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Clinton: Trump "bester Rekrutierer" des IS

20. Dezember 2015

Im Gegensatz zu den Republikanern ging es bei der dritten TV-Debatte der US-Demokraten überwiegend freundlich zu. Der islamistische Anschlag von San Bernardino spielte eine große Rolle - und natürlich Donald Trump.

US-Demokraten bei TV-Debatte: Bernie Sanders und Hillary Clinton (foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Hillary Clinton, die in Umfragen dominierende Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, wollte sich so wenig wie möglich in Details verlieren und konzentrierte sich auf die kommende Herausforderung mit ihrem eigentlichen Gegner: die Republikaner und deren derzeitigen Frontmann Donald Trump. Angesichts dessen viel diskutierter Aussagen zu Islam und Sicherheit warf sie Trump vor, er sei dabei, "der beste Rekrutierer" der Dschihadisten vom "Islamischen Staat" (IS) zu werden. Die Extremisten würden die anti-muslimischen Reden von Trump bereits in ihren Rekrutierungsvideos zeigen. Sie hielt ihm "Wichtigtuerei" und "Sektierertum" vor. Der Immobilienmilliardär hatte zuletzt mit seiner Forderung nach einem US-Einreiseverbot für Muslime für Empörung gesorgt.

Die vom TV-Sender ABC organisierte dritte Debatte der demokratischen Präsidentschaftsbewerber fand in Manchester im Bundesstaat New Hampshire statt, in dem Anfang Februar die zweite Vorwahl abgehalten wird. Laut Website realclearpolitics.com liegt Clinton in landesweiten Umfragen mit durchschnittlich knapp 56 Prozent klar vor dem linksgerichteten Senator Bernie Sanders (Artikelfoto l.), der auf gut 30 Prozent Zustimmung kommt. Der frühere Gouverneur von Maryland, Martin O'Malley, ist mit rund drei Prozent weit abgeschlagen.

Schatten von San Bernardino

Der islamistische Anschlag auf eine Weihnachtsfeier im kalifornischen San Bernardino Anfang Dezember bestimmte völlig den Auftakt der Fernsehdebatte der Demokraten. Es ging um Anti-Terror-Kampf, IS-Vormarsch, Syrien und den Irak. Unter anderem kam es zu einer Auseinandersetzung, weil Sanders das von Clinton geforderte Überflugsverbot über Syrien ablehnt. Auch hielt er der früheren Außenministerin vor, den US-Einmarsch 2002 in den Irak unterstützt zu haben. Clinton wiederum beteuerte, dass sie keine US-Bodentruppen in Syrien oder im Irak wolle.

Sanders Entschuldigung

Die Diskussion spitzte sich streckenweise zu, blieb aber meist höflich und freundlich. Offensichtlich wollte man sich demonstrativ von dem aggressiven und hysterischen Schlagabtausch der Republikaner abgrenzen. Sanders entschuldigte sich sogar bei Clinton für einen Streit, der das demokratische Lager zuletzt gespalten hatte. Ein inzwischen gekündigter Mitarbeiter von Sanders hatte einen Informatikfehler genutzt, um sich vertrauliche Wahldaten der Mannschaft um Clinton zu beschaffen.

Clinton nahm die Entschuldigung an mit der Bemerkung, die Amerikaner seien daran "nicht so sehr interessiert". Auch nach dieser dritten TV-Debatte führt die ehemalige First Lady das Feld der Demokraten souverän an und zeigte kaum Schwächen.

SC/pg (APE, afpe, dpa)

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