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CHIO Aachen: Martin Fuchs holt Großen Preis im Springreiten

6. Juli 2025

Der Schweizer schafft den lange ersehnten Sieg beim wichtigsten und renommiertesten Wettbewerb der Welt im Springreiten. Deutschlands beste Springreiter und auch Dressurikone Isabell Werth gehen diesmal leer aus.

Springreiter Martin Fuchs auf Leone Jei
Endlich am Ziel: Martin Fuchs gewinnt auf Leone Jei den Großen Preis von AachenBild: Uwe Anspach/dpa/picture alliance

Nach vielen vergeblichen Versuchen, hat der es Schweizer Martin Fuchs geschafft, den Großen Preis von Aachen im Springreiten zu gewinnen. Der Europameister von 2019 setzte sich auf seinem 13-jährigen Wallach Leone Jei gegen den Rest der Weltspitze durch und sicherte sich damit den Sieg im prestigeträchtigsten Springreit-Wettbewerb der Welt.

"In Aachen zu gewinnen, habe ich schon oft versucht. Manchmal war ich nah dran. Als Leone Jei im ersten Umlauf so gut gesprungen ist, habe ich gedacht: Heute könnte es soweit sein", sagte Fuchs in der Pressekonferenz und lobte sein Pferd. "Er ist wirklich ein unglaubliches Pferd. Wenn ich mit ihm im Stechen bin, weiß ich, dass ich voll auf Angriff reiten kann."

Neben dem silbernen Siegerpokal, einer Luxusuhr des Hauptsponsors und dem Eintrag auf der Ehrentafel am Aachener Stadion durfte sich Fuchs auch über ein Preisgeld von 500.000 Euro freuen.

"Mit ihm kann ich voll auf Angriff reiten", sagt Martin Fuchs über sein Pferd Leone JeiBild: Rolf Vennenbernd/dpa/picture alliance

Allerdings: "Mein Preisgeld geht auf das Konto meiner Eltern und an den Pferdebesitzer, so dass ich davon nicht viel sehen werde", sagte Fuchs und scherzte. "Aber meine Eltern sind sehr großzügig mit mir und ich schätze, meine Mutter wird morgen ein tolles Essen kochen."

Zweiter aus der Familie Fuchs in der Aachener Siegerliste 

Fuchs, geboren 1992, stammt aus einer bekannten Schweizer Reiterfamilie. Schon sein Vater Thomas und Onkel Markus Fuchs traten für die Schweiz unter anderem bei den Olympischen Spielen an. Markus Fuchs konnte 2004 auch den Großen Preis von Aachen gewinnen.

Martin Fuchs etablierte sich schon früh in der Weltspitze und gewann in den vergangenen Jahren zahlreiche wichtige Springwettbewerbe und Championate, darunter 2019 die EM im Einzel auf Clooney und die Team-EM 2021 auf Leone Jei.

Viele Null-Fehler-Ritte, enges Stechen

Beim diesjährigen Großen Preis von Aachen waren Fuchs und sein Pferd eines von insgesamt vierzehn Paaren, die den 1. Umlauf fehlerfrei absolvierten. Dazu gehörten mit Olympiasieger Christian Kukuk auf Checker,  Gerrit Nieberg, dem Aachen-Sieger von 2022auf Ping Pong, Richard Vogel auf United Touch und Sophie Hinners auf Singclair auch vier deutsche Reiterinnen und Reiter.

Die US-Amerikanerin Laura Kraut wird auf Baloutinue knapp geschlagenBild: Rolf Vennenbernd/dpa/picture alliance

Die 18 Besten des 1. waren auch im 2. Umlauf mit dabei. Dort schafften Nieberg, Kukuk, Hinners und Vogel erneut eine Nullrunde - dazu sieben weitere Reiterinnen und Reiter, die auch im 1. Umlauf schon fehlerfrei geblieben waren.

Im Stechen setzte sich schließlich Fuchs knapp durch. Er absolvierte die Entscheidungsrunde fehlerfrei in einer Zeit von 50,29 Sekunden. Hinter ihm belegten die US-Amerikanerin Laura Kraut auf Baloutinue (52,41 Sekunden) und Fuchs' Landsmann Steve Guerdat auf Dynamix (52,59) die weiteren Podiumsplätze.

Kukuk und Nieberg leisteten sich jeweils einen Abwurf, Vogel und Hinners jeweils zwei. Bester Deutscher war am Ende Kukuk auf Rang sieben.

Prestigeträchtige Turnierserie mit Riesengewinnen

Der Große Preis von Aachen im Springreiten ist stets das sportliche Highlight zum Abschluss des Aachener Reitturniers. Es ist der prestigeträchtigste Springreit-Wettbewerb der Welt. Seit 2013 gehört die Prüfung zum "Rolex Grand Slam of Showjumping", bei dem es sehr viel Geld zu gewinnen gibt.

Weitere Wettbewerbe der Serie sind das Spruce Meadows "Masters" in Kanada, der Große Preis von Genf in der Schweiz und das "Dutch Masters" in s'-Hertogenbosch in den Niederlanden.

Wer zwei der Major-Turniere in Folge gewinnt, erhält einen Bonus von 500.000 Euro. Bei drei Siegen hintereinander steigt der Bonus auf eine Million Euro, ein vierter Triumph in Serie bringt eine weitere Million zusätzlich zum Preisgeld.

Das Aachener Reitturnier gibt es bereits seit über 100 Jahren. Es ist mit insgesamt 350.000 bis 400.000 Zuschauern eine der größten, jährlich stattfindenden Sportveranstaltungen in Deutschland.

Isabell Werth verpasst Sieg in der Dressur

Vor dem Springreiten ging es in Aachen um den Großen Preis in der Dressur, der mit einer Überraschung endete. Deutschlands Dressurikone Isabell Werth durfte sich diesmal nicht über den Sieg freuen. Die achtmalige Olympiasiegerin wurde vom Belgier Justin Verboomen knapp geschlagen und verpasste ihren 16. Triumph im Großen Preis von Aachen.

Justin Verboomen aus Belgien freut sich über seinen ersten Sieg beim Großen Dressurpreis von AachenBild: Uwe Anspach/dpa/picture alliance

Verboomen setzt auf Zonik Plus mit 89,400 Prozent eine unerwartete Bestmarke. Werth kam auf Wendy mit 88,440 Prozent auf Rang zwei. Dritter wurde Fredric Wandres aus Deutschland auf Bluetooth mit 84,490 Prozent.

"Knapp ist auch daneben, aber ich muss sagen, dass Wendy wirklich super ging. Das war sicherlich ihre beste Leistung", sagte Werth im Interview mit dem deutschen Fernsehen. "Dass Justin mir das Leben schwer machen wird, war klar", meinte sie.

Für die Dressurreiter steht der Höhepunkt der Saison Ende August an. Dann findet im französischen Crozet die Europameisterschaft statt (26. bis 31. August).

Für die Springreiter geht es bereits in wenigen Tagen im spanischen La Coruna um EM-Medaillen (16. bis 20.Juli).

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