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Politik

Roth sieht kulturelle Identität der Ukraine bedroht

7. Juni 2022

Die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth betrachtet den Krieg Russlands gegen die Ukraine als einen Angriff auf die Kultur. Bei einem Besuch in Odessa versprach sie den Ukrainern Unterstützung.

Ukraine Odessa | Besuch Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien | Oper
Kulturstaatsministerin Claudia Roth bei der Besichtigung der Oper in OdessaBild: Kay Nietfeld/dpa/picture alliance

"Dieser Krieg ist auch ein Krieg gegen die Kultur, gegen die Kultur der Demokratie", stellte die Grünen-Politikerin bei einem Besuch in der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer fest. Nach mehr als drei Monaten Krieg seien 375 Kultureinrichtungen zerstört oder beschädigt. Auch 137 Kirchen seien betroffen. "Da wird deutlich: Es geht darum, die kulturelle Identität der Ukraine anzugreifen."

Roth versprach dem Land Unterstützung. "Wir versuchen jetzt ein internationales Zeichen zu setzen, indem wir die Nominierung der Altstadt Odessas unterstützen als Welterbe-Stadt", sagte sie im ZDF-"Morgenmagazin".

Gedenken an Juden, die im zweiten Weltkrieg ermordet wurdenBild: Kay Nietfeld/dpa/picture alliance

Die internationale Gemeinschaft müsse entsprechend Verantwortung übernehmen. Dies sei vielleicht auch ein zusätzlicher Schutzschild vor Angriffen. Bereits zu Beginn ihres Besuchs am Montag hatte Roth versichert, sie wolle sich auch bei ihren Kolleginnen und Kollegen anderer Länder für die Bewerbung Odessas stark machen.

Zudem sprach auch sie sich dafür aus, der Ukraine den Kandidatenstatus für die Europäische Union zu geben. Es gehe "auch um Werte, die wir teilen: die Werte der Freiheit, der Gerechtigkeit und eines Lebens in Frieden". Die Staatsministerin verwies darauf, dass Deutschland in der Ukraine auch die Digitalisierung von Archivbeständen unterstütze. "Hier werden auch Bibliotheken und alte Archive angegriffen, also das Gedächtnis von Städten, von Gemeinden, von einer Gesellschaft." 

Ukrainische Kulturgüter vor der Zerstörung retten

02:03

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Die Grünen-Politikerin ist seit Kriegsbeginn Ende Februar als erstes deutsches Regierungsmitglied in Odessa. Sie war am Montag zu dem zweitägigen Besuch eingetroffen. Sie ist auf Einladung ihres ukrainischen Kollegen Olexandr Tkatschenko dort. Die Stadt gilt nicht nur als Kulturmetropole, sondern ist vor allem wegen ihres großen Hafens auch von strategischer Bedeutung.

uh/qu (dpa)

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