China verteidigt entschlossen seine Souveränität. Dafür sendete Chinas Präsident Xi Jinping eine deutliche Botschaft an seine Nachbarn. Die Worte folgen auf die gewaltige Militärparade zum 90. Geburtstag der Armee.
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Chinas Präsident Xi Jinping hat zu einer raschen Modernisierung der Streitkräfte des Landes aufgerufen. Reformen müssten beschleunigt und eine "Armee von Weltklasse" aufgebaut werden, sagte der Staatschef anlässlich des 90. Gründungstages der Volksbefreiungsarmee. Anlässlich der Feierlichkeiten bekräftigte Xi vor Parteimitgliedern in der Großen Halle des Volkes in Peking die Entschlossenheit seines Landes zur Verteidigung seiner Souveränität. "Wir werden niemals einem Volk, einer Organisation oder einer Partei erlauben, zu irgendeinem Zeitpunkt und in irgendeiner Weise einen Teil des chinesischen Staatsgebiets abzuspalten", sagte Xi . "Niemand sollte erwarten, dass wir die bittere Pille schlucken, die unserer Souveränität, unserer Sicherheit oder Entwicklung schadet", so Xi weiter. Stagnation solle "um jeden Preis" verhindert werden. Das Militär müsse in der Lage sein, einen Krieg zu führen, wenn "Partei und Volk es braucht".
Demonstration der Stärke
Um die zunehmende militärische Stärke der zweitgrößten Volkswirtschaft zu demonstrieren, hatte Xi Jinping bereits am Wochenende im Tarnanzug eine gewaltige Militärparade mit 12.000 Soldaten und Hunderten gepanzerten Fahrzeugen und Kampfflugzeugen abgenommen. Es war das erste Mal, dass China eine Parade anlässlich des Gründungstages der Volksbefreiungsarmee am 1. August ausrichtete.
Die chinesische Armee zählt zu den größten Streitmächten der Welt. Bei den Rüstungsausgaben liegen die USA mit einem Militärbudget von umgerechnet 516 Milliarden Euro im vergangenen Jahr zwar noch mit weitem Abstand vor der Volksrepublik. China hatte aber während der Volkskongresse im März angekündigt, den Militäretat auf umgerechnet 142 Milliarden Euro erhöhen zu wollen und so den Abstand zu den USA zu verringern. Die Erhöhung der Ausgaben um sieben Prozent ist jedoch der geringste Anstieg seit zwei Jahrzehnten. Xi hat die Modernisierung der einst rückständigen Armee vorangetrieben. Ziel ist es, die militärische Schlagkraft der Armee der wirtschaftlichen Kraft des Landes anzupassen. Im April verließ Chinas zweiter Flugzeugträger erstmals das Dock. Auch Chinas erste Militärbasis im Ausland im ostafrikanischen Dschibuti soll bald einsatzbereit sein.
Militarisierung im Südchinesischen Meer
Die Seestreitkräfte rund um das Südchinesische Meer rüsten auf, was der Staatshaushalt hergibt. China steckt mehr Geld in die Rüstung als alle Länder der Region zusammen. Die setzen oft auf europäische Hersteller.
Bild: picture-alliance/dpa/J. Drake
Stolz der chinesischen Armada
Der erste chinesische Flugzeugträger Liaoning steht seit 2012 im Dienst der Volksbefreiungsarmee. Es handelt sich um ein ursprünglich sowjetisches Modell aus dem Jahr 1985. 1998 wurde er von der Ukraine an China verkauft. Auf den Kauf folgten der Ausbau und das Training. Seit 2016 ist der Flugzeugträger einsatzbereit.
Bild: imago/Xinhua
"Schwarze Löcher" für Vietnam
Vietnam hat in den letzten Jahren sechs russische Jagd-U-Boote der Kilo-Klasse angeschafft. Diese haben in der US-Navy den Spitznamen "Schwarze Löcher", weil sie so leise und schwer zu orten sind. Sie sind auf den Einsatz in flachen Gewässern und die Abwehr feindlicher Schiffe und U-Boote spezialisiert. 2017 wurden die letzten beiden geliefert.
Bild: Vietnam News Agency/AFP/Getty Images
Flaggschiff der Philippinen
Die BRP Gregorio del Pilar ist das Flaggschiff der philippinischen Marine. Es handelt sich um eines von drei ehemaligen US-Küstenwachschiffen, die heute im Dienst der Philippinen stehen. Erstmals 1967 im Einsatz, wurde das Schiff 2011 modernisiert. 2012 war es beteiligt an einer Auseinandersetzung mit der Volksrepublik China rund um das Scarborough-Riff.
Bild: picture-alliance/AP Photo/A. Favila
Kriegsschiffe aus europäischen Werften
Indonesien modernisiert seine Marine und kauft neue Schiffe. Hier zu sehen die KRI Sultan Hasanuddin, eine Korvette der Sigma-Klasse. Das Schiff aus dem Jahr 2007 stammt aus den Niederlanden. Deutschland liefert ebenfalls regelmäßig in die Region. So stammen die Korvetten der Kasturi-Klasse Malaysias ebenso aus deutschen Werften wie Bruneis Hochseepatrouillenboote der Darussalam-Klasse.
Bild: picture alliance/dpa/A. Ibrahim
Tarnkappenschiffe
An Hightech unübertroffen ist Singapur in der Region. Seit 2007 sind unter anderem sechs Tarnkappenfregatten der Formidable-Klasse für den Stadtstaat im Einsatz. Sie stammen aus französischen Werften.
Bild: Imago/China Foto Press
Der lange Arm der USA
Über die einzige globale Seestreitmacht der Welt verfügen nach wie vor nur die USA. Im Pazifik ist die 7. Flotte stationiert. Die größte aller amerikanischen Flotten verfügt über 50 bis 60 Schiffe, 350 Flugzeuge und 60.000 Mann. Dazu zählt auch der einzige dauerhaft außerhalb Amerikas stationierte Flugzeugträger USS Ronald Reagan. Der Heimathafen ist die Marinebasis Yokosuka in Japan.
Bild: AP
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China trägt mehrere Grenzstreitigkeiten mit den Nachbarstaaten aus, mit denen China im Ost- und Südchinesischen Meer um Inseln und Territorien streitet. Wegen neu entfachter Grenzstreitigkeiten ist auch das Verhältnis zwischen China und Indien seit Wochen angespannt.