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Politik

COP26: Hilfe für Südafrika beim Kohleausstieg

2. November 2021

Fast 90 Prozent seines Stroms gewinnt Südafrika derzeit aus der Verbrennung von Kohle. Damit sich das ändert, will Deutschland mit weiteren Partnern mit Milliardenkrediten beim Umstieg auf erneuerbare Energien helfen.

Südafrika Kohlekraftwerk Lethabo
Kühltürme des südafrikanischen Kohlkraftwerks Lethabo (Archivbild)Bild: Themba Hadebe/dpa/AP/picture alliance

Vertreter von Bundesumwelt- und Bundesentwicklungsministerium teilten bei der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow mit, Deutschland werde 700 Millionen Euro investieren, um den Ausstieg aus der Kohleverstromung in Südafrika zu unterstützen. Die Mittel sind Teil einer neuen Energie-Partnerschaft mit Südafrika, der sich auch Großbritannien, die USA, Frankreich und die EU angeschlossen haben. Insgesamt sind in den kommenden fünf Jahren 8,5 Milliarden US-Dollar an Unterstützung vorgesehen, ein Großteil davon als Kredite. Auch private Mittel und Mittel der Weltbank wollen die Partner mobilisieren, um den Einsatz neuer sauberer Technologien, einschließlich grünem Wasserstoff, in Südafrika zu fördern.

Die Zusagen aus Deutschland steuert mit 670 Millionen vor allem das Entwicklungsministerium bei, die restlichen 30 Millionen Euro übernimmt das Umweltministerium.

"Radikales Umsteuern" ist notwendig

Für Bundesumweltministerin Svenja Schulze kann Südafrika über die Partnerschaft Maßstäbe für eine "sozial gerechte Energiewende" setzen. Das Land könne damit beim Kohleausstieg "eine Blaupause für andere Regionen" werden. Um den Kohleausstieg in Südafrika sozial verträglich zu gestalten, sind laut Bundesentwicklungsministerium "auch Investitionen in die soziale Infrastruktur" notwendig. Das gelte insbesondere für die über 90.000 Minenarbeiter, aber auch für die Berufsausbildung von Jugendlichen, die beruflichen Möglichkeiten von Frauen sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Deutschland will zudem die südafrikanischen Bergbauregionen bei der Sanierung der Minenstandorte unterstützen.

Um die Erderwärmung auf ein halbwegs erträgliches Maß zu begrenzen, sei weltweit eine Energiewende mit Kohleausstieg nötig, erklärte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller. Es müsse ein "radikales Umsteuern" geben, sagte Müller mit Verweis darauf, dass Südafrika derzeit seinen Strom fast zu 90 Prozent aus Kohle gewinnt.

Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte bereits am Montag bei ihrer Ansprache auf der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow eine Energiepartnerschaft mit Südafrika angekündigt, allerdings keine Details genannt. Diese Kooperation sei ein wichtiges "Pilotprojekt für viele afrikanische Länder", betonte Merkel.

Südafrika ist der siebtgrößte Kohleproduzent der Welt und steht auf der globalen Rangliste des Kohlendioxid-Ausstoßes pro Kopf auf dem neunten Platz. Viele der Kohlekraftwerke des Landes sind veraltet.

qu/uh (dpa, afp, rtr)

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