1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Chinas Außenhandel auf Talfahrt

15. Februar 2016

Chinas Exporte sind erneut eingebrochen. Die Börsen starten aber ohne den befürchteten Crash am ersten Handelstag im neuen "Jahr des Affen". Ein dickes Prozent Plus gab es auch beim Nikkei-Index.

China verzeichnet Rückgang beim Außenhandel
Bild: AP

Nach einer kurzen Verschnaufpause im Dezember geht es mit Chinas Außenhandel wieder steil bergab: Sowohl Exporte als auch Importe der zweitgrößten Volkswirtschaft blieben im Januar erneut hinter den Erwartungen von Ökonomen zurück. Wie die Zollverwaltung in Peking am Montag mitteilte, sanken die Ausfuhren im Vergleich zum Januar des Vorjahres um 6,6 Prozent. Für die Einfuhren ging es sogar um 14,4 Prozent bergab.

Die neuen Handelszahlen deuten einerseits auf eine weiterhin mangelnde heimische Nachfrage durch die langsamere Konjunktur in der zweitgrößten Volkswirtschaft hin. Andererseits zeigen sie, dass wegen der schwächelnden Weltwirtschaft auch die Nachfrage aus dem Ausland weiter abnimmt.

Insgesamt lagen die Exporte im ersten Monat des Jahres noch bei 1,14 Billionen Yuan (155 Milliarden Euro). Die Importe wurden auf 737,5 Milliarden Yuan (100,14 Milliarden Euro) beziffert. Der Handelsüberschuss, also die Differenz aus Exporten und Importen, stieg damit auf 406,2 Milliarden Yuan (55,16 Milliarden Euro).

Schwächstes Wachstum seit 25 Jahren

China hatte im vergangenen Jahr mit 6,9 Prozent das schwächste Wirtschaftswachstum seit 25 Jahren verzeichnet. Die Regierung in Peking versucht, das Wachstumsmodell des Landes umzustellen. Die Wirtschaft des Landes soll künftig weniger von einer exportstarken Industrie abhängig sein. Dafür soll der Dienstleistungssektor gestärkt werden.

Anders als der Außenhandel, zeigten sich die Aktienmärkte am ersten Handelstag im "Jahr des Affen" relativ robust. Nach einer Woche Handelspause wegen der Feiertage um das chinesische Neujahrsfest, schloss der Composite Index in Shanghai nur 0,6 Prozent im Minus. Dabei hatten viele Analysten vor heftigen Kursabschlägen gewarnt. Sie rechneten mit einer Nachholreaktion auf die vergangene Woche weltweit eingebrochenen Aktienmärkte.

Japans Wirtschaft schrumpft, aber Kurse steigen

In Tokio ging es sogar steil bergauf: Dort schloss der Nikkei-Index 7,2 Prozent höher auf rund 16.023 Punkten, nachdem er in der abgelaufenen Woche noch elf Prozent eingebüßt hatte. "Heute geht es allein um eine technische Erholung", sagte Takuya Takahashi vom Wertpapierhandelshaus Daiwa Securities.

Das japanische Bruttoinlandsprodukt fiel von Oktober bis Dezember auf das Jahr hochgerechnet um 1,4 Prozent, wie die Regierung mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Minus von 1,2 Prozent gerechnet. Offenbar fruchten die Anreize der Regierung zum Ankurbeln des Konsums bislang nicht: Die Ausgaben der Privathaushalte, die 60 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmachen, gingen um 0,8 Prozent zurück. Exporte in Schwellenländer konnten das nicht ausgleichen.

Das befeuert Spekulationen, wonach die japanische Notenbank (BOJ) ihre Geldpolitik weiter lockern wird. "Es ist eine Frage der Zeit, wann die BOJ und die Regierung zusätzliche Maßnahmen beschließen werden", sagte die Chefökonomin von Sumitomo Mitsui Banking, Junko Nishioka. "Ich möchte, dass der Finanzminister die Lage genau beobachtet und mit angemessenen Maßnahmen reagiert, sollte dies erforderlich sein", sagte Ministerpräsident Shinzo Abe.

ul/iw (dpa, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen