1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
PolitikChina

China startet Militärmanöver vor Taiwan

8. April 2023

Wenige Tage nach dem US-Besuch der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen: Peking startet eine dreitägige Militärübung.

Chinesische Militärübungen vor Taiwan
Ein chinesisches Kriegsschiff in der Nähe der von Taiwan kontrollierten Matsu-InselnBild: Thomas Peter/Reuters

In Zeiten zunehmender Spannungen mit Taiwan hat China ein Militärmanöver nahe der Insel gestartet. Die dreitägige Übung sei eine "Warnung" an "separatistische Kräfte" in Taiwan, teilte die chinesische Armee mit. Für Montag sind an der Küste der Provinz Fujian Übungen mit scharfer Munition geplant. Die Regierung in Taipeh warf Peking vor, die regionale Sicherheit zu gefährden. Die Übung erfolgt wenige Tage nach dem Besuch der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA.

"Diese Operationen sind eine ernste Warnung vor dem Zusammenspiel zwischen separatistischen Kräften, die die 'Unabhängigkeit Taiwans' anstreben, und externen Kräften sowie vor deren provokativen Aktivitäten", sagte ein Sprecher der chinesischen Armee.

Ein taiwanesischer Kampfjet von Typ Mirage auf dem Luftwaffenstützpunkt in Hsinchu (am Donnerstag)Bild: picture alliance/dpa/AP

Nach Militärangaben soll die "Übung zur Kampfvorbereitung" bis Montag in der Taiwanstraße, nördlich und südlich der Insel sowie in den Gewässern und im Luftraum östlich von Taiwan stattfinden. Die Schießübungen werden nach Angaben der örtlichen Behörden auf oder nahe der Insel Pingtan abgehalten, Chinas nächstgelegenem Außenposten vor Taiwan.

Chinesische Kampfjets in Straße von Taiwan

Taiwans Verteidigungsministerium teilte mit, dass 71 chinesische Kampfflugzeuge und neun Schiffe am Samstagmorgen die Mittellinie der Straße von Taiwan überquert hätten. Diese dient als inoffizielle Grenze zwischen China und Taiwan. China nutze Tsais USA-Besuch als Vorwand, um Militärübungen abzuhalten, die den Frieden, die Stabilität und die Sicherheit in der Region schwer beschädigt hätten. Taiwans Militär werde mit Ruhe reagieren und nicht eskalieren.

Taipeh steht unter wachsendem Druck durch Peking. Seit der Spaltung zwischen China und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt.

Kevin McCarthy (r.) und Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen im US-Bundesstaat Kalifornien (am Mittwoch)Bild: Ringo H.W. Chiu/AP/picture alliance

Taiwans Präsidentin Tsai hatte am Mittwoch in Kalifornien den Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, getroffen. Die Begegnung wurde von Peking scharf kritisiert. China verlegte Flugzeugträger und Kriegsschiffe in die Gewässer um Taiwan.

Im August hatte die chinesische Volksarmee als Reaktion auf einen Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan die größten Militärmanöver seiner Geschichte in den Gewässern rund um die Insel abgehalten.

nob/haz/uh (afp, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen