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Politik

Chinas Präsident Xi Jinping umgarnt Afrika

22. Juli 2018

Zu Beginn seines zweitägigen Besuchs im Senegal warb der chinesische Staatschef für engere wirtschaftliche Beziehungen zwischen Afrika und China. Senegalesische Autofahrer profitieren schon von Pekings Engagement.

Senegal Xi Jinping auf Staatsbesuch
Bild: Reuters/M. McAllister

Mit großer Begeisterung begrüßten Hunderte Senegalesen den hohen Gast aus Fernost. Viele trugen T-Shirts, auf denen der chinesische Präsident Xi Jinping und sein senegalesischer Gastgeber, Präsident Macky Sall, zu sehen waren. Dieser hatte Xi zuvor mit militärischen Ehren begrüßt.

Viele Senegalesen freuten sich über den hohen Besuch aus ChinaBild: Getty Images/AFP/Seyllou

Nach dem Treffen mit seinem senegalesischen Amtskollegen Macky Sall sagte Xi, er sei schon dreimal in Afrika gewesen, aber dieser Besuch sei der erste als Präsident in Westafrika. Auf die weitere Entwicklung der chinesisch-afrikanischen Beziehungen blicke er sehr zuversichtlich: "Bei jedem meiner Afrika-Besuche habe ich die Dynamik dieses Kontinents gesehen und die Hoffnungen seiner Menschen auf Fortschritt und Entwicklung".

Gegenentwurf zu den USA

Kein Land der Erde treibt so viel Handel mit Afrika wie China. Damit steht die Strategie der Volksrepublik in deutlichem Kontrast zu den USA, deren Präsident Donald Trump bislang nur wenig Interesse an Afrika erkennen ließ.

Im Senegal hat China im vergangenen Jahr mehr als 100 Millionen US-Dollar investiert. Diese Zahl nannte der chinesische Botschafter in dem westafrikanischen Land, Zhang Xun, im März dieses Jahres. Zu den geförderten Projekten gehörten eine Schnellstraße zwischen der Hauptstadt Dakar und der zweitgrößten Metropole des Landes, Touba, sowie ein Industriepark in der Nähe von Dakar.

Senegals Präsident Macky Sall erhofft sich viel von seinem chinesischen Gast Xi JinpingBild: Reuters/M. McAllister

Geld gegen Unterstützung

"Senegal beurteilt Chinas Rolle in Afrika positiv", sagte Präsident Macky Sall nach dem Treffen mit Xi und ergänzte: "Wegen seines Beitrags zu Frieden und Stabilität - aber gleichermaßen auch wegen seiner finanziellen Unterstützung."

Afrika erlebt derzeit einen Boom bei Infrastrukturprojekten, die von China ausgeführt und günstig finanziert werden. Sie sind Teil von Xis "Belt and Road"-Initiative, mit der ein Transportnetzwerk geschaffen werden soll, das China zu Wasser und an Land mit Südostasien, Zentralasien, dem Mittleren Osten, Europa und Afrika verbinden soll.

Dafür nimmt die Zentralregierung in Peking umgerechnet 126 Milliarden US-Dollar in die Hand. Befürworter preisen den Plan als wichtige Finanzierungsquelle für die Entwicklungsländer. Kritiker halten dem entgegen, dass Afrika sich bei China mit zig Milliarden Dollar verschuldet und für den Fall, dass es die Kredite nicht zurückzahlen kann, die Mehrheit von Anteilen an strategisch wichtigen Projekten an Peking abtreten muss.

Afrika als Partner der Zukunft

Nächste Station auf Xi Jinpings Afrika-Reise ist Ruanda, das erstmals in seiner Geschichte von einem chinesischen Präsidenten besucht wird, und mit einem Wirtschaftswachstum von mehr als sechs Prozent ein vielversprechendes Investment-Ziel darstellen könnte.

Anschließend besucht Xi das wirtschaftlich angeschlagene Südafrika und nimmt dort am Kongress der BRICS-Staaten teil, zu denen neben China noch Brasilien, Russland, Indien und Südafrika gehören.

Den Abschluss seiner Reise bildet ein Abstecher nach Mauritius im Indischen Ozean. Das Land konnte für das vergangene Jahr ein Wirtschaftswachstum von 3,9 Prozent vorweisen.

Im September wird China seine wirtschaftlichen Ambitionen weiter vorantreiben und ein Forum für die chinesisch-afrikanische Zusammenarbeit ausrichten. Mehrere Dutzend Staats- und Regierungschefs sollen daran teilnehmen.

mak/haz (ape, rtre)

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