte eine "entscheidende Rolle" spielen sollten, um Chinas Wirtschaft produktiver zu machen.

Der Chef der Bankenaufsicht, Shang Fulin, nannte auf einer Pressekonferenz am Rande der Jahrestagung des chinesischen Volkskongresses die Metropolen Tianjin und Shanghai sowie die Provinzen Zhejiang und Guangdong als erste Testgebiete, um den Bankensektor für private Investoren zu öffnen. Wann die Banken ihre Arbeit aufnehmen sollen und wie groß sie sein werden, ließ Shang Fulin offen.

Fest steht allerdings, dass jede Bank mindestens zwei Investoren haben muss.

Auch die Zinsen werden freigegeben

Zu den Investoren, die bei der Öffnung des chinesischen Finanzsektors Pionierarbeit leisten sollen, gehört Alibaba, einer der weltweit größten Internet-Händler.

Alibaba betreibt die Webseite Alibaba.com, der 2007 der weltweit zweitgrößte Börsengang eines Internet-Unternehmens gelang, nach Google im Jahr 2004. Alibaba schwebt eine Bank vor für kleinere und mittlere Unternehmen, die im e-commerce-Bereich tätig sind, einen Bereich, den Alibaba gut kennt, da kleinere und mittelständische Unternehmen die Plattform Alibaba.com für den Handel in asiatischen Ländern nutzen. Als Bezahldienst entwickelte Alibaba dafür AliPay.

Neben Alibaba stehen noch weiter zukünftige Investoren fest: Tencent, Chinas gefragtester Anbieter von Online-Spielen, der Autoteile-Hersteller Wanxiang und der Fosun-Konzern, zu der das französische Tourismus-Unternehmen Club Med gehört.

Im Zuge der Finanzmarktreform will Peking auch die Zinsen für Spareinlagen bald freigeben. "Ich persönlich denke, dass es sehr wahrscheinlich schon in ein bis zwei Jahren realisiert wird", sagte Chinas Zentralbankchef Zhou Xiaochuan. Der Zeitrahmen für die Zins-Liberalisierung ist konkreter als bisher genannte Pläne.

Außerdem will China die Konvertibilität des Yuan vorantreiben. Die jüngste, überraschende Abwertung seiner Währung nannte Zhou Xiaochuan aber "ganz normal" und eher "von der wachsenden Rolle der Marktkräfte" getrieben. Mit der Yuan-Schwäche will die Notenbank offenbar die Spekulanten verschrecken, die auf weitere Aufwertung setzten. Der seit Jahren ständige Wertzuwachs hatte viel Geld an den Kapitalkontrollen vorbei nach China fließen lassen. Das erschwert die Bemühungen Chinas, die Risiken durch den aufgeblähten Immobilienmarkt, das Kreditwachstum und Schattenbankenwesen einzudämmen.

jw/bea (ape, dpa)

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