Chinas Wettbewerbshüter überprüfen Autobauer
13. August 2014Audi und die chinesische Partnerfirma FAW haben Verstöße gegen das Anti-Monopolgesetz bestätigt. "Das Audi-Joint-Venture FAW-Volkswagen hat bei den Untersuchungen eng mit den Behörden zusammengearbeitet und wird eine Strafe akzeptieren", so ein Sprecher des Konzerns.
Audi und FAW sollen Mindestpreise für Ersatzteile und Dienstleistungen festgelegt und damit gegen das chinesische Wettbewerbsgesetz verstoßen haben.
Die staatlichen Medien melden unter Berufung auf Branchenkreise, dass eine Strafe von 1,8 Milliarden Yuan (218 Millionen Euro) verhängt werden soll. Die Strafzahlung könnte auf die Händler in der Provinz Hubei übertragen werden, die im Zentrum der Ermittlungen gestanden hatten.
Strafminderung durch Kooperation
Durch die Kooperation könnte Audi eine noch weit höhere Strafe vermieden haben. "Audi und FAW-Volkswagen legen größten Wert auf die Einhaltung aller Kartell- und Wettbewerbsgesetze", heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Zusammen mit dem chinesischen Partner werde das Unternehmen "Management-Prozesse in der Verkaufs- und Händlerstruktur optimieren, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft vermeiden zu können".
Neben Audi haben auch Daimler, BMW, Jaguar Land Rover, Chrysler, Toyota und Honda Ermäßigungen für Ersatzteile bekanntgegeben.
Über 1000 Autobauer, Zulieferbetriebe und Händler sollen derzeit von den chinesischen Behörden überprüft werden. Die Europäische Handelskammer wirft den chinesischen Behörden unterschiedliche Standards vor: "In einigen Branchen wird nicht gegen chinesische Firmen für die gleichen Vergehen ermittelt." Bei den Untersuchungen von Gemeinschaftsunternehmen standen teils nur die internationalen Partner im Fokus. Chinesische Unternehmen waren nicht öffentlich genannt worden.
Staatliche Medien berichteten dagegen, dass auch chinesische Unternehmen sanktioniert werden sollen. Die Zeitung "China Daily" zitierte einen Beamten der Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC), dem zufolge nicht nur ausländische Hersteller, sondern auch staatliche und private chinesische Unternehmen unter die Lupe genommen würden.
js/bea (dpa, afp)