China will Angriff auf Taiwan simuliert haben
27. Oktober 2025
Wenige Tage vor einem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping hat das Militär der Volksrepublik ein Video veröffentlicht, das die Simulation eines Angriffs auf Taiwan zeigen soll. Laut staatlichen Medien trainierten Einheiten der chinesischen Armee dabei "kürzlich" Präzisionsschläge und Blockaden im See- und Luftraum um die Inselrepublik.
J-10-Jets seien in Kampfformation zu einem bestimmten Zielgebiet und atomwaffentaugliche H-6K-Bomber für "simulierte Gefechtsübungen" in den Luftraum um Taiwan geflogen, hieß es. Ein Luftwaffen-Offizier wurde mit den Worten zitiert, die Küste Taiwans sei auf dem Video "deutlich zu erkennen". Wann das Manöver genau stattfand, wurde allerdings nicht mitgeteilt.
"Eindeutige Propagandaaktion"
Taiwans Verteidigungsministerium wies die Berichte als "eindeutige Propagandaaktion zur Einschüchterung" zurück. Beobachtungen hätten in jüngster Zeit keinen wesentlichen Anstieg der Zahl der Luftraum-Verletzungen durch China gezeigt.
China betrachtet das demokratische und selbstverwaltete Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Mutterland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Zuletzt hatte die Führung in Peking den militärischen, wirtschaftlichen und politischen Druck auf die Insel enorm verstärkt.
USA beruhigen Taiwan
Die Vereinigten Staaten unterhalten zwar wie die meisten Staaten keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zur Regierung in Taipeh, sind aber der wichtigste internationale Unterstützer und Waffenlieferant Taiwans. Analysten sehen in der Veröffentlichung des chinesischen Videos ein mögliches Signal Pekings vor dem Gipfel zwischen Trump und Xi. Die beiden Staatsmänner wollen am Donnerstag dieser Woche in Südkorea zusammenkommen.
Auf der Tagesordnung steht vor allem der Handelskonflikt der beiden größten Volkswirtschaften. Jedoch dürfte es auch um Sicherheitsfragen gehen - darunter die angespannte Lage um Taiwan. US-Außenminister Marco Rubio versicherte, die Inselrepublik müsse sich wegen der Gespräche zwischen Trump und Xi keine Sorgen machen. "Niemand" erwäge, Taiwan im Rahmen eines Handelsabkommens mit China aufzugeben.
wa/pg (afp, rtr, dpa)