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China vor schwieriger Mondlandung

30. Dezember 2018

Etliche Sonden verschiedener Weltraumnationen sind schon auf der Vorderseite des Mondes gelandet. China trifft nun letzte Vorbereitungen für eine Raumfahrt-Premiere: eine Landung auf der Rückseite des Erdtrabanten.

China Mondlandungsmission Chang'e-4
Trägt den Namen der Mondgöttin aus der chinesischen Mythologie: Chang'e-4 (Grafik)Bild: picture-alliance/Photoshot

Die chinesische Raumsonde Chang'e-4 steht vor der ersten Landung auf der erdabgewandten Seite des Mondes. Sie habe am Sonntag die Umlaufbahn erreicht, "um sich auf die erste sanfte Landung auf der anderen Seite des Mondes vorzubereiten", berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Das Kontrollzentrum werde nun die "richtige Zeit" für das Landemanöver auswählen, hieß es. Voraussichtlich soll Chang'e-4 am 3. Januar im sogenannten Aitken-Krater landen, der 1970 nach dem amerikanischen Astronomen Robert Grant Aitken benannt worden war.

Harte Bedingungen

Das Manöver dürfte schwierig werden: Während die der Erde zugewandte Seite des Mondes viele flache Stellen zum Landen hat, ist die Rückseite des Erdtrabanten deutlich schroffer und bergiger. 1959 war es der Sowjetunion gelungen, die ersten Bilder der Rückseite aufzunehmen und damit das Geheimnis um die "dunkle Seite des Mondes" zumindest teilweise zu lüften.

Chang'e-4 soll nach der Landung das Mondgelände vermessen, die Mineralstruktur des Bodens ermitteln sowie die Neutronenstrahlung untersuchen. Die Sonde muss unter harten Bedingungen funktionieren: Während der Mondnacht, die 14 Tagen auf der Erde entspricht, sinken die Temperaturen auf bis zu minus 173 Grad Celsius. Während des Mondtages wird es bis zu 127 Grad warm. Die Instrumente müssen diesen Schwankungen standhalten und während der hellen Zeit genug Energie tanken, um die dunkle Zeit zu überstehen.

Eine Rakete vom Typ "Langer Marsch" brachte Chang'e-4 Anfang Dezember ins AllBild: picture-alliance/Photoshot

Bis 2030 will China zu den bisher führenden Weltraummächten USA und Russland aufschließen. Dazu will die Volksrepublik im kommenden Jahr mit dem Bau einer eigenen bemannten Raumstation beginnen. China hegt im All nach eigenen Angaben rein friedliche Ambitionen, was das US-Verteidigungsministerium allerdings anzweifelt.

wa/djo (afp, rtr, dpa)

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