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Christus in Schwarz-Rot-Gold

4. Oktober 2012

Mit einer ungewöhnlichen Geste hat Brasilien der Bundesrepublik zum Tag der Einheit gratuliert. Die weltberühmte Christus-Statue über Rio erstrahlte in den deutschen Nationalfarben.

Die Christus-Statue in Rio de Janeiro erstrahlt in den deutschen Nationalfarben (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Der obere Teil des 30 Meter hohen Monuments blieb mit Einbruch der Dämmerung unbeleuchtet und stellte so den schwarzen Kontrast heraus. Der untere Teil des "Cristo Redentor" wurde gelb und der Mittelteil tiefrot angeleuchtet.

Nach den Worten des deutschen Generalkonsuls in Rio de Janeiro, Harald Klein, war es das erste Mal, dass die Statue in anderen Nationalfarben als den brasilianischen angestrahlt wurde. Die Aktion war mit der Erzdiözese Rio und der Verwaltungsbehörde des 2006 zum Heiligtum erklärten Wallfahrtsortes vereinbart worden. Damit sollte auch Aufmerksamkeit für das im Mai 2013 beginnende Deutschland-Jahr in Brasilien geschaffen werden.

Modernes Weltwunder

Die Statue von Christus dem Erlöser steht mit weit ausgebreiteten Armen auf dem 710 Meter hohen Corcovado-Berg. An Spitzentagen fahren bis zu 4000 Touristen mit der Zahnradbahn "Trem de Corcovado" die 3824 Meter lange Strecke hoch zu "Cristo Redentor". Die Statue zählt zu den sieben modernen Weltwundern und gehört seit Dezember 2009 auch zum historischen Kulturerbe Brasiliens.

In Deutschland fanden die offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der Einheit am 3. Oktober in der bayerischen Landeshauptstadt München statt. Hunderttausende Menschen strömten bei herrlichem Spätsommerwetter zu einem Bürgerfest in die Innenstadt. Beim zentralen Festakt in der bayerischen Staatsoper warb Bundestagspräsident Norbert Lammert in einer leidenschaftlichen Rede für ein noch engeres Zusammenwachsen der Staaten Europas. Europa sei "mehr als der Euro". Wenn der europäische Integrationsprozess nicht weiter vorankomme, "dann hat Europa seine Zukunft hinter sich", sagte der CDU-Politiker.

Deutsche Einheit: Festakt in München Teil II

02:18

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Der Parlamentspräsident hob die "europäische Dimension" der deutschen Wiedervereinigung hervor: "Ohne die Überwindung der Spaltung Europas wäre die deutsche Einheit nicht möglich gewesen. Die Wiederherstellung der staatlichen Einheit unseres Landes war umgekehrt Voraussetzung für das Zusammenwachsen Europas.". An dem Festakt nahm die gesamte politische Spitze Deutschlands teil, allen voran Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel.

"Unentbehrlicher Alliierter"

Bei einem Empfang der deutschen Botschaft in Washington zum Nationalfeiertag würdigte US-Finanzminister Timothy Geithner den Beitrag der Bundesrepublik im Kampf gegen die Euro-Krise. Deutschland spiele eine "entscheidende Rolle" auf dem Weg Europas zu einer "stärkeren und überlebensfähigeren wirtschaftlichen Union." Rückblickend hob Geithner hervor, wie die USA und Deutschland bei der letzten weltweiten Finanzkrise zusammengestanden hätten. "Deutschland ist ein unentbehrlicher Alliierter", sagte der US-Minister.

wl/sti (dpa, epd, dapd, afp)