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Chinas Autobauer BAIC investiert in Daimler

23. Juli 2019

Der schwäbische Autobauer Daimler wird noch ein Stück chinesischer. Nach Geely steigt mit BAIC ein weiterer Hersteller aus China bei den Deutschen ein. Zugleich kommt Daimler bei einem anderen Projekt voran.

China Peking Automesse Mercedes-Benz
Bild: Reuters/J. Lee

Daimlers langjähriger chinesischer Kooperationspartner BAIC steigt als Investor bei dem Autokonzern ein. Über eine Tochtergesellschaft habe sich BAIC mit fünf Prozent beteiligt, teilte Daimler am Dienstag mit. Etwa die Hälfte davon erstand BAIC direkt, auf die andere Hälfte sicherte sich das Unternehmen das Kaufrecht. BAIC und Daimler arbeiten bereits seit mehr als zehn Jahren zusammen. "Wir möchten diese Allianz durch eine Beteiligung an Daimler weiter stärken", erklärte Heyi Xu, Chairman von BAIC. Die Schwaben wiederum sind schon seit 2013 Anteilseigner von BAIC Motor.

"Dieser Schritt festigt unsere erfolgreiche Partnerschaft und ist ein Vertrauenssignal in die Strategie und das Zukunftspotential unseres Unternehmens", betonte Vorstandschef Ola Källenius. "Der chinesische Markt ist und bleibt eine entscheidende Säule unseres Erfolgs - nicht nur für den Absatz, sondern auch für unsere Entwicklung und Produktion", sagte Källenius weiter. Zuletzt musste der neue Konzernchef eher schlechte Nachrichten verkünden mit zwei Gewinnwarnungen innerhalb kurzer Zeit.

BAIC wird mit seinen fünf Prozent zum drittgrößten Einzelinvestor nach dem ebenfalls chinesischen Autobauer Geely - der knapp zehn Prozent der Daimler-Anteile hält - und dem Staatsfonds von Kuwait. Daimler und BAIC arbeiten seit 2013 bei Produktion, Forschung, Entwicklung und im Vertrieb zusammen. Seit 2013 ist Daimler zudem mit knapp zehn Prozent an BAIC Motor beteiligt. 

An der Börse legten die Daimler-Titel um mehr als drei Prozent zu und zählten damit zu den größten Gewinnern im Leitindex Dax.

Pilotprojekt "Fahrerloses Einparken" kommt voran

Ebenfalls heute teilte Daimler gemeinsam mit dem Zulieferer Bosch mit, dass man künftig fahrerlose Autos komplett ohne menschliche Überwachung im Parkhaus ein- und ausparken lassen. Ihr vor zwei Jahren vorgestelltes Pilotprojekt im Stuttgarter Mercedes-Benz-Museum habe nun die Zulassung der Verkehrsbehörden erhalten - als erstes vollautomatisiertes fahrerloses Parksystem weltweit.

Zwar konnten sich die Autos auch bisher schon ohne Insassen und nur vom Computer gesteuert durch das Parkhaus bewegen und dort ein- und ausparken. Es musste aber immer ein Mensch in der Nähe sein, um im Notfall eingreifen zu können. Das ist nun künftig nicht mehr notwendig. Das Ganze funktioniert über die Verbindung der Fahrerassistenzsysteme in den Mercedes-Fahrzeugen mit der von Bosch entwickelten Leittechnik im Parkhaus. Die Zulassung gilt nur für das Stuttgarter Parkhaus, sie solle aber Vorbildcharakter für künftige weitere Zulassungen weltweit haben, betonten die beiden Konzerne. Das System läuft zudem auch weiterhin erst einmal nur mit den speziell ausgerüsteten Fahrzeugen, die für das Pilotprojekt im Einsatz sind, nicht mit Privatautos. Bosch und Daimler wollen die Technik aber in Serie bringen.

hb/dk (dpa,rtr)

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