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Politik

Mehr Waffen im Südchinesischen Meer

15. Dezember 2016

China setzt die Bewaffnung der umstrittenen Inseln und Riffe im Südchinesischen Meer offenbar weiter fort. Darauf deuten neue Satellitenbilder hin.

Südchinesisches Meer - Chinesische Raketen auf Inseln
Ein Satellitenbild von CSIS zeigt unter anderem Luftabwehr-Systeme auf dem zu einer künstlichen Insel aufgeschütteten Johnson-RiffBild: Reuters/ARMS Courtesy CSIS Asia Maritime Transparency Initiative/DigitalGlobe

Satellitenbilder deuten darauf hin, dass China seine militärische Präsenz im Südchinesischen Meer weiter ausgebaut hat. Nach einer Auswertung der US-Denkfabrik CSIS zeigen die Bilder, dass China nun auf allen sieben künstlichen Inseln, die es in der Region aufgeschüttet hat, Flugabwehr-Waffen oder andere Verteidigungssysteme besitzt.

Peking hatte bereits im Februar Kritik von Nachbarstaaten und den USA auf sich gezogen, als es einige Raketenbatterien zur Abwehr gegen Luftangriffe in der Region stationiert hatte. 

China erklärte, der Ausbau der Inseln diene vor allem zivilen Zwecken, doch seien Verteidigungsmaßnahmen "angemessen und rechtmäßig."

Ein chinesisches Kriegsschiff während eines Manövers im Juli nahe den Paracel-InselnBild: picture-alliance/AP Photo/Xinhua/Z. Chunming

Das Südchinesische Meer liegt zwischen China, Vietnam, Malaysia und den Philippinen. Ein Drittel des weltweiten Schiffsverkehrs wird dort abgewickelt. In der Region werden große Öl- und Gasvorkommen vermutet.

China beansprucht 90 Prozent des 3,5 Millionen Quadratmeter großen Gebietes, darunter Inseln und Riffe, die teils mehr als 800 Kilometer von der chinesischen, aber nur etwa 220 Kilometer von der philippinischen Küste entfernt liegen. Chinas Nachbarn fühlen sich von Peking bedroht und provoziert, weil es so weit entfernte Gebiete beansprucht.

Der Streit führt immer wieder zu Spannungen. So lassen die USA in der Region Schiffe patrouillieren. Bislang hat China darauf vor allem mit verbalen Protesten reagiert, aber auch eigene Manöver abgehalten. Chinas Staatsmedien hatten in der Vergangenheit erklärt, die Nation müsse in der Lage sein, die USA "einen zu hohen Preis" zahlen zu lassen, wenn sie mit Gewalt in den Konflikt eingreifen. Die letzte ernsthafte Konfrontation liegt Jahre zurück: 2001 wurde ein US-Spionageflugzeug zur Landung in China gezwungen, nachdem es im Südchinesischen Meer mit einem chinesischen Kampfflieger kollidierte.  

Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies im Juli Chinas Gebietsansprüche zurück. Philippinen hatten den Fall vorgebracht. China erklärte jedoch, die Entscheidung sei "null und nichtig". Seither ignoriert Peking das Urteil.

stu/rb (afp, dpa, rtr)

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