Am Rande des G20-Gipfels in Hamburg will das erste Global Citizen Festival in Deutschland Aufmerksamkeit für den Kampf gegen Armut schaffen. Dabei geben sich internationale Starts die Ehre - diese Musiker sind dabei.
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Wer singt beim Global Citizen Konzert?
Mit ihrem Konzert am Vorabend des G20-Gipfels in Hamburg rufen Coldplay, Shakira, Pharrell Williams und Co. Politiker dazu auf, die weltweite Armut zu bekämpfen. Unsere Galerie zeigt, wer auf der Bühne stehen wird.
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Coldplay
Coldplay-Frontmann Chris Martin ist Schirmherr der Global Citizen Konzerte. Der Brite hat sich 2015 zu einem 15-jährigen Engagement als Festival-Kurator verpflichtet. 2012 startete die Konzert-Reihe gegen die weltweite Armut in New York. Ab 2016 fanden erstmals auch Ausgaben in Indien und Kanada statt. Der Clou: Die Tickets können nur durch eigenes Engagement "verdient" werden.
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Shakira
Die kolumbianische Sängerin tritt zusammen mit Coldplay auf. In ihrer Heimat setzt sich die 40-jährige Unicef-Botschafterin für benachteiligte Kinder ein: "Ich glaube, dass wir - als Global Citizens - die erste Generation sein können, die sicherstellt, dass Kinder überall Zugang zu qualitativer Bildung, Gesundheit und richtiger Ernährung haben, um so aus dem Teufelskreis der Armut auszubrechen."
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Pharrell Williams
Auch Weltstar Pharrell Williams wird in Hamburg auftreten: "Die kommende Generation hat eine bessere Zukunft verdient. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Staats- und Regierungschefs sich dazu verpflichten, die notwendigen Mittel bereitzustellen, um weltweit Millionen Menschen aus extremer Armut zu befreien."
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Herbert Grönemeyer
Der 61-jährige Musiker engagierte sich bereits früh in seiner Karriere sozial - etwa mit dem 1985 initiierten Projekt "Band für Afrika". Von 2005 bis 2015 war er Träger der Kampagne "Deine Stimme gegen Armut", die zur Einhaltung der UN-Millenniumsziele mahnte. In den letzten Jahren hat Grönemeyer bei zahlreichen Benefizkonzerten mitgewirkt, zuletzt 2015 in Dresden gegen Fremdenfeindlichkeit.
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Ellie Goulding
Die britische Singer-Songwriterin stand schon früh als Headliner des ersten Global Citizen Konzerts in Deutschland fest. Wie die anderen Stars nimmt sie für das Konzert keine Gage. Sie unterstützt damit die Ziele des Festivals: Die UN-Agenda für nachhaltige Entwicklungsziele von 2015, die global goals, sollen von den G20-Staaten ernst genommen und erfüllt werden.
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Demi Lovato
Die US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin sprang bereits 2016 beim Global Citizen Konzert in New York spontan für die erkrankte Selena Gomez ein. Global Citizen-Chef Hugh Evans zeigte sich begeistert: "Demi ist seit Jahren weltweit als starke Botschafterin für Gesundheitsthemen und Gleichstellung unterwegs".
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Andreas Bourani
"Das Ungleichgewicht des Reichtums auf der Welt ist nach wie vor enorm. Bis 2030 wollen die G20-Staaten den Welthunger eindämmen", sagte der deutsche Popsänger Andreas Bourani der Deutschen Presse-Agentur. "Das Wichtigste ist, dass sie ihre Versprechen einhalten."
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Lena Meyer-Landrut
Die deutsche ESC-Gewinnerin von 2010 soll das Festival eröffnen - als "Pre-Show" für Coldplay und Shakira. Die Hauptveranstaltung, die um 19 Uhr beginnt, wird eine Show mit Statements. Das erklärte Ziel der Veranstalter: "Wir fordern, dass alles daran gesetzt wird, den Kampf gegen extreme Armut und Ungleichheiten auf dieser Welt bis 2030 zu gewinnen."
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Carolin Kebekus
Die deutsche Komikerin Carolin Kebekus fordert von G20 mehr Bildung für Mädchen. Sie tritt am Festival als Botschafterin der entwicklungspolitischen Organisation One auf, mit der sie Mai 2017 nach Sambia gereist war. "130 Millionen Mädchen auf der Welt können nicht zur Schule gehen, obwohl sie gerne würden", begründet Carolin Kebekus ihren Auftritt. "Diesen Mädchen wollen wir eine Stimme geben."
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Elyas M'Barek
Nicht nur Musiker, auch einige deutsche Schauspieler geben sich in Hamburg die Ehre - darunter auch "Fack ju Göhte"-Star Elyas M'Barek. Bei allen guten Intentionen hat das Festival jedoch auch Kritiker: "Statt politischer Inhalte stehen coole Events und ein vermeintliches Gemeinschaftsgefühl im Vordergrund", bemängelt Dieter Rucht vom Berliner Institut für Protest- und Bewegungsforschung.
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Justin Trudeau
Auch Politiker stehen mittlerweile beim Festival auf der Bühne: Der kanadische Premier Justin Trudeau war bereits 2016 beim Global Citizen Festival im Montréal dabei, nun gesellen sich auch die norwegische Premierministerin Erna Solberg und Argentiniens Präsident Mauricio Macri mit auf die Bühne. Ausstehend ist noch die Antwort der Bundeskanzlerin. Angela Merkel ist auf jeden Fall eingeladen.
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Die Geschichte des Global Citizen Konzerts beginnt in einem Armenviertel auf den Philippinen. Der Australier Hugh Evans war 14 Jahre alt, als er eine Nacht in den Slums von Manila verbrachte, die ihn tief berührte. 2003 gehörte er zu den Begründern der australischen Oaktree-Stiftung. 2006 schaffte er es, den U2-Sänger Bono für das Make-Poverty-History-Konzert in Melbourne auf die Bühne zu holen. Heute ist der 34-Jährige Chef des Global Citizen Festivals, das seit 2012 jährlich in New York stattfindet - 2016 erstmals auch in Kanada und Indien.
Konzert mit Botschaft
Für ihre Auftritte bekommen die Künstler auch in Hamburg keine Gage. Mit dem Konzert in der Barclaycard Arena richten sie sich an die Staats- und Regierungschefs der G20, die sich am Freitag und Samstag in der Hansestadt treffen. Der Appell des Global Citizen Festivals an die Politik: mehr Einsatz gegen Armut und Hungersnöte. Außerdem sollen die Staats- und Regierungschefs dazu aufgefordert werden, sich in den Bereichen Gesundheit, Frauenrechte, Bildung, Ernährungssicherheit und Zugang zu Trinkwasser und Sanitäranlagen stark zu machen.
Engagement statt teure Tickets
Wer für das Konzert der renommierten Künstlern ein Ticket hat, hat es sich in den vergangenen Monaten wahrscheinlich verdient: Engagement statt Geld war gefragt, denn 80 Prozent der Tickets wurden nicht verkauft, sondern verlost. Im Lostopf landeten die Namen derjenigen, die an verschiedenen Aktionen der Bewegung teilnahmen und etwa Emails an Politiker verschickten und diese dazu aufriefen, sich im Kampf gegen Armut zu engagieren, oder Forderungen an politische Adressaten twitterten sowie bei Anrufaktionen mitmachten. Gesponsert wird das Hamburg-Konzert außerdem von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung.