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China zittert vor Taifun "Saola"

1. September 2023

"Saola" könne der heftigste Taifun in der Region seit 1949 werden, warnte der chinesische Wetterdienst. In den Millionen-Metropolen Hongkong und Shenzhen kam das öffentliche Leben praktisch zum Erliegen.

Sandsäcke und Absperrungen vor dem Hintergrund der Hongkonger Skyline
Sandbarrieren sollen in der Inselmetropole Hongkong aufgepeitschtes Wasser zurückhaltenBild: Isaac Lawrence/AFP/Getty Images

Der herannahende Taifun "Saola" hat in Südchina und Hongkong große Besorgnis ausgelöst. Der Sturm werde "starke Winde, sintflutartige Regenfälle und riesige Wellen" bringen, warnte der Parteichef der südchinesischen Provinz Guangdong, Huang Kunming.  Es bestehe ein "hohes Risiko für schwere Katastrophen". Die Behörden sollten alles tun, "um den harten Kampf gegen den Taifun zu gewinnen", zitierte die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" den Politiker.

"Cancelled" - gestrichen - ist das häufigste, in Rot geschriebene Wort auf dieser Anzeigetafel im Hongkonger FlughafenBild: Daniel Ceng/AP Photo/picture alliance

Der chinesische Wetterdienst warnte, dass "Saola" der stärkste Taifun in der Region seit 1949 werden könnte. Bereits am Vortag hatten die Behörden die höchste Warnstufe Rot ausgerufen. Auch der Wetterdienst in Hongkong sagte "heftige Regenfälle und starken Wind" voraus. Das Zentrum des Taifuns werde der chinesischen Sonderverwaltungsregion zwischen Freitagabend und Samstagmorgen "sehr nahe kommen". Der Sturm soll an der südchinesischen Küste nur rund 50 Kilometer südlich an Hongkong vorbeiziehen.

In diesem Hongkonger Hochhaus wurden die Rolltreppen zum Schutz vor eindringendem Wasser abgedecktBild: Mladen Antonov/AFP/Getty Images

Warnstufe T9

Die Finanzmetropole rief zunächst die Sturmwarnstufe T8 aus. Später wurde die Warnstufe auf auf die zweithöchste Stufe T9 weiter erhöht. Schulen, Kindergärten und die meisten Büros blieben geschlossen. Auch die Börse des asiatischen Finanzzentrums stellte den Handel ein. Fast alle Flüge und Schnellzugverbindungen wurden gestrichen. Das Disneyland in Hongkong blieb geschlossen.

Viele Schaufenster in Hongkong sind zum Schutz mit Bändern abgeklebtBild: Peter Parks/AFP/Getty Images

Auch in der südchinesischen Stadt Shenzhen, die an Hongkong grenzt, blieben Schulen und Kindergärten geschlossen. Die Bürger wurden per SMS aufgefordert, ab dem Nachmittag die Arbeit einzustellen und möglichst nicht vor die Tür zu gehen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, kehrten 27.000 Fischerboote in die Häfen von Guangdong zurück, um sich vor dem Sturm zu schützen.

Der Süden Chinas wird im Sommer und Herbst immer wieder von Taifunen getroffen. Durch den Klimawandel nehmen die Stürme laut Wissenschaftlern an Häufigkeit und Stärke zu.

jj/fab (dpa, afp)