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Chronik: Amokläufe in Deutschland

23. Juli 2016

Wer an Amokläufe denkt, denkt meistens an die USA. Aber auch Deutschland hat eine Historie des willkürlichen Tötens in der Öffentlichkeit. Hier eine Chronologie der schlimmsten Ereignisse der vergangenen 14 Jahre.

Amoklauf mit zwei Toten in Franken Foto: Stefan Blank/dpa
Amoklauf mit zwei Toten im fränkischen LeutershausenBild: picture-alliance/dpa/S. Blank

Leutershausen

Im Juli 2015 erschießt ein 47-Jähriger Sportschütze in Mittelfranken aus seinem Auto heraus eine 82 Jahre alte Frau. Kurz darauf tötet er einen 72-jährigen Fahrradfahrer. Er schießt zudem auf einen Landwirt und eine Autofahrerin, verfehlt sie aber. Der Schütze flüchtet mit dem Auto und wird in einer Tankstelle von zwei Mechanikern überwältigt. Das Landgericht Ansbach kommt zu dem Schluss, dass er an einer schweren paranoiden Schizophrenie leidet. Das Verfahren läuft noch.

Großeinsatz der Polizei nach der Bluttat im Raum DüsseldorfBild: picture-alliance/dpa

Düsseldorf

Im Februar 2014 tötet ein bewaffneter Mann im Raum Düsseldorf in zwei Anwaltskanzleien drei Menschen und legt in beiden Kanzleien Feuer. Die Ermittler sind sich sicher, dass der 48-jährige Familienvater sich an seiner Ex-Chefin sowie an den Kanzleien in Düsseldorf und Erkrath rächen wollte. Der Amokläufer wird am 23. September 2014 zu lebenslanger Haft verurteilt.

Ein Fahrzeug der Polizei im Einsatz beim Amoklauf im Raum AachenBild: picture-alliance/dpa/R. Roeger

Kerpen/Langerwehe

Anfang Mai 2013 erschießt ein 63-Jähriger in den Orten Kerpen und Langerwehe bei Aachen seinen Schwager, seine Schwägerin und seine Ehefrau. Er verletzt drei weitere Menschen schwer. Als die Polizei den Mann stellen will, schießt er sich eine Kugel in den Kopf und fällt ins Koma. Später wird eine psychische Erkrankung vermutet.

Zwei Menschen werden in einer Vereinsstätte in Dossenheim erschossenBild: picture-alliance/dpa

Dossenheim

Im August 2013 werden zwei Menschen bei einer Eigentümerversammlung in Dossenheim nahe Heidelberg von einem Mann erschossen. Fünf weitere Personen werden verletzt. Nach einer Auseinandersetzung über die Nebenkostenabrechnung wird der spätere Täter des Raumes verwiesen, kommt aber mit einer Pistole zurück und läuft Amok. Der Sportschütze tötet dabei zwei Männer und erschießt sich dann selbst.

4 Tote und 18 Verletzte lautet das traurige Fazit des Amoklaufs in LörrachBild: picture-alliance/dpa/P. Seeger

Lörrach

Im September 2010 tötet im südbadischen Lörrach eine Anwältin ihren von ihr getrennt lebenden Mann und den fünf Jahre alten gemeinsamen Sohn und sprengt die Wohnung in die Luft. Danach schießt sie auf der Straße und im benachbarten Krankenhaus um sich und tötet einen Pfleger. Die 41-Jährige wird von der Polizei erschossen.

Ein Schüler tötet zahlreiche Menschen in WinnendenBild: picture-alliance/dpa

Winnenden/Wendlingen

Im März 2009 erschießt ein 17-Jähriger in Winnenden und Wendlingen in Baden-Württemberg 15 Menschen. Der Amoklauf beginnt in der Albertville-Realschule, wo er zwölf Leichen hinterlässt. Auf der Flucht erschießt er einen Mann und zwingt einen weiteren zu einer Autofahrt in das 40 Kilometer entfernte Wendlingen. Dort erschießt er in einem Autohaus einen Kunden sowie einen Verkäufer. Als die Polizei ihn stellt, tötet er sich selbst.

Gedenken an den blutigsten Amoklauf der deutschen Nachkriegsgeschichte: Das Erfurter Gutenberg-GymnasiumBild: dapd

Erfurt

Im April 2002 stürmt mit Pistole und Pumpgun ein ehemaliger Schüler das Erfurter Gutenberg-Gymnasium und tötet zwölf Lehrer, zwei Schüler, die Sekretärin und einen Polizisten. Anschließend erschießt er sich selbst. Der 19-Jährige war zuvor der Schule verwiesen worden. Er war Mitglied eines Schützenvereins.

Amoklauf in Bayern mit drei TotenBild: picture-alliance/dpa

Eching/Freising

Im Februar 2002 bringt ein mit zwei Pistolen, drei Rohrbomben und einer Handgranate bewaffneter 22-Jähriger in Bayern drei Menschen um. An seinem früheren Arbeitsplatz in Eching bei München erschießt er zwei ehemalige Vorgesetzte, dann fährt er mit einem vorher bestellten Taxi nach Freising. Dort tötet er in einer früher von ihm besuchten Wirtschaftsschule den Rektor und verletzt einen weiteren Lehrer. Er wird wenig später mit einem Kopfschuss tot in der Schule gefunden. Die Polizei vermutet persönliche Rachemotive.

cgn/jj (dpa)

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