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China verschärft Zensur

22. Januar 2009

China will Internet-Seiten schärfer zensieren. Die offizielle Nachrichten-Seite des Landes berichtet, geplant sei auch ein härteres Durchgreifen gegenüber Suchmaschinen wie Baidu und Google.

Internetcafé in Peking (Foto:AP)
Internetcafé in PekingBild: AP

Die offizielle chinesische Nachrichtenseite (www.china.com.cn) berichtet am Montag (05.01.2009), mehrere Regierungsbehörden hätten bei einem gemeinsamen Treffen ein härteres Durchgreifen gegenüber großen Internetseiten und Suchmaschinen wie Baidu und Google angekündigt. Geplant sei eine landesweite Kampagne "zur Säuberung des Internets von einer ordinären Strömung". Gesetzesbrechern drohten harte Strafen.

Furcht vor Kontrollverlust

In einem Bericht des staatlichen Fernsehens hieß es, 19 Internetbetreiber und -seiten hätten "geschmacklose" Inhalte nicht schnell genug entfernt und entsprechende Warnungen der Zensoren ignoriert. Es zeigte Bilder von Beamten, die digitale Geräte aus einem unbekannten Büro trugen.

Die regierende Kommunistische Partei Chinas fürchtet, die Kontrolle über die verbreiteten Informationen zu verlieren und unternimmt daher zahlreiche Anstrengungen, um Pornografie, politische Kritik und Betrügereien aus dem Internet zu entfernen. Eine Google-Sprecherin in China, Cui Jin, erklärte, das Angebot umfasse keine pornographischen Inhalte. Andernfalls werde Google Maßnahmen dagegen ergreifen.

Baidu vor Google

Angesichts der sich abkühlenden Wirtschaft und einer Reihe von bevorstehenden politisch heiklen Jahrestagen bemüht sich die Partei derzeit verstärkt, abweichende Meinungen und Proteste zu unterdrücken. Die "Financial Times" berichtete am Montag, die chinesische Regierung rüste die Zensoren derzeit mit besserer Filter-Software zum Aufspüren verbotener Inhalte aus.

In China gibt es derzeit nach Agenturberichten etwa 250 Millionen registrierte Internetnutzer, viele von ihnen im Teenageralter. Baidu dominiert den chinesischen Suchmaschinenmarkt mit rund zwei Dritteln der Nutzer. Weltmarktführer Google rangiert in dem kommunistischen Land lediglich auf Platz zwei. (hp)