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Politik

China-Rückkehrer in Frankfurt gelandet

1. Februar 2020

Nach einem Umweg über Helsinki ist das Bundeswehr-Flugzeug mit Rückkehrern aus der vom Coronavirus betroffenen Region in China in Frankfurt angekommen. Ein Passagier wurde zur Abklärung direkt in die Uniklinik gebracht.

Deutschland Frankfurt a.M. | Wuhan-Rückholung | Airbus A310 Kurt Schumacher | Bundeswehr
Ein Bundeswehr-Airbus hat die Rückkehrer aus China nach Frankfurt gebracht Bild: Getty Images/AFP/T. Lohnes

Wegen eines abgesagten Zwischenstopps in Moskau hatte sich die Landung der Bundeswehr-Maschine aus dem chinesischen Wuhan verzögert. Stattdessen sei der Flieger nach Helsinki umgeleitet worden, um die Crew auszutauschen und zu tanken, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. "Wir haben die Überfluggenehmigung gehabt und auch die Landegenehmigung war in Aussicht gestellt. Das hat sich jetzt anders entwickelt." 

Kramp-Karrenbauer sagte weiter: "Was jetzt neben der offiziellen Erklärung von mangelnden Kapazitäten am Flughafen in Moskau die Gründe sind, das werden wir sicherlich in der nächsten Woche gemeinsam dann noch mit dem Auswärtigen Amt besprechen." Nach Informationen der "Bild"-Zeitung halten Sicherheitskreise den Verweis der russischen Seite auf Platzprobleme für vorgeschoben. 

Zwei Wochen Quarantäne für die Passagiere 

Die Maschine war in der Nacht von Wuhan in der Provinz Hubei aus gestartet. Die Region ist besonders stark vom Coronavirus betroffen. Nach Behörden-Angaben waren weder Erkrankte noch Verdachtsfälle in dem Airbus.

Die Quarantänehalle für Corona-Evakuierte am Frankfurter Flughafen Bild: Getty Images/AFP/Y. Schreiber

Verdachtsfall unter den Ankömmlingen

124 Passagieren befanden sich an Bord: 100 Deutsche, 22 Chinesen, ein US-Bürger und ein Rumäne.  Elf Passagiere seien direkt vom Flieger in die Uniklinik gebracht worden, teilte Hessens Sozialminister Kai Klose mit. Bei einem von ihnen müsse abgeklärt werden, ob er mit dem Coronavirus infiziert sei. Bei den anderen lägen andere medizinische Gründe vor, erläuterte Klose rund drei Stunden nach der Landung des Fliegers. Die Nationalität und das Geschlecht des sogenannten Abklärungsfalls wurden zunächst nicht genannt. Das Ergebnis des Schnelltests wird für Sonntagmittag erwartet.

Die Passagiere, die nicht in die Uniklinik gebracht wurden, kamen in ein medizinisches Zentrum in einer umgebauten Turnhalle. Dort wurden sie befragt und untersucht. Laut Klose sollen sie noch im Laufe des Abends in eine Kaserne in Germersheim in Rheinland-Pfalz gebracht werden, in der sie die nächsten zwei Wochen in Quarantäne verbringen müssen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte im Vorfeld vor Panikmache gewarnt. "Ich möchte dazu auffordern, dass wir alle mit der nötigen Gelassenheit damit umgehen." Er spüre "viel Unsicherheit" im Umgang mit den Gefahren des neuartigen Coronavirus.

Infizierte in 25 Ländern 

In China gibt es jetzt mehr als 11.000 Infizierte. Zuletzt wurden 45 weitere Todesfälle gemeldet, damit sind nun mindestens 304 Menschen an der Lungenkrankheit gestorben. Das ergibt sich aus neuen Zahlen, die die Gesundheitskommission der Provinz Hubei in Zentralchina vorlegte. Außerhalb der Volksrepublik China sind inzwischen in rund 25 Ländern etwa 150 Infektionen bestätigt. In Deutschland, wo sich erstmals auch ein Kind angesteckt hat, stieg die Zahl auf mindestens neun.

sth/qu (dpa, afp, rtr) 

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