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Politik

China, Russland und Iran halten Manöver ab

27. Dezember 2019

Die Großmächte und die Islamische Republik zeigen Muskeln. Auch wenn die offizielle Verlautbarung nur Gutes verheißt - es ist eine klare Machtdemonstration vor der Straße von Hormus, einem Nadelöhr für den Ölexport.

China | Zerstörer Xining im Hafen Qingdao
Chinas Zerstörer "Xining" im Hafen von Qingdao (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/Xinhua News Agency/L. Ziheng

China, Russland und der Iran haben ein gemeinsames Marine-Manöver im Golf von Oman begonnen. Die viertägige Übung diene dazu, den "Austausch und die Zusammenarbeit" zwischen den Seestreitkräften der drei Länder zu vertiefen, sagte ein Sprecher des chinesische Verteidigungsministeriums. China beteilige sich unter anderem mit dem Zerstörer "Xining" an dem Manöver. Angaben dazu, wie viele Soldaten und Schiffe insgesamt im Einsatz sind, machte der Sprecher nicht.

Die Lage in der Golfregion ist äußerst angespannt, seitdem die USA unter Präsident Donald Trump 2018 einseitig aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen sind. Als Reaktion auf Washingtons Politik des "maximalen Drucks" begann Teheran damit, sich seinerseits schrittweise aus dem Abkommen zurückzuziehen. China und Russland zählen wie Deutschland, Großbritannien und Frankreich zu den verbliebenen Vertragspartnern.

Der russische Lenkwaffenkreuzer "Marschall Ustinow" (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/Photoshot/C. Cheng

Zusätzlich verschärft wurde die Lage in der Region in den vergangenen Monaten durch eine Reihe von Angriffen auf Öltanker im Persischen Golf, den Abschuss einer US-Drohne sowie Drohnen- und Raketenattacken auf zwei wichtige Ölanlagen in Saudi-Arabien. Die USA und ihre Partner machten den Iran dafür verantwortlich, doch bestritt Teheran jede Verwicklung. In Reaktion auf die Angriffe bildeten die USA mit mehreren Alliierten eine Marinemission zum Schutz der Schifffahrt.

Tokio entsendet Kriegsschiff in den Mittleren Osten

Auch Japan schickt nun erstmals einen Zerstörer und zwei Aufklärungsflugzeuge in die Golfregion, um seine Handelsschiffe und Öltanker vor möglichen Bedrohungen zu schützen. Das Kabinett in Tokio begrenzte die Mission auf ein Jahr. Die Japaner beteiligen sich allerdings nicht an der US-geführten Koalition. Das Einsatzgebiet der Kriegsmarine soll nach Angaben des Verteidigungsministeriums im Golf von Oman, im nördlichen Arabischen Meer und im Golf von Aden sein. Die traditionell guten Beziehungen zum Iran sollten erhalten werden, hieß es in Japan weiter. 

Der Golf von Oman ist über eine Meerenge mit dem Persischen Golf verbunden: die Straße von Hormus. Durch dieses Nadelöhr wird rund ein Drittel des verschifften Erdöls transportiert. Eine Sperrung - mit der etwa der Iran immer wieder droht - würde den Ölpreis umgehend in die Höhe treiben und die Weltwirtschaft erheblich belasten.

jj/ni (afp, rtr)

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