Chinas Wirtschaft wieder im Aufwind
18. Januar 2013
Nach ihrem schwächsten Jahr seit 1999 hat Chinas Wirtschaft zum Jahresende wieder an Schwung gewonnen. Das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt legte im vergangenen Jahr zwar "nur" um 7,8 Prozent zu. Nach einem Tiefpunkt im dritten Quartal stieg das Wachstum im vierten Quartal aber wieder auf 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistikamt in Peking berichtete. Es war der erste Quartalszuwachs nach zwei Jahren beständig schrumpfendem Wachstum.
Das Wirtschaftswachstum 2012 lag über der Vorgabe der Regierung von 7,5 Prozent. Doch wurde das Ziel immer schon sehr vorsichtig gesetzt und sonst meist um ein oder zwei Prozent deutlich übertroffen. Mit neuen Maßnahmen zur Stimulierung dürfte das Wachstum in der ersten Jahreshälfte 2013 weiter an Schwung gewinnen, doch warnen Experten vor schwierigeren Zeiten im zweiten Halbjahr.
Steigende Inflation
Durch den Anstieg der Inflation verengt sich der Spielraum der Zentralbank, mit einer Senkung der Leitzinsen mehr Geld in die Wirtschaft zu pumpen und damit die Konjunktur anzukurbeln. Auch hat die sinkende Nachfrage nach Waren "Made in China" durch die krisengeplagten Europäer und Amerikaner die Exportwirtschaft schwer getroffen.
Angesichts der schwachen Handelszahlen und der Kontrolle des überhitzten Immobilienmarktes beschrieben Experten das Wachstum von 7,8 Prozent im abgelaufenen Jahr noch als "sehr gut". Im Vergleich zum minimalen Wachstum in Europa und den USA erscheinen solche Wachstumszahlen auch keineswegs als schlecht, doch sind sie für ein Schwellenland wie China mit seinem großen Nachholbedarf nicht sonderlich hoch. Experten sehen sechs oder sieben Prozent Wachstum als Untergrenze in China, um genügend Arbeitsplätze zu schaffen und Entwicklungsprobleme zu lösen.
ul/pg (dpa, dapd, afp)