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'Klimaforscher sollen weniger fliegen'

Bob Berwyn
7. März 2018

Forscher und Forschungsinstitute müssen Vorbilder sein, wenn es um ein bewusstes Vermeiden von CO2-Emissionen geht, sagt die Leiterin der Klimaforschung an der Texas Tech University.

Auf dem Flugplatz eine Lufthansa & eine Air Berlin Maschine
Bild: picture-alliance/dpa/O. Berg

Über ihren privaten und beruflichen CO2-Fußabdruck denkt sie eigentlich immer nach, sagt Katharine Hayhoe. Wie viele andere Wissenschaftler kommt auch die Chefin der Klimaforscher an der Texas Tech University zu dem Schluss, dass weniger Fliegen der beste Weg ist, grüner zu leben.

Einfach ist das bestimmt nicht, denn sie wird als Expertin sehr oft gebeten, bei Events aufzutreten. Ihre erste Frage sei deshalb immer, ob sie auch virtuell teilnehmen könne, so Hayhoe.

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"Man begegnet mir dann oft mit Erstaunen aber auch mit Offenheit. Es sei 'noch nie vorgekommen,' höre ich dann, aber man könne es ja probieren", sagt sie. "Das können Vorträge vor größeren Gruppen sein, aber auch die Teilnahme an Workshops des National Climate Assessment oder Lehrveranstaltungen. Viele meiner Kollegen sind zwiegespalten, was meinen Ansatz angeht. Aber ich tue alles, um diese Reisekultur zu ändern."

Es kommt auch auf eine gute Planung an

"Als ich im November nach Großbritannien kam, hatte ich im Vorfeld - über den Zeitraum von zwei Jahren -  viele Einladungen gesammelt. Ich habe Quartier an einer Bahnstation im Zentrum Londons bezogen und jeden Tag eine andere Universität oder Organisation besucht, zum Beispiel in Reading, am Kings College London, in Oxford oder bei verschiedenen gemeinnützigen Organisationen in und um London."

Forscher und ihre Institute müssen mit gutem Beispiel vorangehen, wenn es um die bewusste Vermeidung von CO2 geht, sagt Katharine HayhoeBild: Ashley Rodgers

Ihre Reisen kompensiert sie über ein Projekt namens Climate Stewards, das in Kenia, Ghana und Mexiko investiert. "Diese Organisation geht behutsam mit den Geldern um und ist sehr darauf bedacht, sicherzustellen, dass diese nachhaltig eingesetzt werden.  Ich kenne das Projekt persönlich sehr gut und glaube daran, dass sie da gute Arbeit machen", ergänzt die Forscherin.

Einiges am Leben ändern

Hayhoe fährt jetzt einen Plug-in-Hybrid - auch Steckdosenhybrid genannt. Der Akkumulator des Fahrzeuges kann sowohl über einen Verbrennungsmotor als auch am Stromnetz geladen werden. Außerdem kauft sie nur noch hocheffiziente Haushaltsgeräte und hat eine Wäscheleine auf ihrem Dachboden gespannt.

"Wir ernähren uns bewusster und setzen auf Molkereiprodukte aus Freilandhaltung, auch bei Eiern und Fleisch. Wir beziehen unseren Strom von einer lokalen Genossenschaft, die Windenergie einspeist und sparen für das Dach unseres nächsten Hauses auf "Solar-Ziegel". Übrigens ist ein kohlenstoffarmes Leben nicht nur Arbeit. Wir haben ein paar Offroad-Strecken in der Nähe unseres Hauses, aber statt mit Vierrädern fahren wir dort mit Elektro-Trail-Bikes."

Universitäten und Forschungseinrichtungen sollten selbst noch viel mehr tun - auch ihr eigenes Institut, findet Hayhoe.

"An meiner Universität gibt es keine Wind- oder Solaranlagen auf dem Campus. So weit ich weiß, sind auch keine geplant. Dabei haben wir hier mehr als 250 Sonnentage im Jahr und der Preis für Energie aus Wind und Sonne ist hier so niedrig, wie fast nirgendwo sonst im Land."

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