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Gottesdienst

23. Dezember 2011

Das Feldlager Camp Marmal bei der afghanischen Stadt Mazar-e-Sharif gehört auf den ersten Blick zu den unwahrscheinlichsten Orten für den evangelischen Gottesdienst, den der Deutschlandfunk am 24.12.2011 überträgt.

Bundeswehrsoldaten feiern Weihnachten: ein Soldat blickt auf einen weihnachtlichen Schwippbogen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Aber wo, wenn nicht hier in dieser militärisch gesicherten Containerstadt im fernen Afghanistan, zwischen Staub, Schotter und Sandsäcken, wird heute um die Engelsbotschaft „Friede auf Erden“ gerungen? Denn was Engel so himmlisch in alle Welt vor 2000 Jahren posaunten, das stellt sich bis heute sehr erdenschwer kompliziert da.

Bethlehem war wohl die abwegigste Wahl für den Geburtsort des Sohnes Gottes. Das staubige Provinznest war viel zu unbedeutend für die Botschaft des Engel: Friede auf Erden.

Mit der Geburtsgeschichte Jesu ist ein Menschheitstraum verbunden. Der Traum von Frieden auf der Welt und die Vorstellung von einer heilen Welt im Großen wie im Kleinen. Den Spannungsbogen zwischen Traum und Wirklichkeit wird Militärpfarrer Thorsten Amling in seiner Predigt ausloten.

Weihnachten weit weg von der Heimat zu feiern, ist belastend für die 4700 Soldaten, die zurzeit im Camp Marmal stationiert sind. Für viele ist es das erste Mal, dass sie von ihren Familien getrennt sind. Pfarrer Thorsten Amling freut sich, dass viele am Radio mit Herz und Ohr mitfeiern können.

Die Soldaten und das zivile Personal sind in der Regel nur wenige Monate in Afghanistan stationiert. Trotzdem finden sich immer Menschen, die das Klavier oder Orgel spielen, oder die gemeinsam in wenigen Proben einen Chor auf die Beine stellen. Traditionelle Weihnachtslieder mit modernen Arrangements hat die Feldlagerband "Die Marmals" einstudiert. Internationale Lieder wie "Feliz Navidad" wird der Feldlagerchor beitragen.

Gefeiert wird im Haus Benedikt, das an zentraler Stelle im internationalen Feldlager liegt. 2007 wurde der siebeneckige Bau, der an ein Zelt erinnert, gemauert. Vorher fanden die katholischen und evangelischen Gottesdienste in einem Container statt. Die schlichte Kapelle ist ein Ort der Stille und ist rund um die Uhr geöffnet

Die Übertragung des Gottesdienstes am 24. Dezember 2011 um 17 Uhr MEZ (16 UTC) ist Dank der Mithilfe von Radio Andernach realisierbar. Das fünfköpfige Team der Bundeswehreigenen Senders versorgt normalerweise täglich den Standort mit Informationen.

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