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Hoffnungsbotschaften in Zeiten des Ukraine-Kriegs

9. April 2023

Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben zu Ostern dazu aufgerufen, trotz der weltweiten Krisen zuversichtlich zu sein.

Deutschland | Dom zu Limburg
Limburger Dom (Archivbild)Bild: Thomas Frey/dpa/picture alliance

Die Christen in Deutschland feiern Ostern unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine und weiterer Krisen. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sprach von "mehr Gewalt, mehr Unfriede, mehr Unübersichtlichkeit und Zukunftsgefährdung für kommende Generationen". Und doch setze die Auferstehung Jesu, die an Ostern gefeiert werde, der Eskalation von Krisen und Gewalt eine "Eskalation des Lebens und der Liebe entgegen".

Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz: trotz aller Unsicherheiten nicht den Mut verlieren (Archivbild)Bild: Daniel Vogl/dpa/picture alliance

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus, verteidigte im Deutschlandfunk Waffenlieferungen an die Ukraine, forderte aber zugleich Bereitschaft zu Verhandlungen. Waffen allein führten nicht zu Frieden, so Kurschus. Wichtig seien Gespräche; dies gestalte sich allerdings momentan schwierig. "Niemand kann jetzt mit Putin verhandeln."

Ähnlich äußerte sich der Münchner Kardinal Reinhard Marx. So gerechtfertigt es sei, die Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen den Aggressor Russland zu unterstützen, so wichtig sei auch zu überlegen, wie man aus diesem Krieg wieder herauskomme, so Marx in einem Interview des Bayerischen Rundfunks.

Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, verteidigte Waffenlieferungen an die Ukraine (Archivbild)Bild: Tim Wegner/epd-bild/picture alliance

Ostern ist das älteste und wichtigste Fest des Christentums. In aller Welt erinnern Gläubige an diesem Tag an die Auferstehung Jesu Christi nach dessen Tod am Kreuz. Erstmals nach der Corona-Pandemie fanden die Gottesdienste in Deutschland ohne besondere Auflagen statt. Gleichwohl kamen mancherorts deutlich weniger Menschen in die Kirchen.

Kritik an Ostermarschierern

Unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs hatte auch die Friedensbewegung zu den diesjährigen Ostermärschen aufgerufen. Die kategorische Ablehnung jeglicher Waffengewalt ist angesichts der russischen Aggression jedoch umstritten.

Ostermarsch in Frankfurt am Main - Die Ablehnung jeglicher Waffengewalt ist angesichts der russischen Aggression in der Ukraine umstrittenBild: Sebastian Gollnow/dpa/picture alliance

Bei den Kundgebungen forderten Rednerinnen und Redner vielfach einen Stopp der deutschen Waffenlieferungen, ein Ende der Kämpfe und sofortige Verhandlungen. Die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann warnte davor, sich auf die Seite Russlands zu schlagen und "sich zum "Helfershelfer des Unrechts" zu machen.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, betonte, die Ostermärsche hätten "mindestens etwas Naives. Es geht doch um Frieden in Freiheit". In einem Interview der "Bild am Sonntag" sagte der CDU-Politiker: "Solange es Menschen wie den russischen Präsidenten Wladimir Putin gebe, die statt auf die Stärke des Rechts eher auf das Recht des Stärkeren setzen, müssen wir bereit sein, unsere freiheitliche Demokratie auch zu verteidigen."

uh/hj (epd, kna, afp)

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