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Politik

Chinas Taikonauten landen in der Wüste Gobi

16. April 2022

Rückkehr aus dem "Himmlischen Palast": Zwei Männer und eine Frau hatten die chinesische Raumstation weiter ausgebaut. Nun unterliegen sie wieder den Gesetzen der Schwerkraft.

Landung Raumschiff Shenzhou-13
Fester Boden: Die Landekapsel der Raumfähre "Shenzhou 13" in der Wüste GobiBild: Peng Yuan/Xinhua/picture alliance

Nach sechs Monaten im All sind drei Taikonauten wieder in China gelandet. Wie der staatliche Fernsehsender CCTV berichtet, endete damit die bisher längste bemannte Weltraummission des Landes. Die zwei Männer und eine Frau kehrten kurz vor 10.00 Uhr Pekinger Zeit (4.00 Uhr MESZ) sicher in der Landekapsel der Raumfähre "Shenzhou 13" (Magisches Schiff) zurück.

Die Heimreise von dem rund 400 Kilometer über der Erde kreisenden Weltraummodul dauerte etwas mehr als neun Stunden. Bilder einer Fernseh-Liveübertragung zeigen, wie die Kapsel inmitten einer Staubwolke in der Wüste Gobi im Nordwesten der Volksrepublik auf dem Boden aufsetzt und Helfer mit Hubschraubern zu der Stelle eilen. Das Bodenpersonal applaudiert, als die Astronauten berichten, sie fühlten sich gut.

Erster Weltraumspaziergang einer Chinesin

Die Taikonauten hatten ein halbes Jahr - genau 183 Tage - an Bord des Kernmoduls der künftigen Raumstation "Tiangong" (Himmlischer Palast) verbracht. Sie waren damit länger in der Schwerelosigkeit unterwegs als andere chinesische Raumfahrer vor ihnen. Geleitet wurde die Mission von Zhai Zhihang, der im Jahr 2008 als erster Chinese überhaupt einen Weltraumspaziergang absolviert hatte.

Militärpilotin Wang Yaping war als erste Frau an Bord des "Tianhe" (Himmlische Harmonie) genannten Kernmoduls - sie ist die erste chinesische Frau, die einen Außeneinsatz unternahm. Drittes Teammitglied war der Militärpilot Ye Guangfu.

Hoher Besuch: Per Videoschaltung waren die Taikonauten auch in Schulklassen auf der Erde zu GastBild: STR/AFP/Getty Images

Neben insgesamt zwei Außeneinsätzen führten die Taikonauten zahlreiche wissenschaftliche Experimente und Techniktests durch. Außerdem waren sie per Videoschaltung zum Beispiel in Schulklassen auf der Erde zu Gast. Es handelte sich um die zweite von insgesamt vier bemannten Missionen, bei denen die "Tiangong"-Station voll ausgebaut werden soll.

Konkurrenz der Großmächte

Die Volksrepublik hat in den vergangenen Jahren Milliardensummen in ihre Raumfahrtprogramme gesteckt, um zu den USA und Russland aufzuschließen. Das Kernmodul der Raumstation war erst 2021 in seine Erdumlaufbahn gebracht worden. Vollständig in Betrieb gehen soll die "Tiangong" nach den chinesischen Plänen noch dieses Jahr. Anschließend will China dort permanent einen bemannten Außenposten unterhalten. Für 2029 plant die chinesische Regierung, erstmals Taikonauten zum Mond schicken.

Die Konkurrenz zwischen den Großmächten im Weltraum hat in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. "Sowohl China als auch Russland beziehen den Weltraum zunehmend in ihre militärischen Kapazitäten mit ein", sagte US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines im November. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar ist der Ton zwischen Moskau und Washington rauer geworden. Bisher kooperieren beide Staaten eng in der bemannten Raumfahrt, vor allem auf der Internationalen Raumstation ISS.

jj/fab (dpa, afp)