Der chinesische Verteidigungsminister Li Shangfu sei vergangene Woche zum Verhör abgeführt und von seinem Posten entfernt worden, berichtet das "Wall Street Journal". Nach Informationen der "Financial Times" geht die US-Regierung davon aus, dass gegen Li ermittelt werde. Gründe werden in beiden Berichten nicht genannt. Das chinesische Verteidigungsministerium ist bislang zu keiner Stellungnahme bereit.

Der 65-jährige General hatte sein Amt erst im März angetreten. Am 29. August war Li zuletzt öffentlich aufgetreten, als er auf einem Sicherheitsforum in Peking eine Grundsatzrede hielt. An späteren Treffen mit seinen Amtskollegen aus Vietnam und Singapur soll er bereits nicht mehr teilgenommen haben.

Auch der Außenminister war plötzlich weg

Vor einigen Wochen hatte bereits das Verschwinden von Außenminister Qin Gang für Spekulationen gesorgt. Nachdem der 57-Jährige bei einem Gipfel in Indonesien fehlte, hatten staatlichen Medien Ende Juli berichtet, sein Vorgänger Wang Yi übernehme das Amt wieder. Der Vorfall galt als Beispiel für die Verschlossenheit der chinesischen Führung und deren Entscheidungsprozesse.

rb/fab (AFP, Reuters)