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Politik

China warnt Trump im Nordkorea-Konflikt

12. August 2017

Der chinesische Präsident Xi hat US-Präsident Trump in einem Telefonat zur Mäßigung im Atomstreit mit Nordkorea aufgefordert. Unterdessen bereitet sich Japan bereits auf einen nordkoreanischen Raketenangriff vor.

US-Präsident Donald Trump und der chinesische Präsident Xi Jinping
Bild: picture-alliance/AP Photo/S. Loeb

Donald Trump müsse "Worte und Taten" vermeiden, welche die angespannte Lage verschlimmerten, ermahnte Xi Jinping den amerikanische Präsidenten. Nach Angaben des chinesischen Staatsfernsehens rief Xi aber nicht nur die USA, sondern alle beteiligten Seiten auf, "Zurückhaltung zu üben" und "den Weg des Dialogs, der Verhandlungen und einer politischen Lösung weiterzugehen". Es sei "im gemeinsamen Interesse Chinas und der USA", die atomare Abrüstung auf der Koreanischen Halbinsel zu erreichen und Frieden und Stabilität in der Region zu bewahren.

Die USA und Nordkorea hatten die gegenseitigen Drohungen zuletzt immer weiter verschärft. Donald Trump hatte am Dienstag zunächst gewarnt, die USA würden "mit Feuer und Wut" auf weitere Provokationen reagieren. Nordkorea drohte daraufhin mit einem Angriff nahe der US-Pazifikinsel Guam. Am Freitag hatte es aus Pjöngjang geheißen, die USA müssten mit einer "schandvollen Niederlage" rechnen, sollten sie weiter auf "extreme militärische Abenteuer" sowie Sanktionen und Druck bestehen. 

Barsche Worte und Drohungen

Trump warnte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un erneut und drohte mit einem Militäreinsatz. Später sagte er, Kim werde einen Angriff auf die USA "bereuen". Nach Beratungen mit US-Außenminister Rex Tillerson und der UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, sagte Trump aber auch, er hoffe dennoch auf eine "friedliche Lösung".

Zuvor hatte Trump seine Politik der harten Worte fortgesetzt: "Ich hoffe, dass sie in Gänze die Tragweite dessen verstehen werden, was ich gesagt habe. Und was ich sage, meine ich auch." Trump sagte dabei, er sehe sich in seiner Haltung von Millionen US-Amerikanern unterstützt. Wer seine Position zu Nordkorea kritisiere, tue das nur, weil er Präsident sei. Wenn andere sich so äußerten wie er, gäbe es dafür nur Lob. Trump sagte, er sei sicher, dass die Menschen Südkoreas und Japans - Nachbarn Nordkoreas - mit dem Kurs der USA sehr einverstanden seien und sich damit wohlfühlten.

Japan stationiert Raketenabwehrsystem

Barschen Worten und Drohungen steht allerdings eine faktisch unveränderte US-Politik gegenüber. Nach Medienberichten gibt es keine Anzeichen für eine Verlegung von Truppen, Flugzeugträgern oder Flugzeugen. Es gebe auch keinerlei Anzeichen dafür, dass die 150.000 US-Bürger in Südkorea in Sicherheit gebracht würden. Das Weiße Haus teilte jedoch mit, US-Armeeeinheiten stünden "bereit", Guam zu verteidigen. Das versicherte US-Präsident Trump dem Gouverneur von Guam, Eddie Calvo, persönlich in einem Telefonat.

Insel Guam im PazifikBild: Reuters/Navy

Gleichzeitig bereitet sich Japan Medienberichten zufolge auf einen Angriff aus Nordkorea vor. Ein Raketenabwehrsystem werde derzeit in mehreren Städten im Westen des Landes installiert, berichtete der Rundfunksender NHK. Auf Fernsehbildern waren Militärfahrzeuge mit entsprechendem Material zu sehen.

Würde Nordkorea seine Drohung wahrmachen und Raketen in Richtung der US-Pazifikinsel Guam schießen, müssten die Geschosse über japanisches Gebiet fliegen. Die Regierung in Tokio kündigte an, nordkoreanische Raketen abzuschießen, die japanisches Territorium bedrohten.

Ringen um politische Lösung

Politiker aus aller Welt mahnten Nordkorea und die USA zur Mäßigung. Bundeskanzlerin Angela Merkel rief dazu auf, die Bemühungen um eine friedliche Lösung zu verstärken, etwa im UN-Sicherheitsrat und durch Kooperation auch mit China. Sie sehe auch keine militärische Lösung dieses Konflikts.

Dieser heizt sich seit Monaten auf. Nordkorea hatte trotz mehrerer Verbote des UN-Sicherheitsrats und Warnungen aus dem Ausland am 28. Juli eine Interkontinentalrakete getestet. Diese hatte nach Berechnungen von Experten eine theoretische Reichweite von rund 10.000 Kilometern. Nordkoreas Staatschef sagte nach dem Test, das Festland der USA sei jetzt in Reichweite. Als Reaktion auf den Raketentest verhängte der UN-Sicherheitsrat die bislang schärfsten Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea.

HF/ww (rtr, afp, dpa)

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