Deutschland gehört für chinesische Unternehmer zu den attraktivsten Investitionsstandorten der Welt. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Unternehmensberatung Ernst & Young am Mittwoch in Frankfurt vorstellte. 400 chinesische Manager wurden für die Untersuchung befragt. Für 25 Prozent der Befragten ist Deutschland das attraktivste Land für Investitionen. Nur China selbst (61 Prozent) und die USA (29 Prozent) wurden noch häufiger genannt.

Prall gefüllte Kassen

Die Chinesen interessieren sich dabei vor allem für den deutschen Maschinenbau und die Automobilindustrie. Neun Prozent der Manager, die in Deutschland investieren wollen, bekannten sich offen zu Unternehmenskäufen. "Die Kassen der chinesischen Unternehmen sind prall gefüllt", sagte Alexander Kron, Partner bei Ernst & Young. Die Finanzierung auch größerer Zukäufe stelle meist kein Problem dar. Weitere 56 Prozent gaben an, zunächst an Joint Ventures interessiert zu sein. Man könne davon ausgehen, dass ein erheblicher Teil dieser Joint Ventures in eine mehrheitliche Übernahme münden werde, so Kron.

Die Vorliebe chinesischer Investoren für Deutschland lässt sich auch am Status Quo ablesen. Von den befragten Firmen, die bereits in Europa aktiv sind, haben sich 63 Prozent für Deutschland entschieden. Frankreich folgt mit 13 Prozent auf Platz zwei. Deutsche Firmen und Marken seien in China sehr angesehen, das präge auch das Bild Deutschlands als Investitionsstandort für chinesische Firmen, sagte Yi Sun, die bei Ernst & Young die Abteilung China Business Services für Deutschland, Österreich und die Schweiz leitet. Auch die deutsche Mentalität mit Fleiß und Pünktlichkeit genieße bei chinesischen Unternehmern hohes Ansehen, so Sun.

bea/SC (dpa, dapd, afp)