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Politik

China ruft zum Dialog mit Nordkorea auf

23. Mai 2017

Wie sollen die Weltmächte mit den wiederholten Raketentests Nordkoreas umgehen? Washington setzt auf Sanktionen und Drohungen. Peking, der einzige Verbündete des isolierten Landes, verfolgt einen anderen Ansatz.

Chinesischer Botschafter bei den Vereinten Nationen Liu Jieyi
Chinas Botschafter bei den UN, Liu Jieyi, hält Drohungen für ineffizient Bild: Picture alliance/AP Photo/S. Wenig

"Es gibt keinen Grund, den Dialog mit Nordkorea zu verweigern - ungeachtet der Raketentests, die der Weltsicherheitsrat ja auch scharf verurteilt hat", machte der chinesische UN-Botschafter Liu Jieyi vor Journalisten in New York deutlich. Zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung über das weitere Vorgehen gegen Pjöngjangs Machthaber Kim Jong Un und seine Gefolgsleute beraten. Auf eine Verschärfung der bestehenden Sanktionen konnte sich das höchste Gremium der Vereinten Nationen nicht verständigen, da der UN-Diplomat Pekings bremste.

"Die Diplomatie hat Vorrang"

Priorität müsse die Diplomatie und nicht die Verhängung weiterer Strafmaßnahmen haben, warb Liu. Er wies darauf hin, wenn man sich die Anstrengungen zur atomaren Abrüstung auf der Koreanischen Halbinsel ansehe, dann war jeder Fortschritt ein Ergebnis des Dialogs. Es gebe keinen Grund, nicht auch jetzt miteinander zu reden, sagte der chinesische UN-Vertreter und fügte hinzu: "Es braucht politischen Willen."

Zuletzt hatte Nordkorea am vorigen Sonntag eine Mittelstreckenrakete getestet Bild: Reuters/KCNA

Die amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley hatte zuletzt einen Dialog mit Nordkorea abgelehnt. Zunächst müsse die Führung in Pjöngjang die Raketentests beenden, erklärte sie. Mehrere UN-Resolutionen verbieten dem isolierten Land bereits Versuche mit ballistischen Raketen, da sie je nach Bauart auch einen atomaren Sprengkopf tragen können. Nordkorea rechtfertigt sein Vorgehen als legitimen Akt der Selbstverteidigung angesichts einer aggressiven Haltung der USA.

Inmitten des Konflikts über den richtigen Umgang mit Nordkorea war es am Dienstag zu einem Zwischenfall an der innerkoreanischen Grenze gekommen. Die südkoreanische Armee feuerte rund 90 Warnschüsse auf eine unbekanntes Flugobjekt. aus dem Norden ab. Wie ein Sprecher mitteilte, war das nicht identifizierte Objekt über die entmilitarisierte Zone in den südkoreanischen Luftraum eingedrungen. Später hieß es in Seoul, bei dem Eindringling habe es sich um einen mit Propagandamaterial bestückten nordkoreanischen Ballon gehandelt. Nordkorea hat in der Vergangenheit auch mehrmals Drohnen in den Luftraum des Süden geschickt, einige davon stürzten ab.

se/bru (afp, ap, dpa)

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