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Politik

Corona aktuell: Hoffnung auf die Impfung

23. November 2020

Während die Schutzmaßnahmen unter der Überschrift "Lockdown" etwa in Deutschland verlängert werden müssen, richten sich vermehrt Hoffnungen auf einen Impfschutz. Das Coronavirus beschäftigt die Regierungen in aller Welt.

Symbolbild I Impfstoff Coronavirus
Bild: David Cheskin/PA/picture-alliance

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn macht Hoffnung auf erste Corona-Impfungen in Deutschland noch im Dezember. "Es gibt Anlass zum Optimismus, dass es noch in diesem Jahr eine Zulassung für einen Impfstoff in Europa geben wird. Und dann können wir mit den Impfungen sofort loslegen", sagte der CDU-Politiker dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Er habe die Bundesländer gebeten, die geplanten Impfzentren bereits ab Mitte Dezember einsatzbereit zu halten. Er habe lieber ein startbereites Impfzentrum, das noch ein paar Tage außer Betrieb ist, als einen zugelassenen Impfstoff, der nicht gleich genutzt wird.

Macht Druck bei Impfzentren: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Bild: Michael Sohn/AP/dpa/picture alliance

Der nächste Hersteller - "nur" 70 Prozent

Unterdessen teilte der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca mit, sein gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelter Corona-Impfstoffkandidat sei zu 70 Prozent wirksam. Dies gehe aus Zwischenergebnissen klinischer Studien in Großbritannien und Brasilien hervor, erklärte der Konzern. Allerdings könne durch Anpassung der Dosis die Effektivität bis zu 90% betragen, hieß es weiter. Das Präparat weist damit bislang eine etwas geringere Wirksamkeit auf als jene der Unternehmen Pfizer und Biontech sowie Moderna, die nach Angaben der Firmen zu weit mehr als 90 Prozent wirksam sind.

Rettet Weihnachten!

Der gegenwärtig in Deutschland geltende Teil-Lockdown soll nach einem Vorschlag aus Berlin - das Bundesland hat gegenwärtig den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz inne - bis zum 20. Dezember verlängert werden. Grund sind die unverändert hohen Infektionszahlen. Seit Anfang November sind Kultureinrichtungen, Gastronomie und Sportstätten größtenteils geschlossen. Das soll so bleiben, heißt es in einem Beschlussentwurf für die Beratungen der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch. Nur Bundesländer mit weniger als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen sollen davon abweichen können.

Australien hat es besser

In Australien haben die Bundesstaaten Victoria und New South Wales nach 138 Tagen ihre wegen der Corona-Pandemie geschlossene Grenze wieder geöffnet. Einwohner der beiden bevölkerungsreichsten Regionen des Landes können jetzt erstmals seit dem 8. Juli wieder quarantänefrei reisen. Gefeiert wurde unter anderem auf dem Flughafen von Sydney, als nach mehr als vier Monaten die erste Maschine aus Melbourne landete. Vor der Pandemie war die Verbindung eine der meistgenutzten Flugrouten der Welt.

Freie Fahrt für das Känguru: Adelaide im LockdownBild: Reuters/South Australia Police

Victoria mit der Regionalhauptstadt Melbourne war im Sommer von einer zweiten Corona-Welle getroffen worden. Es folgte ein mehrmonatiger strikter Lockdown. 112 Tage lang durften die Bürger kaum noch ihre Häuser verlassen. Seit die Einschränkungen Ende Oktober aufgehoben wurden, gilt der Staat als Corona-frei. Auch in New South Wales mit seiner Hauptstadt Sydney wurde seit 16 Tagen keine Neuinfektion mehr verzeichnet.

Italien will lernen

In Italien gehen derweil junge Menschen auf die Barrikaden. Wegen der Pandemie müssen viele Schülerinnen und Schüler in dem südeuropäischen Land zu Hause bleiben und über Zoom-Konferenzen am Unterricht teilnehmen. Mittlerweile reagieren sie wütend und genervt und wollen wieder in ihre Schule. In Rom, Turin und anderen Städten regt sich der Protest und die Schüler setzen sich demonstrativ vor ihre Schule, obwohl sie wegen der Corona-Regeln lieber zu Hause bleiben sollten. Laut Gesundheitsministerium starben bislang knapp 50.500 Menschen an oder mit COVID-19. Die Zahl der Neuinfektionen sank zuletzt auf rund 23.000 binnen eines Tages.

Wochenend-Lockdown im Westjordanland

Die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland will für die kommenden zwei Wochen eine nächtliche Ausgangssperre verhängen. An den Wochenenden gilt dann sogar ein kompletter Lockdown. Im Westjordanland mit seinen rund vier Millionen Bewohnern melden die Behörden 869 neue Fälle binnen 24 Stunden. Dort starben bislang 576 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Nachgewiesen wurden bislang insgesamt 57.739 Infektionen. Auch im Gazastreifen liegen die Zahlen sehr hoch.

Corona-Party in Paris

In der französischen Hauptstadt haben rund 300 junge Menschen mitten im Lockdown eine illegale Rave-Party gefeiert. Die Veranstalter hatten das als einen Akt des "Widerstands" gegen die strengen Corona-Auflagen verkauft. In Frankreich sind alle Diskotheken geschlossen und private Feiern untersagt, die Menschen dürfen ihre Wohnungen nur aus triftigen Gründen verlassen. Mit fast 49.000 Todesfällen ist Frankreich eines der am stärksten betroffenen Länder Europas.

ml/rb (dpa, afp, rtr, ap)

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