China will gegenüber den USA, Russland und Europa aufholen und steckt Milliardensummen in sein Raumfahrtprogramm. Am Montag starten wieder zwei Taikonauten ins All.
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China: Raumschiff auf dem Weg zum neuen Raumlabor
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Mit einer Shenzou-11-Rakete sollen die Taikonauten Jing Haipeng und Chen Dong aus der Wüste Gobi ins All abheben, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Nach zwei Tagen sollen sie demnach im Raumlabor Tiangong-2 ankommen und dort 30 Tage lang bleiben. Geplant seien Experimente zu Reparaturarbeiten im All und naturwissenschaftliche Versuche.
Tiangong-2 ist erst im September in die Erdumlaufbahn geschossen worden, der Flug des 8,5 Tonnen schweren Raumlabors dient der Vorbereitung einer eigenen chinesischen Raumstation. Sollte die internationale Raumstation ISS wie vorgesehen 2024 ihren Dienst einstellen, wäre China danach die einzige Nation mit einem permanenten Außenposten im All.
Chinas ehrgeiziges Raumfahrtprogramm
China ist seiner eigenen Raumstation einen Schritt näher. Am Donnerstag ist das Raumlabor Tiangong-2 ins Weltall gestartet, das später als Modul für einen permanenten Außenposten im All genutzt werden soll.
Bild: picture alliance/ZUMA Press/J. Zhenhua
3, 2, 1…Tiangong-2 unterwegs ins Weltall
Pünktlich zum chinesischen Mondfest machte sich am Donnerstag das chinesische Raumlabor Tiangong-2 auf die Reise ins All. Dabei werden wichtige Systeme einer künftigen Raumstation wie Lebenserhaltung und Energieversorgung getestet. Das Labor ist circa 9 Meter lang und wiegt 13 Tonnen. Es hat zwei Module: ein Wohn- und Arbeitsmodul sowie ein Energiemodul mit Solarpanels.
Bild: picture alliance/dpa/A. Xin
Modernste Trägerrakete
Die Rakete vom Typ "Langer Marsch 2F" brachte den "Himmelspalast" von der Wüste Gobi in der nordwestchinesischen Provinz Gansu ins All. Das war der 12. Start der knapp 500 Tonnen schweren Trägerrakete. Vor knapp drei Jahren brachte sie bei der Mission "Shenzhou-10" erfolgreich drei chinesische Astronauten ins Weltall.
Bild: picture-alliance/Photoshot/Y. Zhiyuan
Ehrgeiziges Raumfahrtprogramm
Für Oktober ist eine weitere bemannte Mission (Shenzhou-11) mit zwei Astronauten geplant, die an das Raumlabor andocken und dort rund 30 Tage arbeiten sollen. Im April 2017 soll dann das erste Frachtschiff Tianzhou-1 folgen, um das Raumlabor wieder aufzutanken und Nachschub zu liefern.
Bild: Reuters
"Höher, mehr, länger"
Der Start vom Tiangong-2 habe enorme Symbolbedeutung, sagte Wu Ping von der chinesischen Raumfahrtbehörde. Der zweite Himmelspalast werde höher, mehr und länger arbeiten als sein Vorgängermodell.
Das Raumlabor Tiangong-2 dient der Vorbereitung für den Bau und Betrieb einer chinesischen Raumstation, die für 2022 geplant ist. Sollte die Internationale Raumstation (ISS, hier auf dem Foto) wie vorgesehen 2024 ihren Dienst einstellen, wäre China danach die einzige Nation mit einem permanenten Außenposten im All.
Bild: Reuters/NASA
Marsrover "Made in China"
Im letzten Monat hat China erstmals Bilder von Fahrzeugen veröffentlicht, mit denen es im Jahr 2020 den Mars erkunden will. Bisher existieren aber nur Computersimulationen, die einen sechsrädrigen Rover sowie ein dazugehöriges Landefahrzeug zeigen. Das ferngesteuerte Fahrzeug soll während einer dreimonatigen Mission im Jahr 2020 Bodenproben nehmen und nach Spuren von Wasser suchen.
Bild: SASTIND
Der Vorgänger
Das erste chinesische Raumlabor Tiangong-1 war im September 2011 gestartet. Es hatte seinen Betrieb im März eingestellt und soll 2017 in der Atmosphäre verglühen.
Bild: picture-alliance/dpa
Erste Andockmanöver an Tiangong-1
Drei Raumschiffe hatten an Tiangong-1 angedockt. 2011 konnte die unbemannte Mission Shenzhou-8 (Foto) mit einem Abstand von 11 Tagen zweimal an Tiangong-1 ankoppeln. Zuletzt hatten 2013 drei weitere Astronauten zwölf Tage im Raumlabor verbracht.
Bild: Xinhua/dapd
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Geburtstag im All
Der Taikonaut Jing - wie in China Astronauten genannt werden - soll die Mission leiten, es wird sein dritter Flug ins All sein. "Es ist der Traum eines jeden Astronauten, an mehreren Missionen teilzunehmen", sagte Jing, der bereits 2008 und 2012 im All war. Dieser Flug wird aber ein besonderer sein: Jing wird seinen 50. Geburtstag auf der Raumstation feiern.
Mission zum Mars geplant
China möchte seine eigene bemannte Raumstation bis zum Jahr 2022 aufbauen. Im April kündigte China zudem an, dass es etwa im Jahr 2020 ein Raumschiff zum Mars schicken wolle, um den Roten Planeten zu erforschen.