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CIA-Folter war meist nutzlos

9. Dezember 2014

Die Verhöre der Terrorverdächtigen nach dem 11. September 2001 durch die CIA waren brutaler als bislang bekannt. Aber sie brachten kaum geheimdienstlichen Nutzen. Das offenbart der nun veröffentlichte "Folterbericht".

Auf Guantanamo ein Gefangener in Handschellen (foto: AP)
Bild: AP

Nach heftigen Kontroversen ist in den USA der bisher umfassendste Bericht über umstrittene CIA-Verhörmethoden nach den Anschlägen vom 11. September 2001 veröffentlicht worden. Der sogenannte "Folterbericht" des Washingtoner Senats bestätigt, dass der US-Geheimdienst Terrorverdächtige quälte, um Informationen von ihnen zu erhalten. Es seien mehr Gefangene in geheimen CIA-Gefängnissen festgehalten worden als bisher bekannt.

Die Lügen der CIA

Die Verhörmethoden unter der damaligen Regierung von Präsident George W. Bush seien aber unwirksam gewesen und über das hinausgegangen, was das Weiße Haus genehmigt habe. Die CIA habe Regierung und Kongress über das Ausmaß der Praktiken und deren Effektivität getäuscht. Die "erweiterten Verhörtechniken" seien weitgehend wirkungslos gewesen und hätten vielmehr zu zahlreichen Fehlinformationen geführt.

Obama: Nie wieder

Präsident Barack Obama verurteilte noch einmal die Praktiken der CIA, die von Menschenrechtlern als Folter angesehen werden. Die im Senatsreport dokumentierten Techniken seien "beunruhigend". Das Vorgehen im Zuge des Anti-Terror-Kampfes entspreche nicht den Werten der USA und habe dem Ansehen des Landes in der Welt geschadet, beklagte Obama. Sie hätten auch nicht der nationalen Sicherheit gedient.

Er werde als Präsident alles tun, "dass wir nie mehr auf diese Methoden zurückgreifen", betonte Obama in einer schriftlichen Erklärung unmittelbar nach Bekanntwerden des Berichts.

Aus Furcht vor Unruhen oder gar Anschlägen nach der Veröffentlichung waren verstärkte Schutzmaßnahmen für Militäreinrichtungen und Botschaften im Ausland verfügt worden. Pentagonchef Chuck Hagel gab während seines Irak-Besuchs bekannt, er habe für sämtliche führende US-Kommandeure höchste Alarmbereitschaft befohlen.

Obama hatte es befürwortet, die Ermittlungsergebnisse publik zu machen, die CIA hatte den Report bereits im Vorfeld als inkorrekt bezeichnet. Führende Republikaner wie der damalige Vizepräsident Dick Cheney verteidigten die Verhörtechniken.

SC/det (afp, dpa, rtre)

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